Die 4. Ausgabe ist da!

Liebe Senzigerinnen und Senziger, liebe Gäste,

die 4. Ausgabe unseres Magazins erscheint in sehr bewegten Zeiten. Für uns alle hat ein Virus den Alltag und das Leben erheblich verändert. Das hat auch das Wirken im und für das Netzwerk seit Jahresbeginn beeinflusst und schlägt sich in diesem Heft nieder. Wir präsentieren Ihnen dennoch wieder einen inte- ressanten Mix an Erinnerungen, Informationen und Wissenswertem aus und über unseren Ort und seine Menschen. Seit Erscheinen des letzten Magazins vor sechs Monaten können wir eine erfreuliche Bilanz des Netzwerkes für Senzig vorweisen.

Wir erinnern an unseren Weihnachtsmarkt, der über Nacht von einem zum anderen Standort wechseln musste und trotzdem – oder gerade deshalb – erneut emotionaler Höhepunkt in unserem Gemeinschaftsleben wurde.

Wir erinnern an die Unterschriften-Aktion, die unseren Protest und unsere Forderungen im Zusammenhang mit der Schließung der Sparkasse zum Ausdruck brachte und das Gemeinschaftsgefühl stärkte.

Wir erinnern an Veranstaltungen und Begegnungen der Senioren, in den Vereinen und in unserer neuen Begegnungsstätte in der alten Sparkasse, die den Gemeinschaftssinn in Senzig förderten.

Auch als Corona den üblichen Tagesablauf und manch Geplantes durcheinanderbrachte, gab es keinen Stillstand. Das Netzwerk bewährte sich, trug dazu bei, die Senziger zu sensibilisieren für konrete Hilfe und Sorge um die Nachbarn. Markantes Zeichen dafür wurden die Netzwerk-Masken: Von Senzigern für Senziger vorbereitet, genäht und verteilt.

Für eine erfolgreiche Tätigkeit im Interesse unserer Mitbürger ist eine gute Kommunikation das A und O. Ein Meilenstein ist unser neuer Bürgertreff in der alten Sparkasse. Er bietet die Chance, das Miteinander persönlicher und nachhaltiger zu formen. Er symbolisiert zugleich, dass unser Netzwerk für Senzig im Zentrum des Ortes angekommen ist.

Mit der neuen Website www.netzwerk-senzig.de, mit Accounts bei Instagram und Facebook sowie einem eigenen YouTube-Kanal können wir künftig die modernen Medien effizient für unser Netzwerken einsetzen. Zählen wir zu Bürgertreff und den sozialen Medien die Begegnungen bei Senzig Open und dieses Magazin hinzu, so verfügen wir nach fünf Jahren Netzwerk für Senzig über ein beachtliches Instrumentarium kommunikativer Möglichkeiten. Wir laden Sie ein, diese zu nutzen und mit auszugestalten.

Zum Magazin gehört normalerweise die Vorschau auf das, was wir im nächsten halben Jahr veranstalten wollen.Das ist auf Grund der aktuellen Umstände diesmal problematisch. Sie finden deshalb keinen Veranstaltungskalender vor. Wir werden aber einige Vorhaben nennen. Ob sie zu den geplanten Terminen stattfinden können, werden wir im Laufe der Zeit erfahren und Sie darüber in geeigneter Form informieren.

Die nächsten Wochen und Monate werden wahrscheinlich noch nicht im gewohnten Rhythmus ablaufen. Aber wir bleiben in Kontakt und machen, was unter diesen Bedingungen möglich ist.

Wir bleiben solidarisch und helfen einander. Wir bereiten vor, worauf wir uns freuen können – Seebrückensingen, Senzig Open, Spendenlauf, Weihnachtsmarkt und vieles mehr – wann immer sie auch stattfinden.

Bleiben Sie gesund!

Ihr Jürgen Müller

Firmenhilfen in der Corona-Krise

Die BARMER Krankenkasse informiert +++ Hilfreiche Downloads für Firmen +++

Liebe Firmenkunden, liebe Geschäftspartner,

Wir leben momentan in einer, wie ich finde sehr aufregenden Zeit. Es gibt ganz viele Menschen die in dieser Krise einfach nur einen großartigen Job machen! Wir helfen einander. Jeden Tag strömen neue Informationen auf uns ein, wir üben uns im Homeoffice, wir haben mit organisatorischen Dingen zu kämpfen, die vorher nie ein Thema waren und bei vielen ist nicht nur die Sorge einer möglichen Ansteckung mit dem Corona Virus zu spüren, mehr auch die Angst, wie es vielleicht um das eigene Unternehmen nach der Krise steht.

Über unser Firmenkundenportal finden Sie stets aktualisierte Informationen für Selbstständige, Firmen und deren Beschäftigte rund um das Thema Coronavirus, z. B. Gesundheit am Arbeitsplatz, Kurzarbeitergeld, Beitragszahlung und Entschädigungsmöglichkeiten auf unserer Website .

Vom Unternehmerverband erhielt ich die beigefügte Übersicht zu verschiedenen Maßnahmen in der Corona-Krise.

Ich habe Ihnen den Soforthilfe- Antrag des Landes Brandenburg beigefügt und zum Schluss noch einige Hinweise wie Sie „Gesund im Homeoffice“ arbeiten – ohne, dass Ihnen die Decke auf den Kopf fällt.

Wir können Sie zwar in dieser Zeit nicht persönlich in den Firmen besuchen kommen. Wir sind aber auf diesem Weg für Sie da! Bei Fragen wenden Sie sich bitte jederzeit an mich!

Mit freundlichen Grüßen

Simone Schüler
Regionalgeschäftsführerin

BARMER Königs Wusterhausen
Eichenallee 1B
15711 Königs Wusterhausen
Telefon 0800 333004 104-501
Telefax 0800 333 00 90
Mobil 0151-18234608
simone.schueler@barmer.de
www.barmer.de

Aktuelle Polizeiinfo – Achtung Falscher Polizist!

Aus aktuellem Anlass bittet die Polzei die folgende Information zu beachten:

Trickbetrüger geben sich am Telefon als Polizisten, Staatsanwälte oder andere Amtspersonen aus, um vorwiegend ältere Menschen zur Herausgabe ihrer Wertsachen zu bringen. Dabei nutzen sie ine spezielle Technik – Bei einem Anruf erscheint die Notrufnummer 110, die Rufnummer der örtlichen Polizeidienststelle (KW 03375-270-0) oder des Bundeskriminalamts. Opfer sollen dann Geld und Wertsachen herausgeben.

Mehr Informationen bietet das Infoblatt der Polizei.

„DEIN Senzig Magazin“ in eigener Sache:

Das war keine einfache Nummer, diese Nummer 4 des Senzig-Magazins! Alles war ziemlich anders als bisher. Sie ahnen sicherlich die Ursache für unsere ungeahnten Schwierigkeiten: Na, klar Corona, was sonst? Dieses kleine Biest hat auch uns Magazinmacher in Turbulenzen gestürzt. Corona geht eben an niemandem vorbei.

Es war nur gut, dass wir mit den Recherchen und dem Schreiben der Texte sehr zeitig angefangen haben. Noch im alten Jahr, Mitte Dezember, hatten wir den ersten Beitrag im Kasten. Und es lief auch alles weiterhin gut. Anfang März war bereits ein hübsches Stück Arbeit geschafft – aber dann „hat das Land seine Jalousien runtergelassen“, wie es eine Berliner Journalistenkollegin bildhaft formulierte. So gut wie nichts mehr ging im öffentlichen Leben.

Wir hatten, wie schon gesagt, bis dahin die meisten der geplanten Beiträge fertig, aber nicht alle. Auf der Strecke blieb leider das vorgesehene Porträt über Lothar Brumm, einen der ältesten Senziger, der im Juli seinen 90. Geburtstag feiert. Auch ein Beitrag über die Firma Kanschur kam nicht zustande.

Ins Wasser fallen musste ebenso ein Gespräch mit Herrn Krüger, der seit 50 Jahren in der Lindenstraße wohnt, stets die Kalsche im Blick hat und bestimmt voller Geschichten steckt.

Dafür flatterten uns mit Corona neue Themen ins Haus, an denen wir nicht vorbeigehen konnten. Über emsiges Maskennähen zu schreiben oder eine nie zuvor geübte Form des Schulunterrichts, also das sogenannte Homeschooling, hät- ten wir uns nie träumen lassen. Über beide Themen konnten wir „kalt“ schreiben, wie es im Journalistenkauderwelsch heißt. Das heißt, wir bekamen schriftlich Informationen zugesandt und haben zum

Homeschooling mit Schulleiterin Kathrin Pust telefoniert.
Aber auf diese eben angeführte Art, also „kalt“, lässt sich kein ordentliches Porträt schreiben, weder über einen

Menschen noch über ein Unternehmen. Da muss man sich mit den Partnern treffen, etwas Zeit nehmen und ein gutes Gespräch führen – mit Handschlag zum Abschied. Wir bedauern sehr, dass wir einigen absagen mussten, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Es werden ja hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft wieder nor- male Zeiten einziehen, so dass wir Ihnen möglichst in der Adventszeit Magazin Nummer 5 offerieren können. Corona wird uns jedoch, so ist zu befürchten, noch weit in den Sommer hin- ein beschäftigen. Deshalb haben wir eine Bitte: Wenn

Sie im Zusammenhang mit der Krise etwas erleben oder beobachten, was auch andere erfahren sollten, weil es so originell, so berührend oder aus welchem Grund auch immer erzählenswert ist, schreiben Sie uns.

Wir wünschen Ihnen trotz alledem einen schönen Sommer. Bleiben Sie gesund! Herzliche Grüße übern See aus Zernsdorf nach Senzig

Ihre Berthild und Peter Dietrich

Seit 55 Jahren aktiv: Angelverein Senzig-Krüpelsee

Angeln ist eine kleine Wissenschaft für sich. Das wird dem Laien im Gespräch mit Sportfreunden des Angelvereins „DAV Ortsgruppe Senzig- Krüpelsee e.V.“ schnell klar. Man kann nicht einfach mit dem Kahn raus auf den See und seine Angelrute auswerfen oder sich damit still ans Ufer setzen, um einen Fisch an Land zu ziehen. „Du musst wis- sen, was du angeln willst, welchen Köder du brauchst, du musst eine geschützte Stelle finden und wissen, woher der Wind weht“, sagt Gerald Trotzki, 1. Vorsitzender des Vereins. „Bläst der Ostwind übern Krüpelsee, kann man das Angeln vergessen. Die Fische scheinen den Wind zu spüren und bleiben weg.“ Jan Müller, der 2. Vorsitzende, ergänzt: „Da haben die einfach keine Lust zu beißen.“ Oder man muss wissen, wo welcher Fisch vermutlich am ehesten anzutreffen ist. „Willst du einen Zander fangen, peilt man am besten den ‚Zanderberg‘ am Zernsdorfer Ufer an“, verrät Gerald Trotzki. Hecht lasse sich gut in Ufernähe angeln, wo es Schilf oder Seerosen gibt.

Es fehlt an Nachwuchs im Angelrevier

Mit den Feinheiten und Regeln des Angelsports sind die 36 Vereinsmitglieder bestens vertraut. Ihr Angelheim befindet sich in der Uferstraße 19 und wird liebe-voll von allen Sportfreunden gehegt und gepflegt. Es gibt drei Sportfreunde, die seit 51 Jahren dabei sind, darunter Gerald Trotzki, Vereinschef seit 2013. „Wir haben sechs Angler bei uns, die über 80 Jahre alt, aber sehr aktiv sind“, berichtet er. Das jüngste Mitglied, eine Frau, ist 31. Das Durchschnittsalter beträgt 62 Jahre. „Der fehlende Nachwuchs ist unser größtes Problem“, bedauert Jan Müller. Dabei sei eine Angelausrüstung nicht übermäßig teuer, verrät Schatzmeister Hans-Jürgen Giering. „Eine Fünfmeterrute kann man schon für 25 Euro bekommen, Sehne, Pose, Rolle, alles erschwinglich.“

Im Sommer wird der Verein sein 55jäh- riges Bestehen am 11. Juli mit einem kleinen Fest feiern. Älter ist mit 95 Jahren nur der Angelverein Senzig-Mitte, dem 53Sportfreunde und zwölf Jugendliche ange- hören. Senzig hat aber auch noch einen dritten Angelverein: Senzig-Waldesruh. Ihn gibt es seit 54 Jahren, er hat 45 Mitglieder. Die drei Vereine seien aus ehemals einem Verein unter anderem aufgrund der steigenden Einwohnerzahl ent- standen, erzählt Gerald Trotzki. „Und vielen war der Weg zum damaligen Vereinslokal Gaststätte Gaerisch in der Chausseestraße einfach zu weit“. Einmal im Jahr findet ein gemeinsames Angeln aller drei Vereine statt. „Das ist eine Höhepunkt im Jahr und hält zusammen. Wir arbeiten nicht gegeneinander, sondern miteinander“, betont Gerald Trotzki. Die Mitglieder seines Vereins angeln auf dem Krüpelsee, während die Anglerkollegen aus Mitte gleichzeitig den Krimnicksee und die von Waldesruh den Zeesener See befischen. „Da in unserem Verein nach Lehrgängen und Prüfung jeder einen Fischereischein hat, dürfen wir von der Schleuse in Neue Mühle bis zur Schmölde angeln“, klärt Gerald Trotzki auf. Das bedeute Angeln auf Gewässern des Deutschen Anglerverbandes (DAV) sowie auf einem von einem Fischer gepachteten See. Aus dem Krüpelsee holen die Angler vor allem Friedfische (auch Weißfische genannt) heraus: Plötzen, Bleie und Rotfedern. Raubfische wie Zander und Aale oder Wels sind eher selten. „Fische kann man im Prinzip zu jeder Tageszeit fangen“, plaudert Gerald Trotzki aus der (Angler)- Schule. Aber Weißfische seien überwie- gend am frühen Morgen aktiv, Raubfische erst gegen Abend.

Angeln verlangt Ruhe und Geduld

Die Angelsaison wird Mitte April gestar- tet und endet im Oktober. „Das für den 1. Februar geplante Eisangeln musste leider ausfallen. Damit ist es vorbei, Eisangeln ist Geschichte“, sagt der Vereinschef. Der Jahreskalender weist zahlreiche andere Veranstaltungen aus, so zum Beispiel Paarangeln, Sommerangeln und die Kür des Herbstmeisters. Für das leibliche Wohl bei geselligem Zusammensein im Vereinshaus an der Uferstraße sor- gen zumeist die Anglerehefrauen. Am Senziger Weihnachtsmarkt hat sich der Verein bereits sieben Mal beteiligt. Befragt, was einen Angler auszeich- net, antworten Gerald Trotzki und Jan Müller wie aus einem Munde: „Ruhe und Geduld!“ Man finde Entspannung, könne gut abschalten, kein Handy klingele, nur Wind und Wellen seien zu hören. „Das sind die einzigen drei Stunden, wo nicht gequatscht wird“, wirft Jan Müller in die Runde.„Und groß ist natürlich die Freude, wenn man einen schönen Fisch raus-holt, beispielsweise eine 30 Zentimeter große Plötze nach Hause bringt“, stellt Gerald Trotzki klar. Der 63jährige frühere Kriminalrat ist bereits mit zwölf Jahren Mitglied im Angelverein geworden: „Wenn man einmal mit Angeln angefan- gen hat, kann man nicht mehr aufhören.“ P.S. Wie so vieles in den vergangenen drei Jahrzehnten, hat sich auch auf dem Gebiet des Angelns eine Menge geän- dert. Eines ist aber geblieben: der tradi- tionelle Anglergruß „Petri Heil“ und die Antwort „Petri Dank“ bei erfolgreichem Fang. Abgeleitet ist der Gruß vom Namen eines der ersten Jünger Jesu, dem Fischer Simon Petrus. Er gilt noch heute als Schutzpatron der Fischer und Angler.

Bruno F. Apitz alias Hauptkommissar Hans Moor lebt am Krüpelsee

Mit Hund „Chaplin“ dreht Bruno F. Apitz in Senzig jeden Tag seine Runde. Hier ist der Schauspieler seit zwölf Jahren zu Hause, hier hat er nach einem von Engagements an ver- schiedenen Theatern bestimmten Leben seinen Ruhepol gefunden. „Ich habe eine wunderbare Natur vor der Tür, hier kann ich abschalten, meine Texte lernen und vorbereiten und ich kann hier in meinem ersten eigenen Atelier malen“, erzählt der 63-Jährige. Eher durch Zufall fanden er und Ehefrau Diana bei einem Ausflug das schöne, über 100 Jahre alte großzü- gige Haus, von dessen Terrasse man einen weiten Blick über den Krüpelsee hat. „Die Nähe zu Berlin ist für mich als Künstler nicht unwichtig, dank der S-Bahnanbindung komme ich schnell in Ausstellungen oder ins Theater.“

Für den gebürtigen Dresdner waren die Bretter, die Schiller zufolge die Welt bedeuten, viele Jahre das Zuhause. „Ich wollte schon immer Schauspieler werden, das stand seit der 4. Klasse für mich fest.“ Das gute Schülertheater an seiner Schule, wie er sagt, hat ihn in diesem Berufswunsch bestärkt. Später dann hat er das Schauspielerhandwerk vier Jahre lang an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig studiert und mit dem Diplom abgeschlossen.

25 Jahre war das Theater sein Zuhause

Die Arbeit am Neuen Theater in Halle unter der Intendanz von Peter Sodann Ende der 80er Jahre war nicht nur beruf- lich eine wichtige Station. Diana Apitz und ihr späterer Ehemann lernten sich dort in einer Inszenierung des Gorki- Stücks „Sommergäste“ kennen. „Ich spielte das Dienstmädchen, Bruno den Hausherrn Bassow. Es war eine verrück- te Zeit, das Theater war damals eine Nische“, erinnert sie sich.

Beide wechselten später an das Mecklenburgische Staatstheater in Schwerin. „Wir wohnten dort auf einem Bauernhof. Weit genug weg, um Ruhe zu finden, aber auch nah genug am Theater. Zu Hause ging es weiter, man hat sich vor-

bereitet oder darüber nachgedacht, was der Regisseur auf der Probe gesagt hat. Den Mantel des Schauspielers kann man nicht ausziehen und an der Garderobe abgeben“, erzählt Bruno F. Apitz. In dieser Zeit lernte der Schauspieler in Coline Serreaus Komödie „Hase Hase“ eine namhafte Kollegin von einer ganz anderen Seite kennen: Regie in dem Stück führte Ursula Karusseit. „Sie war auch da toll, sie konnte mit Menschen umgehen, weil sie bodenständig war. Sie war eine kluge, warmherzige, an der Geschichte und nicht an Effekten inte- ressierte Regisseurin“, beschreibt Bruno F. Apitz die Zusammenarbeit. Zwölf Jahre blieb das Paar in Schwerin. Danach ging es noch für drei Jahre an das Schauspiel Leipzig, wo er unter anderem unter Regisseur Wolfgang Engel im Faust 1 + 2 mitwirkte.

Seit zehn Jahren in ZDF-Polizeiserie
„Notruf Hafenkante“ dabei

2002 dann die Zäsur: Nach 25 Jahren Theaterarbeit wollte Bruno F. Apitz sein Glück als freischaffender Schauspieler beim Film versuchen. „Ich habe das bis heute nicht bereut, weil ich sehr gut in diesem Geschäft arbeiten darf.“ Inzwischen seien Rollen in mehr als 100 Filmen zusammengekommen. Einem größeren Publikum wurde er als Hauptkommissar Hans Moor in der ZDF-Vorabendserie „Notruf Hafenkante“ vertraut. Das ZDF beschreibt auf seiner Website zu der Polizeiserie den Hans Moor „als Fels in der Brandung. Er ist absolut verlässlich und lässt sich von niemandem etwas vormachen“. Seit nunmehr zehn Jahren

verkörpert Bruno F. Apitz diese Rolle: „Da muss man aufpassen, dass Routine nicht die Oberhand gewinnt. Ich spiele eine Figur, die Drehbuchautorin schreibt mir die Szenen auf den Leib, aber Bruno darf nicht Hans und Hans nicht Bruno werden. Doch ein Teil des echten Bruno ist immer dabei.“ Aber selbst nach dieser langen Zeit mache ihm die Rolle noch Spaß.„Es wird natürlich mal ein Ende geben, aber bis Januar 2021 werde ich als Hans Moor zu sehen sein.“

Malen ist seine zweite Leidenschaft

Außer der Schauspielerei hat Bruno F. Apitz noch eine andere Passion: die Malerei. „Ich male am liebsten Porträts, denn ich mag es, Menschen in die Augen zu gucken. Menschen abzubilden, das

mach ich ja auch in meinem Beruf als Schauspieler.“ Als Maler ist er Autodidakt, hatte jedoch schon in seiner Leipziger Studienzeit enge Kontakte mit Studenten der dortigen Hochschule für Grafik und Buchkunst und später in Halle Austausch mit Künstlern der Kunsthochschule Burg Giebichenstein gepflegt. Viele seiner groß- formatigen und in kräftigen, leuchtenden Farben gehaltenen Arbeiten waren schon in Ausstellungen zu sehen, darunter in Hamburg, Schloss Neuhardenberg und Bautzen.

Neben Film und Fernsehen und der Malerei ist Bruno F. Apitz auch mit Lesungen unterwegs, oft gemeinsam mit Ehefrau Diana. Sie betreibt seit 2000 eineKünstleragentur mit derzeit 18 Klienten. Einer davon ist Ehemann Bruno F. Apitz. Internet: www.agentur-apitz.de, www.atelier-bruno.de

Weisser Ring: Helfer an der Seite von Kriminalitätsopfern

In der Schifffahrt ist der Lotse ein erfahrener Seemann, der Schiffe sicher durch schwierige Gewässer leitet. Als Lotsen im übertragenen Sinne verstehen sich auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Opferhilfevereins

Weisser Ring. Im Landkreis Dahme-Spreewald sind es fünf Frauen und drei Männer, die Opfern von Kriminalität und Gewalt beistehen. „Das reicht vom Diebstahl über häusliche Gewalt, sexuellen Missbrauch bis hin zu Tötungsdelikten“, sagt Christian Skowronek, der die Außenstelle des Landkreises Dahme-Spreewald seit 2015 leitet und vorübergehend auch die im Landkreis Märkisch-Oderland betreut. Der 70 Jahre alte frühere Elektroingenieur aus Schulzendorf, seit sieben Jahren Mitglied im Weissen Ring, ist der Erste, der von einem Fall erfährt, indem das Opfer bei ihm anruft, wenn Geschädigte und ihre Familie Hilfe benötigen. Die beginnt zuallererst damit, dem Opfer zuzuhören. Um Hilfe vom Weissen Ring zu bekommen, sei eine Anzeige des Opfers bei der Polizei, aus welchen Gründen auch immer, nicht notwendig.

“Ja, wir sind gewissermaßen Lotsen, damit die Betroffenen an die richtigen Stellen kommen, wir sind qualifizierte Laien, aber keine Rechtsanwälte, Richter oder Psychologen“, sagt Christian Skowronek. Mitarbeiter des Weissen Ring begleiten ihre Schützlinge zur Polizei, zu Rechtsanwälten, zum Gericht, zur Staatsanwaltschaft, zum Jugendamt, zur Arbeitsagentur oder anderen Behörden. Um nach dem Opferentschädigungsgesetz Leistungen zu erhalten, muss zum Beispiel ein sieben Seiten langes Formular ausgefüllt werden. Das ist nicht jedermanns Sache, auch dabei hilft der Weisse Ring. Er reicht in besonderen Fällen, wenn Bedürftigkeit vorliegt, auch Schecks für die Erstberatung bei einem Rechtsanwalt oder Psychologen aus. Oder hilft mit einer Finanzspritze, wenn eine betroffene Mutter mit ihrem Kind nach einem Gerichtsprozess dringend Erholung braucht. „Bedürftigkeit ist aber nicht ausschlaggebend, wenn es um den sexuellen Missbrauch von Kindern geht“, fügt Karsten Blieske (72) an.

Ganz wichtig: Vertrauen aufbauen

Der Senziger ist seit fast zehn Jahren im Weissen Ring engagiert. “Man braucht für unsere Arbeit ein hohes Verantwortungsgefühl und viel Empathie, denn wir kommen in die kompliziertesten Situationen hinein, lernen oft unbeschreibliches Leid kennen. Wir fragen, was passiert ist, aber nicht, wie es passiert ist. Ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, das ist ganz wichtig. Wir ent- scheiden nicht für die Opfer, wir geben Rat. Wir haben ehema- lige Staatsanwälte und Rechtsanwälte an unserer Seite, da steht schon eine Wucht dahinter.“

Die Zusammenarbeit des Vereins mit der Polizei sei gut: „In den meisten Fällen schlägt sie Geschädigten vor, sich an eine Opferhilfsorganisation, wie zum Beispiel den Weissen Ring zu wenden.“ Um qualifiziert den Opfern beistehen zu können, werden die Vereinsmitglieder regelmäßig geschult. Zu den Regeln des Vereins gehört auch, dass die Mitarbeiter eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben und keine Fälle im eigenen Wohnort übernehmen.

Im Landkreis Dahme-Spreewald konnte 2018 nach Angaben des Vereins 39 Opfern von Vergewaltigung, sexuellem Missbrauch, Nötigung, Körperverletzung, Mobbing oder Stalking geholfen werden. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Opfer auf 60. „Wir mussten einen Anstieg der Fälle bei sexuellem Missbrauch an Frauen und Kindern verzeichnen sowie bei Stalking“, berichtet Karsten Blieske. Christian Skowronek ergänzt: „Manche Fälle sind nach zwei, drei Treffen gelöst, aber andere ziehen sich zum Teil über Jahre hin. Je nach Schwere des Falles stehen nicht nur die Opfer unter Leidensdruck, auch für uns ist es nicht immer so einfach, bestimmte Fälle zu verarbeiten.“ Den Mitarbeitern stehen aber entsprechende Möglichkeiten zur Verfügung, zum Beispiel die Inanspruchnahme von Supervision: „Wir verstehen darunter, im Team über unsere Arbeit zu reflektieren und selbst erlebte Situationen auszuwerten. So gewinnen wir Souveränität und Abstand und lernen daraus. Sehr wichtig ist dabei Diskretion. Die Gespräche werden selbstverständlich vertraulich behandelt und unterliegen der Schweigepflicht.“

Jedes Opfer ist eines zu viel

Den zweiten Schwerpunkt neben der Opferhilfe sieht der Weisse Ring in der Präventionsarbeit. Die Helfer müssen immer wieder feststellen, wie wenig vor allem Kinder, Jugendliche und ihre Eltern oder auch Senioren über die Gefahren wissen, die ihnen im Alltag vonseiten Krimineller drohen. Weil jedes Opfer eines zu viel ist, sei Vorbeugung ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Arbeit, betonen beide Vereinsmitglieder. Deshalb werden für interessierte Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Sportvereine, aber auch für Senioren, entsprechende Seminare angeboten, in deren Vorbereitung und Nacharbeitung an den Schulen Jugendliche, Erzieher und Eltern eingebunden werden. Auch die Helfer vom Weissen Ring müssen ständig hinzu- lernen und sich mit neuen Phänomenen auseinandersetzten. Stichwort: Cybermobbing, gerade hier gibt es ständig veränderte Erscheinungsformen. „Die jungen Leute sind heutzutage im Netz viel weiter unterwegs als viele Eltern ahnen“, sagt Karsten Blieske. „Deswegen ist die Erziehung zur Medienkompetenz, auch besonders bei den Eltern, ein wichtiger Punkt in unseren Vorträgen. Wie schnell Jungen oder Mädchen Opfer von Mobbing im Netz werden können, erstaunt die Eltern immer wieder. Weitere Informationen erteilt der Aussenstellenleiter des Weissen Rings.

Ansprechpartner: Christian Skowronek Tel.: 0151 5516 4700
Mail: weisserring-lds@web.de

Der Förderverein der Grundschule mit neuer Spitze

 Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des Fördervereins wurde ein neuer Vorstand gewählt. Daniela Hoffmann als bisherige Vorsitzende sowie Verena Kranz als ihre Stellvertreterin haben nach vielen Jahren engagierter, ehrenamtlicher Tätigkeit den Vorstand des Fördervereins verlassen. Zur neuen Vorsitzenden und stell- vertretenden Vorsitzenden wurden auf der Sitzung im Februar Gabriele Kickut und Asoll Palasik gewählt. Letztere war bereits Kassenprüferin des Vereins. In ihren neuen Funktionen können sich beide auf die Erfahrungen von Jana Sommerfeld verlassen, die dem Vereinsvorstand als Kassenwartin erhalten bleibt.

„Der Förderverein ist für die Schule sehr wichtig. Viele Schulprojekte, von denen alle Kinder und auch der gesamte Ort profitieren, sind ohne den Verein nicht denkbar“, sagt Gabriele Kickut. Sie hat zwei Söhne (Jahrgang 2010 und 2013) in der Grundschule am Krimnicksee. Die beiden Kinder von Asoll Palasik, eine Tochter und ein Sohn Jahrgang 2009 und 2012, gehen ebenfalls im Ort in die Schule. Die Kinder der beiden Frauen, die mit ihren Familien seit vier beziehungsweise fünf Jahren in Senzig wohnen, sind auch beim Sportverein Südstern aktiv. „Unser Ort hat ein tolles, lebendiges

Vereinsleben. Ohne ehrenamtliche Tätigkeit ist das alles nicht denkbar. Hierzu einen Beitrag leisten zu können, ist meine wesent- liche Motivation“, betont Gabriele Kickut.

Im Jahr 2019 konnten durch den Förderverein eine Reihe von spannenden Projekten und Aktivitäten der Schule ermöglicht werden: so die Theaterfahrt, der Auftritt des Chors bei 6 K United oder das Weihnachtsmusical. Auch für dieses Jahr sind wieder viele attraktive Aktionen geplant, auch wenn im ersten Halbjahr einige Highlights, wie das Zirkusprojekt, aufgrund der Beschränkungen durch Corona abgesagt werden mussten. „Wir gehen fest davon aus, dass die weiteren Projekte, unter anderen die Schrottsammlung und der Spendenlauf, wie geplant stattfinden können und freuen uns auf eine rege Beteiligung der Senzigerinnen und Senziger“, sagt Asoll Palasik. Darüber hinaus will sich der Förderverein bei „Senzig Open“ im August beteiligen.

Zukünftig sollen die rund 100 Mitglieder über einen Newsletter auf dem Laufenden gehalten werden. Auch wird die enge Abstimmung mit den anderen Vereinen und Initiativen im Ort gesucht, um das Leben in Senzig gemeinsam zu bereichern. Geht es nach dem neuen Vorstand, wird der Unterstützerkreis für den Förderverein zukünftig in jedem Fall weiterwachsen.

Gabriele Kickut

Neuigkeiten aus dem Netzwerk

Liebe Netzwerk-Freunde,

nach den neuen Entscheidungen zur Eindämmungsverordnung vom 8.5.2020 sind in Brandenburg weiterhin größere Veranstaltungen nicht möglich. Das heißt für uns, dass die für die nächsten Wochen bis zum 5. Juni 2020 geplanten Veranstaltungen leider nicht stattfinden können.

Das betrifft u.a. den Netzwerktreff (12.05.) und das Familien Tischtennis Turnier (16.05.).

Das Pfingstfest (31.05.) , das Sport-und Spielfest zum Kindertag (03.06.) und das Fette Reifen Rennen (06.06) sind ebenfalls abgesagt.

Wir werden zu gegebener Zeit informieren, ob Veranstaltungen zu einem späteren Zeitpunkt ggf. in modifizierter Form nachgeholt werden.

Herzliche Grüße !

Jürgen Müller