Seniorinnen und Senioren im Ehrenamt gewürdigt

Festveranstaltung in Luckau

2019  stand die Brandenburgische Seniorenwoche unter dem Motto “Für ein lebenswertes Brandenburg – solidarisch, aktiv, mitbestimmend“. Am 22. Juni fand dazu die Festveranstaltung des Landkreises Dahme Spreewald auf dem Schlossberg der Stadt Luckau statt.

Die Veranstaltung ist in jedem Jahr ein besonderer Höhepunkt für Seniorinnen und Senioren aus unserem Landkreis, die sich ehrenamtlich engagieren. Mit der „Rosenurkunde“ werden dabei traditionell besondere Leistungen anerkannt. In diesem Jahr wurden sechs Seniorinnen ausgezeichnet, darunter auf Vorschlag des Seniorenbeirates der Stadt Königs Wusterhausen Ingeborg Peschel aus der Volkssolidaritätsortsgruppe Senzig. Landrat Stephan Loge hob in seiner Begründung hervor, dass Ingeborg Peschel bereits seit 2007 als Mitglied der Volkssolidarität gesellschaftlich aktiv sei.

Anfang 2016 wurde mit der Bildung eines Beirates die Funktionsfähigkeit der Ortsgruppe Senzig gesichert. Die Aufgaben wurden auf mehrere Schultern verteilt. Dabei hatte sie eine besondere Rolle inne. Die monatlichen Kaffeenachmittage zu aktuellen und informativen Themen, der Internationale Frauentag, die Sommerfeste und Weihnachtsfeiern wurden und werden von einem starken Kollektiv gemeinsam organisiert. Dabei steuert Ingeborg Peschel gute Ideen bei. Sie organisiert zudem einmal im Jahr einen Tagesausflug mit dem Bus, an dem auch behinderte Menschen teilnehmen können.

Sehr verdienstvoll ist, dass sie Kontakt im Netzwerk für Senzig mit dem Jugendclub aufnahm. Daraus entstand die Reihe „Handmade“, die gemeinsam vom Jugendclub und der Volkssolidaritätsortsgruppe organisiert wird. Hier treffen sich regelmäßig Jung und Alt zu kreativer Zusammenarbeit und zu Gesprächen. Die Aktivisten dieses generationsübergreifenden Projektes wurden von der Leitung der Ortsgruppe, dem Ortsvorsteher und dem Seniorenbeirat der Stadt Königs Wusterhausen geehrt.

Verdient gemacht hat sich Ingeborg Peschel auch bei der Werbung neuer Volkssolidaritäts-Mitglieder. Besonderes Augenmerk wird dabei darauf gelegt, relativ „junge“ Seniorinnen und Senioren für die Volkssolidarität zu gewinnen. Für ihr Engagement und für ihr Miteinander der Generationen wird sie hier (siehe Foto, Ingeborg Peschel hintere Reihe, dritte von links) öffentlich geehrt.

Landrat Stephan Loge betonte, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement gerade in der Arbeit mit Senioren sei. Auch in der Zukunft werde das so sein. Diesem Engagement müsse jede mögliche Unterstützung gewährt werden. Über die demographischen Veränderungen in unserm Land werde oft gesprochen, doch getan werde häufig noch zu wenig, räumte Loge ein. Gerade in einem Flächenland wie Brandenburg aber hänge die Lebensqualität in hohem Maße davon ab, wie es gelinge, die mit diesem Wandel einhergehenden Probleme zu meistern.

H.Peschel

Senzig | Pfingstfestival

Ehrenamt

Pfingstsonntag war es mal wieder soweit: Die SG Südstern Senzig (bei Königs Wusterhausen) feierte – und das schon zum 42. Mal – das Pfingstfest des Sportvereins im Stadion am Wiesengrund. Nachdem ab 10:00 Uhr Sport und viele Aktionen für die kleinen und großen Besucher angesagt waren, bildete am Abend ein Abschlusskonzert mit bekannten Künstlerinnen und Künstlern den Höhepunkt. Während im Vorjahr als Hauptakt die MÜNCHENER FREIHEIT und ein Jahr davor KARAT auf der Bühne standen, war es in diesem Jahr CITY.

Schon vor 19:00 Uhr hatte ich mich direkt vor der Bühne eingefunden. Die Moderation der Veranstaltung lag in den Händen von Susanne Trotzki vom Rundfunksender Hitradio Sender KW. Ja, in Königs Wusterhausen, der Wiege des deutschen Rundfunks, gibt es einen Radiosender. Zunächst einmal hieß es auch hier wie in der vorigen Woche in Luckenwalde, dass die Bänke und Tische vor der Bühne aus Sicherheitsgründen weggeräumt werden mussten. Um 19:30 Uhr ging es dann auf der Bühne los, allerdings noch nicht mit CITY, sondern mit der Künstlerin Undine Lux.

Etwa 45 Minuten gehörte der Sängerin aus Fürstenwalde jetzt die Bühne. Undine ist schon seit etwa 10 Jahren im Musikgeschäft und ich muss ehrlich sagen, das war zwar nicht meine Musik, die sie da performte, aber ich habe mich keinesfalls gelangweilt. Im Halbplayback sang sie sowohl Titel ihrer inzwischen zwei Alben, als auch Hits aus dem Genre Schlager, Pop, Disco bis zum Musical – und das alles in hoher Perfektion.b 20190611 1438631026 Eigens für einen Titel aus dem Musical „Die Schneekönigin“ holte sie zwölf Kinder auf die Bühne, die mit ihr sangen. Zum Ende des Programmteils von Undine Lux gab es als Zugabe noch ein Hit-Medley. Inzwischen hatte sich jede Menge Publikum vor der Bühne versammelt. Eine kurze Umbaupause folgte und dann gab es einen kräftigen Stoß Bühnennebel.

Aus den Lautsprechern kam Musik und die Musiker von CITY betraten die Bühne. Geiger und Bassist Georgi „Joro“ Gogow nahm seine Geige und los ging es. „Flieg ich durch die Welt“ vom Album „Am Fenster 2“ war der Einstieg an diesem Abend. Weiter ging es dann mit „Amerika“, und dabei begrüßte Sänger Toni Krahl das Publikum. Er begrüßte die Leute aus dem Ort Senzig und Umgebung und merkte an, „Wir sind zum ersten mal in Senzig, wir waren noch nie hier, außer unser Schlagzeuger Klaus. Der war hier sogar mal verlobt“. Wie ernst das alles gemeint war, sei mal dahin gestellt. Toni Krahl frotzelt immer etwas herum und Klaus Selmke ist da oft die Zielscheibe. Natürlich hatte dieser auch an diesem Abend wieder Geburtstag, und das ganze Stadion sang „Happy Birthday“ für ihn – allerdingsdas erst zu etwas späterer Stunde.

Das aktuelle Aalbum von CITY heißt „Das Blut so laut“, und daraus spielte die Band drei Titel. Neben dem Titelsong noch „Heyya“ und „Im Fliederbusch“. Mit bekannten Hits wie „Yeah Yeah Yeah“, „Wand an Wand“, „Sind so kleine Hände“, „Vater glaubte“, „Mir wird kalt dabei“, „Z. B. Susann (Berlin)“ heizte die Band das Senziger Publikum so richtig an. Beim Titel „Pfefferminzhimmel“ schwenkte im Publikum jemand zwei aufgeblasene Palmen ganz nach der im Songtext gesungenen Zeile, „Wo die Palmen sich verneigen“. Mit den Stücken „Noch’n Bier“ und „Casablanca“ ging das Konzert seinem Ende entgegen. Toni Krahl sagte, dass man schließlich jetzt seine Tabletten einnehmen müsse, aber solange die Blutwerte noch stimmig sind, werde man noch einige Jahre als CITY weiter machen. Man sehe sich sicherlich noch öfter, fügte er hinzu, und wenn die Leute nach dem Ende des Abends irgendwann in der Frühe nach Hause kommen, sollten sie schön grüßen.c 20190611 1434077955 Grüßen natürlich von CITY. Als Zugabe gab es noch – wie sollte es anders sein – den CITY-Hit schlechthin, der vor über 40 Jahren zum ersten mal gespielt wurde: „Am Fenster“. Die fünf Musiker Toni Krahl (Gesang, Gitarre), Fritz Puppel (Gitarre), Manne Henning (Keyboards), Klaus Selmke (Schlagzeug) und Georgi Gogow (Bass, Violine) gaben dabei nochmal alles, und gingen danach von der Bühne.

Das Programm auf der Bühne ging noch weiter mit Kerstin Ott und der Partyband RIGTH NOW. Ich machte nach CITYs fulminantem Auftritt aber Feierabend und bewegte mich in Richtung Parkplatz. Auf dem Weg dorthin wurde ich von einem Berliner Auto mit den Buchstaben „TK“ überholt. Möglicherweise hatte Toni auch keine Lust auf das Folgeprogramm und machte sich auch auf den Heimweg 😉 In meinem Auto sitzend schob ich erstmal meine Neuerwerbung des Tages ein: die CD „Das Blut so laut“. Ich hatte schon länger vor, mir diese mal zu kaufen, hatte es bisher aber noch nie irgendwo entdeckt. Dank dem CITY-Fanartikelstand in Senzig hab ich es nun auch endlich und konnte mit CITY im Ohr – und von ihnen vorher mächtig eingeheizt – die Heimfahrt antreten.

Ein Bericht von Reinhard Baer
Quelle: http://www.deutsche-mugge.de/index.php/live-berichte/7361-city-in-senzig.html

AV Union für Events deutschlandweit auf Achse – Senzig bleibt Ehrensache

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 2

Sorgt für tolles Licht und guten Sound: Das AV Union-Team von Alex Pohle

Irgendwann war das 25 Quadratmeter große Kinderzimmer zu Hause in Senzig voll, war kein Platz mehr für die Kisten mit Technik. „Da haben meine Eltern gesagt, du musst hier raus. Das war 2009, sieben Jahre nachdem ich mich selbständig gemacht hatte“, erinnert sich Alex Pohle an die Anfänge seiner beruflichen Laufbahn als Dienstleister für Eventtechnik.

Es folgte eine Bürofläche von 50 Quadratmetern in Königs Wusterhausen. Seit 2014 hat seine Firma AV Union – AV steht für audiovisuell – ihren Sitz in Friedersdorf. Dort sind in einer Halle auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern Projektoren, Sound- und Videotechnik, Kabel und große schwarze Kisten penibel in Regalen bis unter die Decke gestapelt.

„Wenn wir gebucht werden, sorgen wir bei Veranstaltungen für guten Ton, passendes Licht und Videoinstallationen. Auf Letzteres haben wir uns spezialisiert“, beschreibt Alex Pohle das Spektrum seiner Firma, die bis Ende vergangenen Jahres unter dem Namen „Xtreme Lights“ bekannt war. In Friedersdorf ist das Unternehmen zu dritt vor Ort, neben Alex Pohle sind das Christian Loeber und Henry Papendorf. „Je nach Projekt kommen bis zu 20 Spezialisten, zumeist Selbstständige hinzu“, sagt Pohle. Das Kerngeschäft bestehe in der technischen Ausrüstung großer Industrieveranstaltungen wie Messen, Kongresse oder Autopremieren. „Wir sind deutschlandweit und im Ausland unterwegs.“ Entweder werden Aufträge mit Technik gebucht oder nur das Personal.

Der Geruch von frisch gemähtem Rasen

„Ein schöner Auftrag war auch eine Telekom-Stadiontour. Wir waren in vielen deutschen Fußballstadien unterwegs, in der Münchner Allianz Arena oder im Stadion der TSG 1899 Hoffenheim. Wir erinnern uns noch heute an den Geruch des täglich frisch gemähten Rasens“, erzählt der 40-Jährige. Über die Jahre hat das Trio die Freude an der Arbeit nicht verloren: „Es ist ein toller Job, selbst bei vielen Arbeitsstunden an den Wochenenden oder an Feiertagen. Da muss die Familie hinter einem stehen. Meine Frau ist eine super Unterstützerin.“

Den Schritt in die Selbstständigkeit habe er nie bereut. Für AV Union ging es nach den Worten von Alex Pohle immer bergauf. „Wir machen gute Arbeit, wir sind sehr akribisch, denn Zuverlässigkeit ist das Wichtigste in der Branche. Fehler verzeiht sie nicht.“ Nach Einschätzung von Alex Pohle wächst die Veranstaltungsbranche extrem. Der Umfang der Events nehme ständig zu und sie würden immer kurzfristiger angesetzt. Das alles gelte es bei der Planung, bei Angeboten und der Konzipierung der Projekte zu beachten. Dafür sei er im Trio verantwortlich. Wie der gelernte Kaufmann betont, hat er seit jeher auf ein gesundes Wachstum der Firma gesetzt. Das soll auch künftig so bleiben.

Events für Senzig auszustatten, wie die Pfingstfeste zum Beispiel, ist für den gebürtigen Senziger Ehrensache. Alex Pohle kann sich noch sehr gut an den Beginn seines Engagements für den Ort erinnern: „Ich wollte nicht hinnehmen, dass der Weihnachtsmarkt, den es gefühlt seit 30 Jahren gibt, 2013 ausfällt.“ Gemeinsam mit Sponsoren gelang es ihm, dass sich die Senziger auf dem Dorfanger am weihnachtlichen Markttreiben erfreuen konnten. Alle Jahre wieder wird seither der Weihnachtsmarkt von AV Union technisch ausgerüstet. Als Mitglied Nr. 1 im Förderverein Netzwerk Senzig möchte er dazu beitragen, dass die Einwohner wieder enger zusammenrücken. „Ich wünsche mir eine Dorfgemeinschaft, die zusammenhält.“

Internet: www.av-union.de

EBH: Drei Buchstaben – ein Versprechen für Qualität

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 2

Plant in Senzig Fertighäuser: Christian Dorst, Chef der EBH Haus GmbH

Ein Haus baut man gewöhnlich nur einmal im Leben. Auf dem Weg zu den eigenen vier Wänden gibt es viel zu bedenken, abzuwägen und dann schließlich zu entscheiden. Bei Christian Dorst und seinem Team von der Senziger Firma EBH Haus GmbH sind die künftigen Bauherren gut aufgehoben. Die drei Buchstaben „EBH“ stehen für energieeffizientes, bezahlbares und hochwertiges Bauen. Sie sind der Leitfaden des Unternehmens: „Wir bauen so, dass die Kunden auch nach zehn Jahren noch sagen, EBH war eine richtige Entscheidung“, sagt der 49-Jährige. Er leitet seit zwölf Jahren als Geschäftsführender Gesellschafter die Geschicke der von seinem Vater 1992 gegründeten Senziger Firma.

Wenn er auf sein Leben zurückblicke, sagt Christian Dorst, sei es ein „in keinster Weise geplantes Leben“ gewesen. Einmal in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, hätte er sich nicht träumen lassen. „Vor zwanzig Jahren hätte ich mir an den Kopf getippt: eine Baufirma leiten!“ Schließlich hatte er im EKO in Eisenhüttenstadt Walzwerker mit Abitur gelernt und danach an der Bergakademie im sächsischen Freiberg Maschinenbau studiert. Doch bevor er am 1. Januar 2007 die Leitung von EBH übernahm, hatte er im Betrieb schon zwölf Jahre zuvor die Zeichenabteilung aufgebaut. Er beherrschte die CAD-Technologie, mittels der die Häuser am Computer gezeichnet werden können.

Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Seit 1994 baut EBH in ganz Deutschland Fertighäuser. Mit der jungen Firma ging es lange Zeit stetig bergauf: Wurden 1996 elf Häuser errichtet, waren es ein Jahr später bereits 20 und 40 Häuser im Jahr 1998. „Die Hochzeit hatten wir 2006 mit 72 Häusern“, erinnert sich Christian Dorst. Doch es ging nicht alles so glatt weiter: „Als ich 2007 antrat, war das der Beginn eines großen Einbruchs. Im Sommer hatten wir keine einzige Baustelle. Ich musste erstmals Leute entlassen.“ Für den Einbruch damals gab es viele Ursachen. Im Mai 2006 hatte der Bundestag die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent beschlossen, und es ging 2008 weiter mit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers – keine guten Zeiten für Häuslebauer und Bauunternehmen gleichermaßen. „Es gab Phasen“, gesteht der EBH-Chef ohne Umschweife, “da hab‘ ich mich gefragt, warum tu ich mir das noch an?“

Inzwischen hat sich EBH Haus längst wieder stabilisiert. Seit 2015 werden jährlich zirka 50 Häuser fertiggestellt. Um die hohe Qualität zu halten, soll das Unternehmen nicht weiter wachsen, in Zukunft sogar etwas schrumpfen. Der Fachkräftemangel sei schon jetzt ein Problem und werde es bleiben. „Wir arbeiten seit drei Jahren am absoluten Limit“, stellt Christian Dorst fest. Außerdem findet er, solle man arbeiten um zu leben und nicht umgekehrt.

Im Baugewerbe weiter mitzuhalten, ist auch im Jahr 2019 nicht einfach. So steigen zum Beispiel jährlich die Kosten für nahezu alle Baumaterialien im Bereich zwischen drei und zehn Prozent. „Das kann ich nicht nachträglich dem Bauherren aufschlagen, wir garantieren Festpreise bei Vertragsabschluss“, betont Christian Dorst.

EBH-Häuser werden individuell geplant

Vom Team in Senzig mit 32 festangestellten Mitarbeitern werden die EBH-Häuser individuell geplant und von rund 60 Arbeitern in der Tochterfirma im tschechischen Ostrava-Kunčice produziert. Lediglich der Gerüstbau und die Fassadengestaltung werden in die Hände von Fremdfirmen gelegt. Die bevorzugte Arbeitsweise von EBH beschreibt Christian Dorst so: „Der Bauherr kommt hierher, wir sehen uns sein Grundstück an, schauen auf seine Lebenssituation, wie hoch ist das geplante Budget.“ Wenn diese einzelnen Schritte absolviert sind, dann arbeite es in seinem Kopf und nach einigen Tagen oder manchmal auch Wochen sei dann eine Idee da: „Das Programm im PC kann das Haus nicht individuell planen, das muss bei mir im Kopf passieren. Erst dann mache ich einen Vorschlag, was für den Bauherrn am besten wäre.“

Ist die Planungsphase in Senzig abgeschlossen, erhält das Werk in Ostrava die Dateien. Dort werden die Hausteile in etwa zwei Wochen gefertigt, dann per Lkw zur Baustelle transportiert. „Je nach Haustyp kommen da schon mal zwei bis sechs Trucks zusammen“, erzählt Christian Dorst. Die Rohbau-Montage eines Hauses ist in der Regel nach anderthalb bis zwei Tagen abgeschlossen. Die meisten EBH-Häuser entstehen in der Region. „Früher haben wir auch am Bodensee oder im Saarland gebaut. Sehr gerne auch in Bayern. Nun haben wir das auf 550 Kilometer im Umkreis beschränkt, um die Gewährleistung besser händeln zu können“, sagt Dorst.

Keine Frage, dass Christian Dorst für sich und seine Familie ein EBH-Haus in Senzig gebaut hat. „Ich bin zwar gebürtiger Berliner, aber meine Heimat ist Brandenburg“, sagt er. Für den Ort engagiert er sich im Vorstand des Fördervereins Netzwerk Senzig. „Es soll ein lebenswertes Dorf mit einer funktionierenden Gemeinschaft werden“, beschreibt er seine Wunschvorstellung vom künftigen Senzig. Der Weg dahin sei noch lang: „Aber in den vergangenen drei, vier Jahren sind wir schon weit gekommen.“

P.S. Mit Stand Mai 2019 wird EBH Haus Senzig in seiner Firmengeschichte 1175 Häuser gebaut haben.

Studio D: Ein Ort zum Wohlfühlen und Entspannen

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 2

Legt Hand an Senziger Köpfe: Frisörmeisterin Dorit Purann

Wer in Senzig Studio D betritt, verlässt den Alltag – zumindest für einige Stunden und begibt sich in die Händevon Dorit Purann. Wer dann Studio D wieder verlässt, hat nicht nur einen schönen neuen Haarschopf. Zwei Stunden etwa konnte er in einer anderen Welt voller Spiegel und Farben und eingehüllt in ungewöhnliche Düfte die Seele baumeln und sich von der Frisörmeisterin verwöhnen lassen.

Ihre Philosophie: „Der Kunde, ob alt oder jung, ob Frau oder Mann, soll sich wohlfühlen und zur Ruhe kommen.“ Neben dem klassischen Angebot Waschen, Schneiden, Legen gehören auch neueste saiso-nale Trendfrisuren sowie dekorative Kosmetik oder Makeup-Beratung zum Service der 54-jährigen Studiochefin.

„Ich übe meinen Beruf mit Freude aus, es wird nie langweilig und Ideen für den Salon habe ich immer“, sagt sie. Dazu gehört zum Beispiel in der Adventszeit der Glühweinnachmittag, wo ihre zahlreichen Stammkunden zusammenkommen. „Letztens waren wir rund 50 Leute. Da wurde gesungen, vorgelesen und viel miteinander geplaudert.“ Diesen Zusammenhalt zu sehen, sei schön gewesen.

Für sie der schönste Beruf der Welt

Dorit Purann ist seit mehr als 25 Jahren mit Kamm und Schere zugange. „Für mich ist es der schönste Beruf der Welt“, sagt die sympathische schlanke Frau, die ihr rabenschwarzes Haar sehr kurz trägt. „Ich kann die Leute schön machen und sie froh stimmen. Der Kunde ist für mich nicht nur der Kunde. Bei manchen merke ich schon an der Tür, was mit ihnen los ist und kann auf sie eingehen.“ Sie habe schon immer etwas mit Menschen machen und Menschen um sich herumhaben wollen: „Das ist mir in die Wiege gelegt worden.“ Vater Fritz Purann war schließlich mehr als drei Jahrzehnte der Wirt des Senziger Hofs.

Doch die Gastronomie war nicht ihr Ding, liebend gern wäre sie Innenarchitektin, Goldschmiedin oder Maskenbildnerin geworden, aber zu DDR-Zeiten führte da kein Weg hin. Schöne Dinge wie Ringe, Armreifen, Halsketten und anderen filigranen Modeschmuck zu gestalten, ist heute für sie ein kreatives Hobby bei dem sie entspannt und Freude empfindet. Was aus Materialien wie Doublé, Edelstahl oder – man glaubt es kaum – aus wunderschön anzuschauendem blank poliertem Beton entsteht, kann im Salon bewundert – und auch gekauft werden.

In Potsdam die Meisterschule besucht

Ihre zwei Jahre dauernde Friseurlehre hat Dorit Purann noch zu DDR-Zeiten in Zeuthen gemacht und von 1989 bis 1991 in Potsdam die Meisterschule absolviert. Mit dem frischen Meisterbrief in der Tasche hat sie sich dann verschiedene Salons in Berlin angesehen: „Aber das war nix für mich, ich bin in einer Dorfgemeinschaft aufgewachsen“, betont die gebürtige Senzigerin. Wohl nicht zuletzt deshalb findet sie es gut, dass das Netzwerk für Senzig das Dorf wieder zusammenbringen will.

Das Friseurhandwerk übte Dorit Purann all die Jahre immer in der Region aus, zuerst in Niederlehme und seit nun schon 20 Jahren am Rande von Senzig. Inzwischen kommen bereits Großeltern mit ihren Enkelkindern ins Studio D. Sie bedauert, dass der von ihr so geschätzte Beruf seit der Wende in der Öffentlichkeit als, wie sie sagt, minderwertig angesehen wird. Das Handwerk wird, so ihre Ansicht, insgesamt nicht mehr so geachtet wie es das verdient. Das hat Folgen: Der Branche fehlt der Nachwuchs. Früher hat auch Dorit Purann sehr gern Lehrlinge ausgebildet. Dafür fehlt ihr, die den Salon allein führt, die Kraft. Und es sei auch sehr schwer motivierte junge Leute zu finden. „Wenn jemand käme, der für den Beruf brennt, würde ich den noch mal nehmen.“

Engagiert für Senioren und junge Leute in Senzig: die Volkssolidarität

Peschels sind die gute Seele der Senziger Volkssolidarität

Als Erika Schmidt, die langjährige Leiterin der Senziger Ortsgruppe der Volkssolidarität,  2015 von ihrem Posten zurücktrat und händeringend eine Nachfolgerin suchte,  sprangen  Ingeborg und Hartmut Peschel in die Bresche. Gemeinsam mit fünf anderen Mitgliedern gründeten sie gemäß der Satzung einen Beirat, in dem jeder ein für eigenes Aufgabengebiet verantwortlich ist. Für die Finanzen hat zum Beispiel Brigitte Marzahl den Hut auf. Brigitte Möller kümmert sich um Soziales wie runde Geburtstage und Krankenbesuche. Hartmut Peschel hält die Verbindung zum Netzwerk, zur Presse, organisiert die Öffentlichkeitsarbeit und kümmert sich um Musik.  Bei der gelungenen Premiere des Seebrückensingens im August 2018 griff er in die Tasten seines Akkordeons. Anka Petzka hält Verbindung zum Jugendclub und Rita Peschlow zur Kirche. Erika Schmidt ist unter anderem für Revision und die etwa zehn Helfer zuständig. Letztere sind wichtig für die Verbindung zu den 114 Volkssolidaritäts-Mitgliedern im Ort. Außerdem kümmern sie sich bei den verschiedenen Veranstaltungen um Tische und Stühle, um Dekoration oder andere organisatorische Dinge. Ohne sie läuft nichts.

 

Mitglieder des VS-Beirates beraten die nächsten Aufgaben: Brigitte Marzahl, Rita Peschlow, Ingeborg Peschel, Hartmut Peschel, Anka Petzka (von links)

Ob alt, ob jung – jeder ist willkommen 

Was der Beirat und seine Helfer mit den Jahren in ehrenamtlicher Arbeit aufgebaut haben und Monat für Monat für die Senziger Senioren auf die Beine stellen, das verdient allen Respekt. „Wir öffnen uns, jeder kann zu uns kommen“, betont Ingeborg Peschel. „Miteinander und füreinander, das ist unser Hauptanliegen. Keiner soll allein bleiben, nicht in Isolation geraten.“ Wichtig sei ihr auch, den Kontakt zu dem von Frau Professor Renate Gruppe geleiteten Seniorenbeirat in Königs Wusterhausen zu halten. Gemeinsam mit dem Senziger Ortsvorstand gehe es darum, die Seniorenarbeit zu gestalten. Und nicht nur die: „Wir müssen begreifen, dass die Zukunft bei der Jugend liegt und deshalb ist die generationenübergreifende Arbeit so notwendig.“

In der Praxis sieht das so aus, dass sich seit zwei Jahren Senioren und junge Leute zwei Mal im Monat im Jugendclub unter dem Motto  „Handgemacht – Handmade“ treffen. Da werden Beutel genäht, wird mit Filz gearbeitet, gestrickt oder Schmuck gebastelt. Die „Handmade“-Produkte wurden auch schon auf dem Senziger Weihnachtsmarkt erfolgreich angeboten.

Alt und Jung gemeinsam im Jugendclub unter dem Motto „Handgemacht – Handmade“: Karin Zinecher hilft Enkelin Sophie-Elisabeth Quoohs beim Trockenfilzen

Höhepunkt im Monat: der Kaffeenachmittag

Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die Kaffeenachmittage. Einmal monatlich wird dazu in das Gemeindehaus der Evangelischen Lukas-Kirchengemeinde in der Chausseestraße eingeladen. Jedes der Treffen steht unter einem Thema, zu dem Fachleute oder Künstler aus der Region eingeladen werden, Vorträge halten und Fragen beantworten. Zu Gast beim Februar-Termin waren zwei Mitarbeiter vom „Weißen Ring“, der Hilfsorganisation zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten. Von Ingeborg Peschel persönlich begrüßt, waren etwa 50 Senziger gekommen. Renate Kanschur, seit 30 Jahren VS-Mitglied, sagt: „Ich finde hier Kontakt und Unterhaltung, die Themen sind interessant.“ Das bestätigt auch Hannelore Schmohl. Der 87-jährige Gustav Schneider, der zur Weihnachtsfeier im Dezember 2018 erstmals dabei war, sagt: „Ich freue mich schon auf den Nachmittag im März. Meine Kinder haben mich zu den Treffen geschickt.“

Bei den Älteren kommen die Spielnachmittage im Restaurant Anne sehr gut an. Der traditionelle Ausflug, der 2018  zu Clärchens Ballhaus in Berlin zum Ziel hatte und großen Anklang fand, soll  in diesem Jahr Ende Mai  in die Wissenschaftsstadt in Adlershof führen. Anschließend soll es in die Müggelberge gehen. Wie in jedem Jahr stehen auch 2019 das Sommerfest und die Weihnachtsfeier auf dem Programm.

Der VS-Beirat denkt aber schon über weitere Projekte wie ein Lesecafé, einen samstäglichen Tanztee und gemeinschaftliches Singen nach. Das Problem ist nur: Es fehlen in Senzig geeignete öffentliche Räume. Aber die Senioren bleiben optimistisch: „Wo ein Wille ist, findet sich auch ein Weg.“

Apropos Weg: Wer den als neues Mitglied in die Senziger Volkssolidarität findet, ist jederzeit herzlich willkommen!

Die Volkssolidarität

Die Volkssolidarität wurde im Oktober 1945 im Osten Deutschlands gegründet mit dem Anliegen, soziale Not und Elend nach dem Ende des Krieges zu lindern. Der Verband hat eine lange Tradition des sozialen Engagements für ältere Menschen, chronisch Kranke, Pflegebedürftige, sozial Benachteiligte und für Kinder und Jugendliche. Seit der Gründung ist der Grundwert Solidarität Leitmotiv des Wirkens des Verbandes.

Mit jetzt etwa 165 000 Mitgliedern und ihren rund 18 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört die Volkssolidarität zu den großen Sozial- und Wohlfahrtsverbänden der Bundesrepublik. Zudem wirken in dem Verband mehr als 21 000 ehrenamtliche Helfer. Die 153 ambulanten Pflegedienste und 131 stationäre und teilstationäre Pflegeeinrichtungen der Volkssolidarität sichern für mehr als 51 000 Menschen eine stabile und qualitätsgerechte sozial-pflegerische Betreuung. 

Quelle: www.volkssolidariät.de 

Interessant und vielseitig: der Apothekerberuf

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 1

Wichtig für Senzig: Apothekerin Sandra Heyer und ihr Team

In der Jasmin-Apotheke in der Chausseestraße 71 b  hat wohl schon jeder erwachsene Senziger einmal gestanden. Um ein Rezept einzulösen oder, weil  gesundheitlich angeschlagen, um sich hier ersten Rat zu holen. „Das machen ganz viele Patienten, weil sie nicht oft stundenlang beim Arzt sitzen wollen“, berichtet Sandra Heyer, Inhaberin der Apotheken in Niederlehme, Zernsdorf und eben Senzig, wo sie zu Hause ist. „Wir sind häufig Ansprechpartner für alle Sorgen, auch für die nichtpharmazeutischen. Damit leisten wir häufig auch psychologische Betreuung, das gehört zu unserem Beruf.“

Die 39-Jährige – zierlich, quirlig und eloquent – ist ein Energiebündel. Beim Thema Apotheke und Gesundheitssystem redet sie sich schnell ins Feuer. „Das ist für uns alles sehr komplex geworden. Es hängt viel Bürokratie dran“, sagt Heyer, die an der FU in Berlin fünf Jahre Pharmazie studiert hat. Zuvor hatte sie eine Ausbildung als Bankkauffrau absolviert, was ihr heute in ihrem Apothekerberuf zugutekommt. 

Was sich alles mit einer Rezeptabgabe verbindet, ist für den Patienten nicht zu erkennen. Das reicht von der Dokumentation über das Arzneimittel oder seiner Bestellung beim Großhändler bis hin zu notwendigen Absprachen mit Ärzten. Nicht immer unkompliziert ist die Beziehung zu den Krankenkassen. Wenn die Apothekerin zum Beispiel sechs Wochen darauf warten muss ehe die Kasse ein Arzneimittel bezahlt, das sie vorfinanziert hat.   

Das Telefon steht nie still

Den Pillendreher von früher gibt es schon lange nicht mehr. „Aber jede Apotheke hat ein eigenes Labor und kann bestimmte Salben, Zäpfchen oder Cremes noch selber machen“, erzählt Sandra Heyer. Viele wüssten nicht, dass es in einer Apotheke drei große Berufsgruppen gibt: neben der approbierten Apothekerin die pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) und die pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA). Das Team der drei Apotheken besteht aus über 20 pharmazeutischen Angestellten, drei Auszubildenden, mehreren Boten und einer Reinigungskraft. Ansprechpartner in der Linden Apotheke in Zernsdorf und der Jasmin Apotheke sind die verantwortungsvollen Filialleiter. Nicht am Lager vorrätige Arzneimittel, die bestellt werden müssen, werden innerhalb von wenigen  Stunden beschafft. Alle 13 Tage hat jede Apotheke Notdienst. Die Linden Apotheke in Niederlehme und die zwei Filialen in Zernsdorf und Senzig versorgen vier Pflegeheime und  mehrere Sozialstationen mit Arzneimitteln. Dort schulen und unterstützten sie regelmäßig das Pflegepersonal der Heime rund um die Anwendung und Aufbewahrung von Arzneimitteln. 

„Da hat man jeden Tag viel zu tun, das Telefon steht nie still“, sagt Sandra Heyer. Sie ist die  Chefin, die alles verwaltet, Marketing plant und regelmäßig Schulungen organisiert. „Nur mit viel Fleiß und einem starken Team kann man das schaffen. Meine Mitarbeiter machen ihre Arbeit mit Herzblut. Auch wenn viel zu tun ist, darf die Freundlichkeit nie leiden. Wir stehen viel, wir laufen viel, wir wissen abends was wir gemacht haben. Oft denken wir auch noch zu Hause darüber nach, hast du auch alles richtig gemacht“, erzählt sie. „ Ohne meinen familiären Rückhalt, wäre das alles nicht möglich.“  

„Aber es ist ein toller, vielseitiger, interessanter Beruf.“ Mit Augenzwinkern beschreibt sie die Anforderungen an ihn so: „Präzise, verantwortungsvoll, freundlich muss man sein.“ Eine Sache ist ihr eine Herzensangelegenheit: „Ich fühle mich verantwortlich für den Nachwuchs. Das Pharmaziestudium ist ziemlich anstrengend, aber spannend. Wer das studieren oder PTA werden will, soll sich bei mir melden, ich unterstütze ihn.“ 

Sie habe sich bewusst für eine ländliche Apotheke entschieden, betont Sandra Heyer. „Man kennt die Leute, hat sofort einen Gesprächsfaden und wir kennen die Ärzte. Die Apotheke gehört zum Kern von Senzig.“ Und zu schätzen weiß sie: „Ich wohne und arbeite in einer Region, wo andere Urlaub machen.“ Einen dringenden Wunsch für Senzig hat sie: „Ich hoffe, dass man sich im Schulneubau einig wird, zum Wohle der Kinder. Es spricht für den Ort, wenn so viele Kinder da sind. An die sollte man mehr denken. Der Standort Bullenberg ist top.“

 

 

Wie der Gospel nach Senzig kam

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 1

Zu Hause in Senzig: Gospelchor Senzig 

Ein früherer Wirtshaustanzboden, heute eine Kirche, ist das Zuhause für den Gospelchor Senzig. Hier trifft er sich jeden Montag 18 Uhr zu den Proben. Dabei geht es nicht streng zu, eher familiär,  jeder begrüßt sich mit Handschlag oder einer Umarmung. Im 20. Jahr seines Bestehens hat der Chor rund 60 Mitglieder. Angefangen hatte es bescheiden mit fünf Leutchen. Wie kommt Gospel, dieser Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA entstandene, oft ekstatische, christliche, afroamerikanische Musikstil, der Elemente des Spirituals, des Blues und des Jazz enthält, in ein brandenburgisches Dorf, fragt sich der Außenstehende?

 Die Idee dafür hatte Thomas Hoppe, gebürtiger Senziger, Gemeindepädagoge und Musiker.  „Einen Chor wollte er eigentlich nicht, vielmehr die jungen Leute von der Straße holen“, erzählt Peter Franneck. Der 59 Jahre alte Lehrer aus Köpenick ist seit 2005 dabei und wird von allen als der „Chorpapa“ angesehen. Zusammen mit „Chormama“ Gerlinde Jung und noch etwa zehn anderen Chormitgliedern kümmert er sich um die organisatorischen Dinge. „Diesen Flohzirkus muss man erstmal zusammenhalten“, sagt Franneck mit einem Lächeln.

Foster und seine „tolle Truppe“

Das musikalische Dirigieren ist seit 2013 Sache von Foster, so nennen ihn alle. Mit vollem Namen heißt der 48-Jährige Foster Ebai Agbor, kommt ursprünglich aus dem tiefsten Afrika, aus Kamerun. 1996 kam er zum Studium an die TU Berlin. Heute lebt der Elektroingenieur mit seiner Familie in Potsdam. Der Sohn eines Pfarrers und einer Mutter, die einen Kirchenchor in Kamerun leitete, ist von klein auf mit Musik groß geworden. „Sie hat mir das musikalische Talent weitergegeben, mit Gospel bin ich aufgewachsen“, erzählt er. Bereits im Alter von fünf Jahren lernte er Bassgitarre und mit 14 hatte er seine erste eigene Band. Gegenwärtig lenkt er neben dem Senziger Chor, der nach seinen Worten „eine tolle Truppe“ ist, noch die Geschicke eines anderen Gospelchores  in Berlin-Britz. 

Als Chorgründer Thomas Hoppe 2012 plötzlich im Alter von 39 Jahren starb, war das für die Sängerinnen und Sänger ein Schock. „Wir haben uns gesagt, wir kommen weiter jeden Montag zusammen. Das Zusammenbleiben war aber nicht so einfach“, erinnert sich Christiane Käfert, die fast von Anfang an dabei ist. „Seit Foster da ist, ist der Chor wieder stabil.“ Die Suche nach einem neuen Chorleiter hat lange Zeit gebraucht. Foster in seiner unkonventionellen Art sei ein Glücksfall für den Chor,  sind sich alle einig.

Gospel will die „Gute Nachricht“ des Evangeliums in einer Musik mitteilen, die mitreißt und Chor und Zuhörer in die Hände klatschen lässt, zu der man am liebsten tanzen möchte.  Gospelsongs und Spirituals stehen im Vordergrund für den Senziger Chor, aber er unternimmt auch Ausflüge in andere musikalische Gefilde wie Pop, Rock, Musical und sogar Oper. Inzwischen ist durch Foster auch Afrikanisches zum Repertoire hinzugekommen. 

Wir sind ein bunter Chor

Die Mitglieder des Chores kommen nicht nur aus Senzig und Umgebung, auch aus Berlin. Sie sind Amateure, stammen aus allen Altersgruppen und gehen vielen verschiedenen Berufen nach. „Chorpapa“ Peter Franneck sagt: „ Wir proben in der evangelischen Kirche der hiesigen Lukas-Gemeinde, wir singen auch in katholischen Kirchen, Foster ist Baptist, wir haben auch Atheisten dabei, mehr Ökumene geht nicht, wir sind ein bunter Chor.“ Gerlinde Jung, die „Chormama“, gehört seit zwölf Jahren dazu, sie moderiert auch zwischen den Songs und war früher Lehrerin für Deutsch und Englisch. Was sie sagt, das dürfte in der einen oder anderen Form auf alle zutreffen, warum sie im Gospelchor Senzig singen: „Man kann anderen eine  Freude machen. Ich mag Englisch, ich mag diese Musik, und diese tolle Gemeinschaft. Es sind viele Freundschaften entstanden.“ 

Singen macht glücklich und verbindet die Menschen. „In unserem Chor wird gefeiert, gelacht, geweint und natürlich gesungen“, berichtet Christiane Käfert. Nicht sie allein im Chor hat eine Sorge: „Es fehlt an jungen Leuten. Die zu kriegen, das ist schwierig.“ Wer mitmachen will, braucht keine Angst zu haben, es wird kein Vorsingen verlangt und Notenkenntnisse sind ebenfalls kein Muss. Wer im Chor ist, kann eine Menge erleben und kommt außerdem rum. Erst im Oktober ging es für ein Probenwochenende in den Spreewald. Für 2020 ist eine Konzertreise nach Trier in Rheinland-Pfalz geplant. 

Zehn bis 15 Konzerte gibt der Gospelchor Senzig im Jahr, vor allem im Landkreis um Königs Wusterhausen und in Berlin, aber nicht nur dort. Unvergesslich bleiben wird im Chorleben eine Tournee nach Thüringen und Sachsen. Der absolute Höhepunkt waren zwei Auftritte in der Dresdner Frauenkirche, 2010 noch dirigiert von Thomas Hoppe und 2016 von Foster. Peter Franneck stellt aber klar: „Wir sind hier in Senzig zu Hause. Wenigstens ein Konzert im Sommer gibt es im Ort  und regelmäßig zur Konfirmation in der Kirchgemeinde.“ Und aktuell zum Weihnachtsmarkt auf dem Dorfplatz. 

www.gossenzig.com

 

M.R. seit 20 Jahren Garant für hohe Qualität bei Bad und Heizung

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 1

Zu Hause in Senzig: Meisterfachbetrieb Michael Richter

In der Senziger Firma vonMichael Richter macht ein kleiner Aufsteller auf eine große Auszeichnung aufmerksam. Das Bad- und Heizungsunternehmen wurde 2018 wieder  zu den 100 besten Badstudios in ganz Deutschland gekürt. Ausrichter des Rankings war Dornbracht, ein international agierender Anbieter hochwertiger Badarmaturen. Wir wollen dieser Anerkennung auch weiterhin gerecht werden und setzen nach wie vor auf hohe Qualität unserer Arbeit. Egal, ob ein neues Bad ansteht oder Servicearbeiten gefragt sind“, sagt Yvonne Gossow. An der Seite ihres Mannes, Installateur-Meister Michael Richter, ist sie in der Firma für Buchhaltung und als Kundenmanagerin tätig.

Senziger mit Herzblut

Seit dem Jahr 2004 hat Richter am jetzigen Standort, gegenüber der alten Feuerwehr, sein Studio, in dem Kunden mit hoher Kompetenz beraten werden. Die Firma hat sich auf Komplettbäder und barrierefreie Duschen spezialisiert. Der Anfang des heute florierenden Geschäftes war bescheiden. Es wurde 1998 durch Michael Richter gegründet: „Wo, das war nie eine Frage. Angefangen hat er zu Hause in seinem Zimmer“, berichtet Yvonne Gossow. Drei Jahre zuvor hatte er seine Meisterprüfung mit Auszeichnung als Jahrgangsbester absolviert. Anfangs solo, beschäftigte der Jungunternehmer innerhalb eines Jahres schon einen Gesellen. Heute gehören zur Firma  insgesamt zehn Mitarbeiter, darunter ein Lehrling und auch ein Fliesenleger. Am 1. Januar dieses Jahres feierten die „Richters“ ihr 20jähriges Bestehen. „Wir sind ein gutes Team und dankbar dafür“, betont die Managerin. Es seien langjährige Kollegen dabei, mit denen es großen Spaß macht zu arbeiten. 

Regelmäßige Weiterbildung und Besuche von Fachmessen des gesamten Teams garantieren einen hohen Qualitätsstandard: „Egal, ob ein Komfortbad oder eine moderne Energie sparende Heizung gewünscht wird.“ Die gelernte Heilerziehungspflegerin und studierte Betriebswirtin engagiert sich mit ihrem Mann für die Belange ihres Ortes. „Wir sind Ur-Senziger mit Herzblut und hoffen, gemeinsam mit anderen für die Gemeinde gesellschaftlich etwas zu bewegen.“ Dafür stehe auch das Netzwerk für Senzig, in dem sich Michael Richter und seine Ehefrau engagieren. Das Netzwerk ist eine Plattform für zivilgesellschaftliches Engagement, in der Vereine, Firmen, Institutionen und Privatpersonen zusammenwirken.

„Anne“-Chefin liebt Spargel in allen Varianten

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 1
Streng nach Rezept ist nicht so ihr Ding. Perdita Schmidtbauer, die Chefin des Restaurants „Anne“, kocht lieber „aus der la mäng“, salopp gesagt. „Außer Schnickschnack koche ich alles“, sagt die 55-Jährige. Ihre Speisekarte wird dominiert von Schnitzel, Steak, Gulasch und Fisch. Der Kern des Restaurants ist Hausmannskost. „Deswegen kommen die Leute hierher.“ Sie selber sei ein Gemüsefreak und für Hähnchen in allen Variationen zu haben. „Oder alle Art Nudeln. Das aber bleibt dem Italiener vorbehalten“, ergänzt sie. Besonders mag sie die Monate April bis Juni: “Spargelzeit ist der Wahnsinn.“ Zweimal in der Woche wird das edle Gemüse aus Dürrehofe im Spreewald geholt. „Früh wird geschält, jede Portion gibt’s frisch.“ Jetzt ist die Zeit der Gänse wieder da. Die müssen vom Gast vorab bestellt werden, damit der Braten auch frisch auf den Tisch kommt. 

Perdita Schmidtbauer ist in einer Gastwirtsfamilie aufgewachsen und von Haus aus Kellnerin. Gelernt hat sie den Beruf gleich um die Ecke im ehemaligen „Senziger  Hof“, dem heutigen griechischen Restaurant „Kreta“. In dem 1981 gekauften Haus in der Werftstraße ging es 1992 zunächst mit einem Café los. Zu Kaffee und Kuchen kam der Imbiss hinzu, der bald überhandnahm – aus dem „Café Anne“ wurde das „Restaurant Anne“. 

In neun Jahren soll Schluss sein

Als ihre Mutter 2002 starb, musste Perdita Schmidtbauer von heute auf morgen das Geschäft übernehmen und wurde selbstständig.“ Zwei Jahre später starb urplötzlich ihr Koch. „Da  stand ich plötzlich in der Küche.“ Und sie musste zeigen, was sie in vielen Jahren bei ihrer Mutter abgeguckt hatte. „Wenn Gäste zufrieden rausgehen, freue ich mich, bin aber auch dankbar für ehrliche Kritik“, sagt die Restaurantchefin. 

Ohne ihren Ehemann Gerd ist das Restaurant nicht denkbar. Er steht zumeist hinter dem Tresen. Wenn Senziger ein Bier trinken wollen, heißt es: „Wir gehen zu Gerdchen.“ 2004 arbeitete der heute 60-Jährige noch als Fußbodenleger. „Da hab‘ ich zu ihm gesagt, du musst nicht mehr auf dem Boden rumkrauchen, du kommst zu mir.“ 

In Senzig wollen die beiden ihre kleine Kneipe vorerst weiterführen: „Ich kann mir im Moment nichts anderes vorstellen.“ Es kommen viele Touristen und Urlauber, vor allem aus Sachsen, ins „Anne“. Was der Förderverein Netzwerk Senzig für den Ort auf die Beine stelle, finde sie toll, betont Perdita Schmidtbauer. Dennoch wollen sie nicht ewig in Senzig bleiben. „In neun Jahren ist Schicht“, bringt es die gebürtige Berlinerin auf den Punkt. Soll heißen, dann ziehen sie und ihr Mann in die Nähe von Oldenburg zu Tochter Anne und Schwiegersohn – auch sie beide Gastronomen. Vielleicht klappt es dann, noch eine kleine Pension aufzumachen. „Das wäre ein Wunschtraum von uns.“