In der Senziger „Kochbar“ wird aufgegessen

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 2

Kocht und serviert in Senzig: Simone Krüger, Chefin von Krügers Kochbar

Wenn früh um sechs das Licht in der Senziger „Kochbar“ angeht, steht eine Stunde später alles für ein kräftiges Frühstück parat. Inhaberin Simone Krüger hat dann belegte Brötchen, Buletten, Rühr- und Spiegeleier oder duftenden Kaffee frisch zubereitet, die den zahlreichen Handwerkern und Angestellten den Start in den Arbeitstag „versüßen“. Kaum ist der Ansturm der frühen Gäste vorbei, muss sich die 41-Jährige um den Mittagstisch kümmern. „Ich mache alles mit der Hand“, sagt sie. Da wird das Schnitzel noch geklopft und paniert, Gemüse geschnippelt und werden nahezu täglich 15 Kilogramm Kartoffeln geschält. „Die Soßen werden aus Gemüse und Fleischknochen gekocht, Pulver kommt da nicht ran.“

Die Renner unter den deftigen Gerichten sind unter anderem Königsberger Klopse, Schweine- und Rinderbraten, Senfeier und Eisbein. Erst nach vier Wochen wiederholt sich die Speisekarte, die auch Nudelgerichte, Fisch und fleischlose Speisen anbietet. „Mittwochs ist Suppentag, da kommen die Senziger sogar mit Töpfen an.“ Die Zutaten werden täglich angeliefert: “Die Schrippen kommen vom Bäcker Grabarse aus Deutsch Wusterhausen, Fleisch- und Wurstwaren aus Golßen im Spreewald.“

Viele Gäste sind Stammkunden

Die zahlreichen Kunden, die „Krüger‘s Kochbar“ täglich besuchen, stehen dafür, dass alles gut schmeckt. „Auf den Tellern bleibt nichts übrig, hier wird aufgegessen“, betont die Kochbarchefin. Viele Gäste sind Stammkunden, kennen sich und bleiben auch für einen Plausch. „Hier geht es familiär zu und die Leute sehen es mir an, wenn es mir mal nicht so gut geht“, erzählt Simone Krüger. Eine hübsche Blume schmückt aber immer ihre Frisur.

Allein 30 bis 40 Tagesgerichte gehen von Montag bis Freitag über den Tresen. Alles spielt sich auf etwa 30 Quadratmetern ab. „Klein, aber fein, sage ich immer“, so Simone Krüger nicht ohne Stolz. In diesem Frühjahr konnte sie auf zehn Jahre „Kochbar“ unter dem Motto „Leckeres aus Topf und Pfanne“ zurückblicken. Dann besteht das heutige Bistro bereits seit 22 Jahren. Von 1996 bis 2008 hatte Simone Krügers Tante, Sybille Janke, den Imbissstand unter ihrer Regie. Dann übernahm ihre Nichte. „Man muss so etwas wollen und muss es lieben. Ich hab‘ mich gefreut, dass es weiterging, Simone macht‘n Tick mehr und hat auch junge Leute angelockt“, erinnert sich Sybille Jahnke. Sie hilft auch jetzt noch an zwei Tagen in der Woche. „Alles allein zu stemmen, ist ein großer Kampf: Kochen, Bedienen und den nächsten Tag vorbereiten“, sagt ihre Nichte.

Hier wird auch mal geschnattert

„Eigentlich bin ich glücklich hier, ich will nirgendwo anders hin“, sagt Simone Krüger, die bei Kaiser’s gelernt und dort in verschiedenen Bereichen gearbeitet hat. Das Kochen habe sie sich bereits im Alter von zwölf Jahren an bei ihrer Mutter abgeschaut, heute schwenkt sie den Kochlöffel ohne Rezept – und das zur Zufriedenheit ihrer Kunden. Silvia Freyer aus Bindow meint: „Ihre Soljanka ist einfach toll, und hier kann man auch mal miteinander schnattern.“ Lobende Worte über Krügers Kochbar finden sich sogar im Internet. „Wer gute Hausmannskost mag und Hunger hat, ist hier sehr gut aufgehoben. Tolle Qualität, nettes Ambiente und eine hinreißende Wirtin“, schreibt ein User unter Google und versichert, er werde wiederkommen.

Simone Krüger freut sich über das Lob ihrer Gäste und möchte sich bei dieser Gelegenheit im „Dein Senzig Magazin“ bei ihnen für ihre Treue und Freundlichkeit ganz herzlich bedanken.

www.partyservice-senzig.de

Der mit der Kettensäge schnitzt: Roland Karl haucht Holz Leben ein

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 2

Der Senziger Fischer kommt aus Dobra in Südbrandenburg

Sie stehen in den USA, in Japan, in Dubai oder in der Schweiz und eben auch in Senzig: Die von Roland Karl mit der Kettensäge geschnitzten Figuren, Tiere oder Reliefs aus Holz. So ist der 59-Jährige auch der Schöpfer des zwei Meter großen Fischers, der unübersehbar am Ortseingang von Senzig grüßt. Auch der seinen Kahn ziehende Bauer am Fanggraben im Tiergarten stammt von ihm. Später einmal irgendetwas mit Holz zu machen, war Roland Karl wohl vorherbestimmt. Es lag nahe, denn aufgewachsen ist er umgeben von viel Wald im südbrandenburgischen Dobra bei Bad Liebenwerda. „Von Kindheit an habe ich mit Holz gebastelt und gedrechselt, in der Schulzeit dann mit Malen angefangen“, erinnert er sich. Aber bis zum freien Künstler als Kettensägenschnitzer, wie er sich selbst bezeichnet, war es noch ein langer Weg.

Nach Abschluss einer Lehre als Anlagen- und Maschinenbauer im VEB Schwermaschinenbau Lauchhammer zog es ihn wieder in den Wald. In der Forstwirtschaft hat er dann 22 Jahre gearbeitet, zu DDR-Zeiten mit schwedischen Kettensägen, die fürs Schnitzen nicht geeignet waren und zudem nicht privat genutzt werden durften. Mit der Wende wurde alles anders, es kamen bis dahin unbekannte moderne Kettensägen und es kam die Reisefreiheit: „In Amerika habe ich Blut geleckt“, erzählt Karl. In den USA, die als Mutterland des Kettensägenschnitzens gelten, war Roland Karl inzwischen 17 Mal. Zumeist bei Wettbewerben wie in Ridgway (US-Bundesstaat Pennsylvania) oder in Reedsport (Oregon), wo er als Amateur gleich bei der ersten Teilnahme den ersten Platz errang. Das bedeutete aber für ihn, er durfte nur noch in der Profiliga starten. In der ist er einmal am dritten Platz vorbeigeschrammt. Den amtierenden Weltmeister im Kettensägenschnitzen, Bob King aus Seattle, nennt er einen guten Freund: „Bei ihm habe ich viel gelernt.“ An Wettbewerben nehme er aber nicht mehr teil: “Das überlass ich den Jüngeren, denn das ist Leistungssport. Da kann man abends das Gras ruppen ohne sich zu bücken.“

Vom Hobby zum Broterwerb

Mit der Kettensäge zu schnitzen, war zunächst zehn Jahre lang nur Hobby. „Angefangen hat es mit Rübezahl als Waldgeist, an dem habe ich immer geübt“, erinnert er sich. Mit dem Schritt vom Hobby in die Selbstständigkeit am 1. Januar 2006 wurde es für Roland Karl zum Broterwerb. Dafür hat er einen gesicherten Job im Bundesforst aufgegeben. Wie viele Skulpturen er seither geschaffen hat, weiß er beim besten Willen nicht mehr. Von den bei Kunden sehr beliebten Eulen habe er es auf  weit über 1000 Stück gebracht, schätzt er.

An bestimmte, aus dem Rahmen fallende Aufträge erinnert sich Roland Karl noch sehr gut. So gestaltete er einen fast vier Meter hohen Weihnachtsmann für Himmelpfort in der Uckermark, wo sich das Weihnachtsmannpostamt befindet. Sieben Mönchsfiguren stehen entlang des Radwanderwegs „Auf den Spuren der Mönche von Dobrilugk“ rund um Doberlug-Kirchhain im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft. Dort weisen auch Skulpturen aus der germanischen Mythologie wie Thor oder Freya den Wanderern den Weg durch das Lobenmoor. Mit dem Wurzelballen auf dem Kopf wirken sie sehr geheimnisvoll. Eher erheiternd dürfte die Figur eines auf dem Hinterrad fahrenden Bikers mit einer Bierflasche in der Hand wirken, die in der japanischen Stadt Toi in der Präfektur Shizuoka steht. Ein Wildschwein ging in die Schweiz, ein Adler fliegt in Frankreich und ein Fisch tummelt sich in Dubai.

Auch an die beiden Figuren für Senzig erinnert sich Roland Karl gern: „Für mich ist es am schönsten, wenn mir ein Thema vorgegeben wird und ich dann frei gestalten kann“. Vor Ort traf er sich zuerst mit Wanderwegewart Hans Rentmeister, der die Idee für das Projekt hatte. So machte sich der Holzkünstler ein Bild von dem Standort und konnte dann seine Vorstellungen entwickeln. „Das war ein schöner Auftrag.“ Zwei weitere Figuren für den Tiergarten in Königs Wusterhausen sollen noch folgen.

Wenn die Kettensäge kreischt

Entstanden sind der Fischer und der Kahnfahrer wie alle anderen großen Figuren auf Roland Karls „Außenposten“, seinem Schnitzplatz am Rande von Dobra an der Bundesstraße 101.  Hier kann er seine Kettensägen kreischen lassen, denn weit und breit ist kein Mensch, den das stören könnte. Er selbst mag das Geräusch nicht, denn mit rund 115 Dezibel sind die Kettensägen recht laut. „Ich hab‘ den Gehörschutz auf und höre Countrymusik.“ Zehn bis 15 Kettensägen hat er mittlerweile schon zersägt: „Jedes Jahr gibt eine ihren Geist auf.“ Zu seinen Arbeitsmitteln gehören ständig drei bis vier Sägen, diverses Tischlerwerkzeug und spezielle Fräsköpfe, um Feinheiten von Gesicht, Augen oder Fingernägel aus dem Holz herauszuholen. Roland Karl arbeitet vorwiegend mit Eiche und Pappel. „Die guten Sorten wie Mammutbaum haben wir in unseren Breiten ja leider nicht.“ Hat er eine Figur fertig, wird sie noch mit Holzöl bearbeitet, denn sonst würde das Holz grau werden. Sonne und Kälte stören ihn bei der Arbeit nicht, nur der Wind, der Sägespäne selbst in die geschützten Augen treibt.

Einen Unfall als Kettensägenschnitzer hatte Roland Karl – toi,toi,toi – bisher nicht. In Deutschland gibt es nach seinen Angaben etwa 100 Personen, die das Kettensägenschnitzen ernsthaft betreiben. „Hauptberuflich machen es maximal etwa 30“, sagte er. „Wir Kettensägenschnitzer sind schon eine eigene Truppe“, gesteht der sympathische Mann.  „Alle ein bisschen verrückt, es gibt kein Konkurrenzdenken, wir sind eine verschworene Gemeinschaft.“

www.kettensaegenschnitzer.de

Wer steckt hinter der Redaktion des DEIN Senzig Magazin?

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 2

Für die redaktionellen Belange des Magazins haben Berthild und Peter Dietrich (beide Jahrgang 1943) den Hut bzw. die Hüte auf.

Wir sind zwar keine Senziger, leben in Zernsdorf auf der anderen Seeseite, aber haben eine enge Verbindung zu Senzig: Tochter, Enkeltochter und Schwiegersohn wohnen hier.
Beide haben wir von 1966 bis 1971 an der damaligen Karl-Marx-Universität in Leipzig Journalistik studiert. Dort haben wir uns auch kennengelernt und 1970 geheiratet. Nach dem Studium hat Berthild in Berlin beim Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienst (ADN) als Redakteurin gearbeitet; Peter fing bei der Aktuellen Kamera des DDR-Fernsehens als Reporter an. In den 70er Jahren waren wir für etwa zwei Jahre in Moskau, Peter als TV-Korrespondent, Berthild als Stilredakteurin für den deutschen Dienst der Nachrichtenagentur TASS.

Nach der Rückkehr haben wir beide von 1977 bis zur Wende im ADN in der Redaktion Entwicklungsländer gearbeitet. Anfang 1990 waren wir dafür vorgesehen, als Korrespondenten nach Südafrika zu gehen. Das blieb leider nur ein Plan, lediglich von Februar bis Mitte April 1990 arbeitete Peter in Südafrika und Namibia.
Nach der Wende haben wir beide bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa) angeheuert und jeden Tag Nachrichten für Zeitung, Funk und Fernsehen geschrieben: Erst aus Berlin, dann aus Leipzig und zuletzt aus Chemnitz. Im dortigen dpa-Büro haben wir Ende Oktober 2006 das Licht ausgemacht und sind seitdem im „Ruhestand“ – in Anführungszeichen gesetzt, weil wir im Sommer 2018 quasi reaktiviert wurden und mit dem Senzig-Magazin eine Menge Arbeit haben. Aber die macht uns viel Freude.
Mit einer Zahl aus unserem Leben erregen wir immer wieder großes Erstaunen. Bedingt durch unseren Beruf sind wir ziemlich oft umgezogen: genauer gesagt 13 Mal.

Herzliche Grüße übern See aus Zernsdorf nach Senzig
Ihre Berthild und Peter Dietrich

AV Union für Events deutschlandweit auf Achse – Senzig bleibt Ehrensache

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 2

Sorgt für tolles Licht und guten Sound: Das AV Union-Team von Alex Pohle

Irgendwann war das 25 Quadratmeter große Kinderzimmer zu Hause in Senzig voll, war kein Platz mehr für die Kisten mit Technik. „Da haben meine Eltern gesagt, du musst hier raus. Das war 2009, sieben Jahre nachdem ich mich selbständig gemacht hatte“, erinnert sich Alex Pohle an die Anfänge seiner beruflichen Laufbahn als Dienstleister für Eventtechnik.

Es folgte eine Bürofläche von 50 Quadratmetern in Königs Wusterhausen. Seit 2014 hat seine Firma AV Union – AV steht für audiovisuell – ihren Sitz in Friedersdorf. Dort sind in einer Halle auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern Projektoren, Sound- und Videotechnik, Kabel und große schwarze Kisten penibel in Regalen bis unter die Decke gestapelt.

„Wenn wir gebucht werden, sorgen wir bei Veranstaltungen für guten Ton, passendes Licht und Videoinstallationen. Auf Letzteres haben wir uns spezialisiert“, beschreibt Alex Pohle das Spektrum seiner Firma, die bis Ende vergangenen Jahres unter dem Namen „Xtreme Lights“ bekannt war. In Friedersdorf ist das Unternehmen zu dritt vor Ort, neben Alex Pohle sind das Christian Loeber und Henry Papendorf. „Je nach Projekt kommen bis zu 20 Spezialisten, zumeist Selbstständige hinzu“, sagt Pohle. Das Kerngeschäft bestehe in der technischen Ausrüstung großer Industrieveranstaltungen wie Messen, Kongresse oder Autopremieren. „Wir sind deutschlandweit und im Ausland unterwegs.“ Entweder werden Aufträge mit Technik gebucht oder nur das Personal.

Der Geruch von frisch gemähtem Rasen

„Ein schöner Auftrag war auch eine Telekom-Stadiontour. Wir waren in vielen deutschen Fußballstadien unterwegs, in der Münchner Allianz Arena oder im Stadion der TSG 1899 Hoffenheim. Wir erinnern uns noch heute an den Geruch des täglich frisch gemähten Rasens“, erzählt der 40-Jährige. Über die Jahre hat das Trio die Freude an der Arbeit nicht verloren: „Es ist ein toller Job, selbst bei vielen Arbeitsstunden an den Wochenenden oder an Feiertagen. Da muss die Familie hinter einem stehen. Meine Frau ist eine super Unterstützerin.“

Den Schritt in die Selbstständigkeit habe er nie bereut. Für AV Union ging es nach den Worten von Alex Pohle immer bergauf. „Wir machen gute Arbeit, wir sind sehr akribisch, denn Zuverlässigkeit ist das Wichtigste in der Branche. Fehler verzeiht sie nicht.“ Nach Einschätzung von Alex Pohle wächst die Veranstaltungsbranche extrem. Der Umfang der Events nehme ständig zu und sie würden immer kurzfristiger angesetzt. Das alles gelte es bei der Planung, bei Angeboten und der Konzipierung der Projekte zu beachten. Dafür sei er im Trio verantwortlich. Wie der gelernte Kaufmann betont, hat er seit jeher auf ein gesundes Wachstum der Firma gesetzt. Das soll auch künftig so bleiben.

Events für Senzig auszustatten, wie die Pfingstfeste zum Beispiel, ist für den gebürtigen Senziger Ehrensache. Alex Pohle kann sich noch sehr gut an den Beginn seines Engagements für den Ort erinnern: „Ich wollte nicht hinnehmen, dass der Weihnachtsmarkt, den es gefühlt seit 30 Jahren gibt, 2013 ausfällt.“ Gemeinsam mit Sponsoren gelang es ihm, dass sich die Senziger auf dem Dorfanger am weihnachtlichen Markttreiben erfreuen konnten. Alle Jahre wieder wird seither der Weihnachtsmarkt von AV Union technisch ausgerüstet. Als Mitglied Nr. 1 im Förderverein Netzwerk Senzig möchte er dazu beitragen, dass die Einwohner wieder enger zusammenrücken. „Ich wünsche mir eine Dorfgemeinschaft, die zusammenhält.“

Internet: www.av-union.de

EBH: Drei Buchstaben – ein Versprechen für Qualität

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 2

Plant in Senzig Fertighäuser: Christian Dorst, Chef der EBH Haus GmbH

Ein Haus baut man gewöhnlich nur einmal im Leben. Auf dem Weg zu den eigenen vier Wänden gibt es viel zu bedenken, abzuwägen und dann schließlich zu entscheiden. Bei Christian Dorst und seinem Team von der Senziger Firma EBH Haus GmbH sind die künftigen Bauherren gut aufgehoben. Die drei Buchstaben „EBH“ stehen für energieeffizientes, bezahlbares und hochwertiges Bauen. Sie sind der Leitfaden des Unternehmens: „Wir bauen so, dass die Kunden auch nach zehn Jahren noch sagen, EBH war eine richtige Entscheidung“, sagt der 49-Jährige. Er leitet seit zwölf Jahren als Geschäftsführender Gesellschafter die Geschicke der von seinem Vater 1992 gegründeten Senziger Firma.

Wenn er auf sein Leben zurückblicke, sagt Christian Dorst, sei es ein „in keinster Weise geplantes Leben“ gewesen. Einmal in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, hätte er sich nicht träumen lassen. „Vor zwanzig Jahren hätte ich mir an den Kopf getippt: eine Baufirma leiten!“ Schließlich hatte er im EKO in Eisenhüttenstadt Walzwerker mit Abitur gelernt und danach an der Bergakademie im sächsischen Freiberg Maschinenbau studiert. Doch bevor er am 1. Januar 2007 die Leitung von EBH übernahm, hatte er im Betrieb schon zwölf Jahre zuvor die Zeichenabteilung aufgebaut. Er beherrschte die CAD-Technologie, mittels der die Häuser am Computer gezeichnet werden können.

Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Seit 1994 baut EBH in ganz Deutschland Fertighäuser. Mit der jungen Firma ging es lange Zeit stetig bergauf: Wurden 1996 elf Häuser errichtet, waren es ein Jahr später bereits 20 und 40 Häuser im Jahr 1998. „Die Hochzeit hatten wir 2006 mit 72 Häusern“, erinnert sich Christian Dorst. Doch es ging nicht alles so glatt weiter: „Als ich 2007 antrat, war das der Beginn eines großen Einbruchs. Im Sommer hatten wir keine einzige Baustelle. Ich musste erstmals Leute entlassen.“ Für den Einbruch damals gab es viele Ursachen. Im Mai 2006 hatte der Bundestag die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent beschlossen, und es ging 2008 weiter mit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers – keine guten Zeiten für Häuslebauer und Bauunternehmen gleichermaßen. „Es gab Phasen“, gesteht der EBH-Chef ohne Umschweife, “da hab‘ ich mich gefragt, warum tu ich mir das noch an?“

Inzwischen hat sich EBH Haus längst wieder stabilisiert. Seit 2015 werden jährlich zirka 50 Häuser fertiggestellt. Um die hohe Qualität zu halten, soll das Unternehmen nicht weiter wachsen, in Zukunft sogar etwas schrumpfen. Der Fachkräftemangel sei schon jetzt ein Problem und werde es bleiben. „Wir arbeiten seit drei Jahren am absoluten Limit“, stellt Christian Dorst fest. Außerdem findet er, solle man arbeiten um zu leben und nicht umgekehrt.

Im Baugewerbe weiter mitzuhalten, ist auch im Jahr 2019 nicht einfach. So steigen zum Beispiel jährlich die Kosten für nahezu alle Baumaterialien im Bereich zwischen drei und zehn Prozent. „Das kann ich nicht nachträglich dem Bauherren aufschlagen, wir garantieren Festpreise bei Vertragsabschluss“, betont Christian Dorst.

EBH-Häuser werden individuell geplant

Vom Team in Senzig mit 32 festangestellten Mitarbeitern werden die EBH-Häuser individuell geplant und von rund 60 Arbeitern in der Tochterfirma im tschechischen Ostrava-Kunčice produziert. Lediglich der Gerüstbau und die Fassadengestaltung werden in die Hände von Fremdfirmen gelegt. Die bevorzugte Arbeitsweise von EBH beschreibt Christian Dorst so: „Der Bauherr kommt hierher, wir sehen uns sein Grundstück an, schauen auf seine Lebenssituation, wie hoch ist das geplante Budget.“ Wenn diese einzelnen Schritte absolviert sind, dann arbeite es in seinem Kopf und nach einigen Tagen oder manchmal auch Wochen sei dann eine Idee da: „Das Programm im PC kann das Haus nicht individuell planen, das muss bei mir im Kopf passieren. Erst dann mache ich einen Vorschlag, was für den Bauherrn am besten wäre.“

Ist die Planungsphase in Senzig abgeschlossen, erhält das Werk in Ostrava die Dateien. Dort werden die Hausteile in etwa zwei Wochen gefertigt, dann per Lkw zur Baustelle transportiert. „Je nach Haustyp kommen da schon mal zwei bis sechs Trucks zusammen“, erzählt Christian Dorst. Die Rohbau-Montage eines Hauses ist in der Regel nach anderthalb bis zwei Tagen abgeschlossen. Die meisten EBH-Häuser entstehen in der Region. „Früher haben wir auch am Bodensee oder im Saarland gebaut. Sehr gerne auch in Bayern. Nun haben wir das auf 550 Kilometer im Umkreis beschränkt, um die Gewährleistung besser händeln zu können“, sagt Dorst.

Keine Frage, dass Christian Dorst für sich und seine Familie ein EBH-Haus in Senzig gebaut hat. „Ich bin zwar gebürtiger Berliner, aber meine Heimat ist Brandenburg“, sagt er. Für den Ort engagiert er sich im Vorstand des Fördervereins Netzwerk Senzig. „Es soll ein lebenswertes Dorf mit einer funktionierenden Gemeinschaft werden“, beschreibt er seine Wunschvorstellung vom künftigen Senzig. Der Weg dahin sei noch lang: „Aber in den vergangenen drei, vier Jahren sind wir schon weit gekommen.“

P.S. Mit Stand Mai 2019 wird EBH Haus Senzig in seiner Firmengeschichte 1175 Häuser gebaut haben.

Studio D: Ein Ort zum Wohlfühlen und Entspannen

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 2

Legt Hand an Senziger Köpfe: Frisörmeisterin Dorit Purann

Wer in Senzig Studio D betritt, verlässt den Alltag – zumindest für einige Stunden und begibt sich in die Händevon Dorit Purann. Wer dann Studio D wieder verlässt, hat nicht nur einen schönen neuen Haarschopf. Zwei Stunden etwa konnte er in einer anderen Welt voller Spiegel und Farben und eingehüllt in ungewöhnliche Düfte die Seele baumeln und sich von der Frisörmeisterin verwöhnen lassen.

Ihre Philosophie: „Der Kunde, ob alt oder jung, ob Frau oder Mann, soll sich wohlfühlen und zur Ruhe kommen.“ Neben dem klassischen Angebot Waschen, Schneiden, Legen gehören auch neueste saiso-nale Trendfrisuren sowie dekorative Kosmetik oder Makeup-Beratung zum Service der 54-jährigen Studiochefin.

„Ich übe meinen Beruf mit Freude aus, es wird nie langweilig und Ideen für den Salon habe ich immer“, sagt sie. Dazu gehört zum Beispiel in der Adventszeit der Glühweinnachmittag, wo ihre zahlreichen Stammkunden zusammenkommen. „Letztens waren wir rund 50 Leute. Da wurde gesungen, vorgelesen und viel miteinander geplaudert.“ Diesen Zusammenhalt zu sehen, sei schön gewesen.

Für sie der schönste Beruf der Welt

Dorit Purann ist seit mehr als 25 Jahren mit Kamm und Schere zugange. „Für mich ist es der schönste Beruf der Welt“, sagt die sympathische schlanke Frau, die ihr rabenschwarzes Haar sehr kurz trägt. „Ich kann die Leute schön machen und sie froh stimmen. Der Kunde ist für mich nicht nur der Kunde. Bei manchen merke ich schon an der Tür, was mit ihnen los ist und kann auf sie eingehen.“ Sie habe schon immer etwas mit Menschen machen und Menschen um sich herumhaben wollen: „Das ist mir in die Wiege gelegt worden.“ Vater Fritz Purann war schließlich mehr als drei Jahrzehnte der Wirt des Senziger Hofs.

Doch die Gastronomie war nicht ihr Ding, liebend gern wäre sie Innenarchitektin, Goldschmiedin oder Maskenbildnerin geworden, aber zu DDR-Zeiten führte da kein Weg hin. Schöne Dinge wie Ringe, Armreifen, Halsketten und anderen filigranen Modeschmuck zu gestalten, ist heute für sie ein kreatives Hobby bei dem sie entspannt und Freude empfindet. Was aus Materialien wie Doublé, Edelstahl oder – man glaubt es kaum – aus wunderschön anzuschauendem blank poliertem Beton entsteht, kann im Salon bewundert – und auch gekauft werden.

In Potsdam die Meisterschule besucht

Ihre zwei Jahre dauernde Friseurlehre hat Dorit Purann noch zu DDR-Zeiten in Zeuthen gemacht und von 1989 bis 1991 in Potsdam die Meisterschule absolviert. Mit dem frischen Meisterbrief in der Tasche hat sie sich dann verschiedene Salons in Berlin angesehen: „Aber das war nix für mich, ich bin in einer Dorfgemeinschaft aufgewachsen“, betont die gebürtige Senzigerin. Wohl nicht zuletzt deshalb findet sie es gut, dass das Netzwerk für Senzig das Dorf wieder zusammenbringen will.

Das Friseurhandwerk übte Dorit Purann all die Jahre immer in der Region aus, zuerst in Niederlehme und seit nun schon 20 Jahren am Rande von Senzig. Inzwischen kommen bereits Großeltern mit ihren Enkelkindern ins Studio D. Sie bedauert, dass der von ihr so geschätzte Beruf seit der Wende in der Öffentlichkeit als, wie sie sagt, minderwertig angesehen wird. Das Handwerk wird, so ihre Ansicht, insgesamt nicht mehr so geachtet wie es das verdient. Das hat Folgen: Der Branche fehlt der Nachwuchs. Früher hat auch Dorit Purann sehr gern Lehrlinge ausgebildet. Dafür fehlt ihr, die den Salon allein führt, die Kraft. Und es sei auch sehr schwer motivierte junge Leute zu finden. „Wenn jemand käme, der für den Beruf brennt, würde ich den noch mal nehmen.“

Engagiert für Senioren und junge Leute in Senzig: die Volkssolidarität

Peschels sind die gute Seele der Senziger Volkssolidarität

Als Erika Schmidt, die langjährige Leiterin der Senziger Ortsgruppe der Volkssolidarität,  2015 von ihrem Posten zurücktrat und händeringend eine Nachfolgerin suchte,  sprangen  Ingeborg und Hartmut Peschel in die Bresche. Gemeinsam mit fünf anderen Mitgliedern gründeten sie gemäß der Satzung einen Beirat, in dem jeder ein für eigenes Aufgabengebiet verantwortlich ist. Für die Finanzen hat zum Beispiel Brigitte Marzahl den Hut auf. Brigitte Möller kümmert sich um Soziales wie runde Geburtstage und Krankenbesuche. Hartmut Peschel hält die Verbindung zum Netzwerk, zur Presse, organisiert die Öffentlichkeitsarbeit und kümmert sich um Musik.  Bei der gelungenen Premiere des Seebrückensingens im August 2018 griff er in die Tasten seines Akkordeons. Anka Petzka hält Verbindung zum Jugendclub und Rita Peschlow zur Kirche. Erika Schmidt ist unter anderem für Revision und die etwa zehn Helfer zuständig. Letztere sind wichtig für die Verbindung zu den 114 Volkssolidaritäts-Mitgliedern im Ort. Außerdem kümmern sie sich bei den verschiedenen Veranstaltungen um Tische und Stühle, um Dekoration oder andere organisatorische Dinge. Ohne sie läuft nichts.

 

Mitglieder des VS-Beirates beraten die nächsten Aufgaben: Brigitte Marzahl, Rita Peschlow, Ingeborg Peschel, Hartmut Peschel, Anka Petzka (von links)

Ob alt, ob jung – jeder ist willkommen 

Was der Beirat und seine Helfer mit den Jahren in ehrenamtlicher Arbeit aufgebaut haben und Monat für Monat für die Senziger Senioren auf die Beine stellen, das verdient allen Respekt. „Wir öffnen uns, jeder kann zu uns kommen“, betont Ingeborg Peschel. „Miteinander und füreinander, das ist unser Hauptanliegen. Keiner soll allein bleiben, nicht in Isolation geraten.“ Wichtig sei ihr auch, den Kontakt zu dem von Frau Professor Renate Gruppe geleiteten Seniorenbeirat in Königs Wusterhausen zu halten. Gemeinsam mit dem Senziger Ortsvorstand gehe es darum, die Seniorenarbeit zu gestalten. Und nicht nur die: „Wir müssen begreifen, dass die Zukunft bei der Jugend liegt und deshalb ist die generationenübergreifende Arbeit so notwendig.“

In der Praxis sieht das so aus, dass sich seit zwei Jahren Senioren und junge Leute zwei Mal im Monat im Jugendclub unter dem Motto  „Handgemacht – Handmade“ treffen. Da werden Beutel genäht, wird mit Filz gearbeitet, gestrickt oder Schmuck gebastelt. Die „Handmade“-Produkte wurden auch schon auf dem Senziger Weihnachtsmarkt erfolgreich angeboten.

Alt und Jung gemeinsam im Jugendclub unter dem Motto „Handgemacht – Handmade“: Karin Zinecher hilft Enkelin Sophie-Elisabeth Quoohs beim Trockenfilzen

Höhepunkt im Monat: der Kaffeenachmittag

Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die Kaffeenachmittage. Einmal monatlich wird dazu in das Gemeindehaus der Evangelischen Lukas-Kirchengemeinde in der Chausseestraße eingeladen. Jedes der Treffen steht unter einem Thema, zu dem Fachleute oder Künstler aus der Region eingeladen werden, Vorträge halten und Fragen beantworten. Zu Gast beim Februar-Termin waren zwei Mitarbeiter vom „Weißen Ring“, der Hilfsorganisation zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten. Von Ingeborg Peschel persönlich begrüßt, waren etwa 50 Senziger gekommen. Renate Kanschur, seit 30 Jahren VS-Mitglied, sagt: „Ich finde hier Kontakt und Unterhaltung, die Themen sind interessant.“ Das bestätigt auch Hannelore Schmohl. Der 87-jährige Gustav Schneider, der zur Weihnachtsfeier im Dezember 2018 erstmals dabei war, sagt: „Ich freue mich schon auf den Nachmittag im März. Meine Kinder haben mich zu den Treffen geschickt.“

Bei den Älteren kommen die Spielnachmittage im Restaurant Anne sehr gut an. Der traditionelle Ausflug, der 2018  zu Clärchens Ballhaus in Berlin zum Ziel hatte und großen Anklang fand, soll  in diesem Jahr Ende Mai  in die Wissenschaftsstadt in Adlershof führen. Anschließend soll es in die Müggelberge gehen. Wie in jedem Jahr stehen auch 2019 das Sommerfest und die Weihnachtsfeier auf dem Programm.

Der VS-Beirat denkt aber schon über weitere Projekte wie ein Lesecafé, einen samstäglichen Tanztee und gemeinschaftliches Singen nach. Das Problem ist nur: Es fehlen in Senzig geeignete öffentliche Räume. Aber die Senioren bleiben optimistisch: „Wo ein Wille ist, findet sich auch ein Weg.“

Apropos Weg: Wer den als neues Mitglied in die Senziger Volkssolidarität findet, ist jederzeit herzlich willkommen!

Die Volkssolidarität

Die Volkssolidarität wurde im Oktober 1945 im Osten Deutschlands gegründet mit dem Anliegen, soziale Not und Elend nach dem Ende des Krieges zu lindern. Der Verband hat eine lange Tradition des sozialen Engagements für ältere Menschen, chronisch Kranke, Pflegebedürftige, sozial Benachteiligte und für Kinder und Jugendliche. Seit der Gründung ist der Grundwert Solidarität Leitmotiv des Wirkens des Verbandes.

Mit jetzt etwa 165 000 Mitgliedern und ihren rund 18 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört die Volkssolidarität zu den großen Sozial- und Wohlfahrtsverbänden der Bundesrepublik. Zudem wirken in dem Verband mehr als 21 000 ehrenamtliche Helfer. Die 153 ambulanten Pflegedienste und 131 stationäre und teilstationäre Pflegeeinrichtungen der Volkssolidarität sichern für mehr als 51 000 Menschen eine stabile und qualitätsgerechte sozial-pflegerische Betreuung. 

Quelle: www.volkssolidariät.de 

Interessant und vielseitig: der Apothekerberuf

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 1

Wichtig für Senzig: Apothekerin Sandra Heyer und ihr Team

In der Jasmin-Apotheke in der Chausseestraße 71 b  hat wohl schon jeder erwachsene Senziger einmal gestanden. Um ein Rezept einzulösen oder, weil  gesundheitlich angeschlagen, um sich hier ersten Rat zu holen. „Das machen ganz viele Patienten, weil sie nicht oft stundenlang beim Arzt sitzen wollen“, berichtet Sandra Heyer, Inhaberin der Apotheken in Niederlehme, Zernsdorf und eben Senzig, wo sie zu Hause ist. „Wir sind häufig Ansprechpartner für alle Sorgen, auch für die nichtpharmazeutischen. Damit leisten wir häufig auch psychologische Betreuung, das gehört zu unserem Beruf.“

Die 39-Jährige – zierlich, quirlig und eloquent – ist ein Energiebündel. Beim Thema Apotheke und Gesundheitssystem redet sie sich schnell ins Feuer. „Das ist für uns alles sehr komplex geworden. Es hängt viel Bürokratie dran“, sagt Heyer, die an der FU in Berlin fünf Jahre Pharmazie studiert hat. Zuvor hatte sie eine Ausbildung als Bankkauffrau absolviert, was ihr heute in ihrem Apothekerberuf zugutekommt. 

Was sich alles mit einer Rezeptabgabe verbindet, ist für den Patienten nicht zu erkennen. Das reicht von der Dokumentation über das Arzneimittel oder seiner Bestellung beim Großhändler bis hin zu notwendigen Absprachen mit Ärzten. Nicht immer unkompliziert ist die Beziehung zu den Krankenkassen. Wenn die Apothekerin zum Beispiel sechs Wochen darauf warten muss ehe die Kasse ein Arzneimittel bezahlt, das sie vorfinanziert hat.   

Das Telefon steht nie still

Den Pillendreher von früher gibt es schon lange nicht mehr. „Aber jede Apotheke hat ein eigenes Labor und kann bestimmte Salben, Zäpfchen oder Cremes noch selber machen“, erzählt Sandra Heyer. Viele wüssten nicht, dass es in einer Apotheke drei große Berufsgruppen gibt: neben der approbierten Apothekerin die pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) und die pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA). Das Team der drei Apotheken besteht aus über 20 pharmazeutischen Angestellten, drei Auszubildenden, mehreren Boten und einer Reinigungskraft. Ansprechpartner in der Linden Apotheke in Zernsdorf und der Jasmin Apotheke sind die verantwortungsvollen Filialleiter. Nicht am Lager vorrätige Arzneimittel, die bestellt werden müssen, werden innerhalb von wenigen  Stunden beschafft. Alle 13 Tage hat jede Apotheke Notdienst. Die Linden Apotheke in Niederlehme und die zwei Filialen in Zernsdorf und Senzig versorgen vier Pflegeheime und  mehrere Sozialstationen mit Arzneimitteln. Dort schulen und unterstützten sie regelmäßig das Pflegepersonal der Heime rund um die Anwendung und Aufbewahrung von Arzneimitteln. 

„Da hat man jeden Tag viel zu tun, das Telefon steht nie still“, sagt Sandra Heyer. Sie ist die  Chefin, die alles verwaltet, Marketing plant und regelmäßig Schulungen organisiert. „Nur mit viel Fleiß und einem starken Team kann man das schaffen. Meine Mitarbeiter machen ihre Arbeit mit Herzblut. Auch wenn viel zu tun ist, darf die Freundlichkeit nie leiden. Wir stehen viel, wir laufen viel, wir wissen abends was wir gemacht haben. Oft denken wir auch noch zu Hause darüber nach, hast du auch alles richtig gemacht“, erzählt sie. „ Ohne meinen familiären Rückhalt, wäre das alles nicht möglich.“  

„Aber es ist ein toller, vielseitiger, interessanter Beruf.“ Mit Augenzwinkern beschreibt sie die Anforderungen an ihn so: „Präzise, verantwortungsvoll, freundlich muss man sein.“ Eine Sache ist ihr eine Herzensangelegenheit: „Ich fühle mich verantwortlich für den Nachwuchs. Das Pharmaziestudium ist ziemlich anstrengend, aber spannend. Wer das studieren oder PTA werden will, soll sich bei mir melden, ich unterstütze ihn.“ 

Sie habe sich bewusst für eine ländliche Apotheke entschieden, betont Sandra Heyer. „Man kennt die Leute, hat sofort einen Gesprächsfaden und wir kennen die Ärzte. Die Apotheke gehört zum Kern von Senzig.“ Und zu schätzen weiß sie: „Ich wohne und arbeite in einer Region, wo andere Urlaub machen.“ Einen dringenden Wunsch für Senzig hat sie: „Ich hoffe, dass man sich im Schulneubau einig wird, zum Wohle der Kinder. Es spricht für den Ort, wenn so viele Kinder da sind. An die sollte man mehr denken. Der Standort Bullenberg ist top.“

 

 

Wie der Gospel nach Senzig kam

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 1

Zu Hause in Senzig: Gospelchor Senzig 

Ein früherer Wirtshaustanzboden, heute eine Kirche, ist das Zuhause für den Gospelchor Senzig. Hier trifft er sich jeden Montag 18 Uhr zu den Proben. Dabei geht es nicht streng zu, eher familiär,  jeder begrüßt sich mit Handschlag oder einer Umarmung. Im 20. Jahr seines Bestehens hat der Chor rund 60 Mitglieder. Angefangen hatte es bescheiden mit fünf Leutchen. Wie kommt Gospel, dieser Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA entstandene, oft ekstatische, christliche, afroamerikanische Musikstil, der Elemente des Spirituals, des Blues und des Jazz enthält, in ein brandenburgisches Dorf, fragt sich der Außenstehende?

 Die Idee dafür hatte Thomas Hoppe, gebürtiger Senziger, Gemeindepädagoge und Musiker.  „Einen Chor wollte er eigentlich nicht, vielmehr die jungen Leute von der Straße holen“, erzählt Peter Franneck. Der 59 Jahre alte Lehrer aus Köpenick ist seit 2005 dabei und wird von allen als der „Chorpapa“ angesehen. Zusammen mit „Chormama“ Gerlinde Jung und noch etwa zehn anderen Chormitgliedern kümmert er sich um die organisatorischen Dinge. „Diesen Flohzirkus muss man erstmal zusammenhalten“, sagt Franneck mit einem Lächeln.

Foster und seine „tolle Truppe“

Das musikalische Dirigieren ist seit 2013 Sache von Foster, so nennen ihn alle. Mit vollem Namen heißt der 48-Jährige Foster Ebai Agbor, kommt ursprünglich aus dem tiefsten Afrika, aus Kamerun. 1996 kam er zum Studium an die TU Berlin. Heute lebt der Elektroingenieur mit seiner Familie in Potsdam. Der Sohn eines Pfarrers und einer Mutter, die einen Kirchenchor in Kamerun leitete, ist von klein auf mit Musik groß geworden. „Sie hat mir das musikalische Talent weitergegeben, mit Gospel bin ich aufgewachsen“, erzählt er. Bereits im Alter von fünf Jahren lernte er Bassgitarre und mit 14 hatte er seine erste eigene Band. Gegenwärtig lenkt er neben dem Senziger Chor, der nach seinen Worten „eine tolle Truppe“ ist, noch die Geschicke eines anderen Gospelchores  in Berlin-Britz. 

Als Chorgründer Thomas Hoppe 2012 plötzlich im Alter von 39 Jahren starb, war das für die Sängerinnen und Sänger ein Schock. „Wir haben uns gesagt, wir kommen weiter jeden Montag zusammen. Das Zusammenbleiben war aber nicht so einfach“, erinnert sich Christiane Käfert, die fast von Anfang an dabei ist. „Seit Foster da ist, ist der Chor wieder stabil.“ Die Suche nach einem neuen Chorleiter hat lange Zeit gebraucht. Foster in seiner unkonventionellen Art sei ein Glücksfall für den Chor,  sind sich alle einig.

Gospel will die „Gute Nachricht“ des Evangeliums in einer Musik mitteilen, die mitreißt und Chor und Zuhörer in die Hände klatschen lässt, zu der man am liebsten tanzen möchte.  Gospelsongs und Spirituals stehen im Vordergrund für den Senziger Chor, aber er unternimmt auch Ausflüge in andere musikalische Gefilde wie Pop, Rock, Musical und sogar Oper. Inzwischen ist durch Foster auch Afrikanisches zum Repertoire hinzugekommen. 

Wir sind ein bunter Chor

Die Mitglieder des Chores kommen nicht nur aus Senzig und Umgebung, auch aus Berlin. Sie sind Amateure, stammen aus allen Altersgruppen und gehen vielen verschiedenen Berufen nach. „Chorpapa“ Peter Franneck sagt: „ Wir proben in der evangelischen Kirche der hiesigen Lukas-Gemeinde, wir singen auch in katholischen Kirchen, Foster ist Baptist, wir haben auch Atheisten dabei, mehr Ökumene geht nicht, wir sind ein bunter Chor.“ Gerlinde Jung, die „Chormama“, gehört seit zwölf Jahren dazu, sie moderiert auch zwischen den Songs und war früher Lehrerin für Deutsch und Englisch. Was sie sagt, das dürfte in der einen oder anderen Form auf alle zutreffen, warum sie im Gospelchor Senzig singen: „Man kann anderen eine  Freude machen. Ich mag Englisch, ich mag diese Musik, und diese tolle Gemeinschaft. Es sind viele Freundschaften entstanden.“ 

Singen macht glücklich und verbindet die Menschen. „In unserem Chor wird gefeiert, gelacht, geweint und natürlich gesungen“, berichtet Christiane Käfert. Nicht sie allein im Chor hat eine Sorge: „Es fehlt an jungen Leuten. Die zu kriegen, das ist schwierig.“ Wer mitmachen will, braucht keine Angst zu haben, es wird kein Vorsingen verlangt und Notenkenntnisse sind ebenfalls kein Muss. Wer im Chor ist, kann eine Menge erleben und kommt außerdem rum. Erst im Oktober ging es für ein Probenwochenende in den Spreewald. Für 2020 ist eine Konzertreise nach Trier in Rheinland-Pfalz geplant. 

Zehn bis 15 Konzerte gibt der Gospelchor Senzig im Jahr, vor allem im Landkreis um Königs Wusterhausen und in Berlin, aber nicht nur dort. Unvergesslich bleiben wird im Chorleben eine Tournee nach Thüringen und Sachsen. Der absolute Höhepunkt waren zwei Auftritte in der Dresdner Frauenkirche, 2010 noch dirigiert von Thomas Hoppe und 2016 von Foster. Peter Franneck stellt aber klar: „Wir sind hier in Senzig zu Hause. Wenigstens ein Konzert im Sommer gibt es im Ort  und regelmäßig zur Konfirmation in der Kirchgemeinde.“ Und aktuell zum Weihnachtsmarkt auf dem Dorfplatz. 

www.gossenzig.com

 

M.R. seit 20 Jahren Garant für hohe Qualität bei Bad und Heizung

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 1

Zu Hause in Senzig: Meisterfachbetrieb Michael Richter

In der Senziger Firma vonMichael Richter macht ein kleiner Aufsteller auf eine große Auszeichnung aufmerksam. Das Bad- und Heizungsunternehmen wurde 2018 wieder  zu den 100 besten Badstudios in ganz Deutschland gekürt. Ausrichter des Rankings war Dornbracht, ein international agierender Anbieter hochwertiger Badarmaturen. Wir wollen dieser Anerkennung auch weiterhin gerecht werden und setzen nach wie vor auf hohe Qualität unserer Arbeit. Egal, ob ein neues Bad ansteht oder Servicearbeiten gefragt sind“, sagt Yvonne Gossow. An der Seite ihres Mannes, Installateur-Meister Michael Richter, ist sie in der Firma für Buchhaltung und als Kundenmanagerin tätig.

Senziger mit Herzblut

Seit dem Jahr 2004 hat Richter am jetzigen Standort, gegenüber der alten Feuerwehr, sein Studio, in dem Kunden mit hoher Kompetenz beraten werden. Die Firma hat sich auf Komplettbäder und barrierefreie Duschen spezialisiert. Der Anfang des heute florierenden Geschäftes war bescheiden. Es wurde 1998 durch Michael Richter gegründet: „Wo, das war nie eine Frage. Angefangen hat er zu Hause in seinem Zimmer“, berichtet Yvonne Gossow. Drei Jahre zuvor hatte er seine Meisterprüfung mit Auszeichnung als Jahrgangsbester absolviert. Anfangs solo, beschäftigte der Jungunternehmer innerhalb eines Jahres schon einen Gesellen. Heute gehören zur Firma  insgesamt zehn Mitarbeiter, darunter ein Lehrling und auch ein Fliesenleger. Am 1. Januar dieses Jahres feierten die „Richters“ ihr 20jähriges Bestehen. „Wir sind ein gutes Team und dankbar dafür“, betont die Managerin. Es seien langjährige Kollegen dabei, mit denen es großen Spaß macht zu arbeiten. 

Regelmäßige Weiterbildung und Besuche von Fachmessen des gesamten Teams garantieren einen hohen Qualitätsstandard: „Egal, ob ein Komfortbad oder eine moderne Energie sparende Heizung gewünscht wird.“ Die gelernte Heilerziehungspflegerin und studierte Betriebswirtin engagiert sich mit ihrem Mann für die Belange ihres Ortes. „Wir sind Ur-Senziger mit Herzblut und hoffen, gemeinsam mit anderen für die Gemeinde gesellschaftlich etwas zu bewegen.“ Dafür stehe auch das Netzwerk für Senzig, in dem sich Michael Richter und seine Ehefrau engagieren. Das Netzwerk ist eine Plattform für zivilgesellschaftliches Engagement, in der Vereine, Firmen, Institutionen und Privatpersonen zusammenwirken.