Inter­es­sant und viel­sei­tig: der Apo­the­ker­be­ruf

Ein Bei­trag aus DEIN Sen­zig Maga­zin, Aus­ga­be 1

Wich­tig für Sen­zig: Apo­the­ke­rin San­dra Heyer und ihr Team

In der Jasmin-Apotheke in der Chaus­see­stra­ße 71 b  hat wohl schon jeder erwach­se­ne Sen­zi­ger ein­mal gestan­den. Um ein Rezept ein­zu­lö­sen oder, weil  gesund­heit­lich ange­schla­gen, um sich hier ers­ten Rat zu holen. „Das machen ganz vie­le Pati­en­ten, weil sie nicht oft stun­den­lang beim Arzt sit­zen wol­len“, berich­tet San­dra Heyer, Inha­be­rin der Apo­the­ken in Nie­der­leh­me, Zerns­dorf und eben Sen­zig, wo sie zu Hau­se ist. „Wir sind häu­fig Ansprech­part­ner für alle Sor­gen, auch für die nicht­phar­ma­zeu­ti­schen. Damit leis­ten wir häu­fig auch psy­cho­lo­gi­sche Betreu­ung, das gehört zu unse­rem Beruf.“

Die 39-Jährige — zier­lich, quir­lig und elo­quent – ist ein Ener­gie­bün­del. Beim The­ma Apo­the­ke und Gesund­heits­sys­tem redet sie sich schnell ins Feu­er. „Das ist für uns alles sehr kom­plex gewor­den. Es hängt viel Büro­kra­tie dran“, sagt Heyer, die an der FU in Ber­lin fünf Jah­re Phar­ma­zie stu­diert hat. Zuvor hat­te sie eine Aus­bil­dung als Bank­kauf­frau absol­viert, was ihr heu­te in ihrem Apo­the­ker­be­ruf zugu­te­kommt. 

Was sich alles mit einer Rezept­ab­ga­be ver­bin­det, ist für den Pati­en­ten nicht zu erken­nen. Das reicht von der Doku­men­ta­ti­on über das Arz­nei­mit­tel oder sei­ner Bestel­lung beim Groß­händ­ler bis hin zu not­wen­di­gen Abspra­chen mit Ärz­ten. Nicht immer unkom­pli­ziert ist die Bezie­hung zu den Kran­ken­kas­sen. Wenn die Apo­the­ke­rin zum Bei­spiel sechs Wochen dar­auf war­ten muss ehe die Kas­se ein Arz­nei­mit­tel bezahlt, das sie vor­fi­nan­ziert hat.   

Das Tele­fon steht nie still

Den Pil­len­dre­her von frü­her gibt es schon lan­ge nicht mehr. „Aber jede Apo­the­ke hat ein eige­nes Labor und kann bestimm­te Sal­ben, Zäpf­chen oder Cremes noch sel­ber machen“, erzählt San­dra Heyer. Vie­le wüss­ten nicht, dass es in einer Apo­the­ke drei gro­ße Berufs­grup­pen gibt: neben der appro­bier­ten Apo­the­ke­rin die pharmazeutisch-technische Assis­ten­tin (PTA) und die pharmazeutisch-kaufmännische Ange­stell­te (PKA). Das Team der drei Apo­the­ken besteht aus über 20 phar­ma­zeu­ti­schen Ange­stell­ten, drei Aus­zu­bil­den­den, meh­re­ren Boten und einer Rei­ni­gungs­kraft. Ansprech­part­ner in der Lin­den Apo­the­ke in Zerns­dorf und der Jas­min Apo­the­ke sind die ver­ant­wor­tungs­vol­len Fili­al­lei­ter. Nicht am Lager vor­rä­ti­ge Arz­nei­mit­tel, die bestellt wer­den müs­sen, wer­den inner­halb von weni­gen  Stun­den beschafft. Alle 13 Tage hat jede Apo­the­ke Not­dienst. Die Lin­den Apo­the­ke in Nie­der­leh­me und die zwei Filia­len in Zerns­dorf und Sen­zig ver­sor­gen vier Pfle­ge­hei­me und  meh­re­re Sozi­al­sta­tio­nen mit Arz­nei­mit­teln. Dort schu­len und unter­stütz­ten sie regel­mä­ßig das Pfle­ge­per­so­nal der Hei­me rund um die Anwen­dung und Auf­be­wah­rung von Arz­nei­mit­teln. 

„Da hat man jeden Tag viel zu tun, das Tele­fon steht nie still“, sagt San­dra Heyer. Sie ist die  Che­fin, die alles ver­wal­tet, Mar­ke­ting plant und regel­mä­ßig Schu­lun­gen orga­ni­siert. „Nur mit viel Fleiß und einem star­ken Team kann man das schaf­fen. Mei­ne Mit­ar­bei­ter machen ihre Arbeit mit Herz­blut. Auch wenn viel zu tun ist, darf die Freund­lich­keit nie lei­den. Wir ste­hen viel, wir lau­fen viel, wir wis­sen abends was wir gemacht haben. Oft den­ken wir auch noch zu Hau­se dar­über nach, hast du auch alles rich­tig gemacht“, erzählt sie. „ Ohne mei­nen fami­liä­ren Rück­halt, wäre das alles nicht mög­lich.“  

„Aber es ist ein tol­ler, viel­sei­ti­ger, inter­es­san­ter Beruf.“ Mit Augen­zwin­kern beschreibt sie die Anfor­de­run­gen an ihn so: „Prä­zi­se, ver­ant­wor­tungs­voll, freund­lich muss man sein.“ Eine Sache ist ihr eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit: „Ich füh­le mich ver­ant­wort­lich für den Nach­wuchs. Das Phar­ma­zie­stu­di­um ist ziem­lich anstren­gend, aber span­nend. Wer das stu­die­ren oder PTA wer­den will, soll sich bei mir mel­den, ich unter­stüt­ze ihn.“ 

Sie habe sich bewusst für eine länd­li­che Apo­the­ke ent­schie­den, betont San­dra Heyer. „Man kennt die Leu­te, hat sofort einen Gesprächs­fa­den und wir ken­nen die Ärz­te. Die Apo­the­ke gehört zum Kern von Sen­zig.“ Und zu schät­zen weiß sie: „Ich woh­ne und arbei­te in einer Regi­on, wo ande­re Urlaub machen.“ Einen drin­gen­den Wunsch für Sen­zig hat sie: „Ich hof­fe, dass man sich im Schul­neu­bau einig wird, zum Woh­le der Kin­der. Es spricht für den Ort, wenn so vie­le Kin­der da sind. An die soll­te man mehr den­ken. Der Stand­ort Bul­len­berg ist top.“

 

 

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