City und Kerstin Ott rocken Pfingstfest

Zum 42. Mal gab es auf dem Senziger Sportplatz im Wiesengrund das Pfingstfest. 2000 Besucher waren diesmal dabei – und erlebten einen stimmungsvollen Abend.
 
Obwohl das Stadion am Wiesengrund schon beim Auftritt von Undine Lux gut gefüllt war, gab es kurz vor dem Auftritt von City noch einmal einen Besucheransturm.
City waren eine der Hautattraktionen des Pfingsfestes, das die SG Südstern jährlich in Senzig veranstaltet. In diesem Jahr fand das Fest zum 42. Mal statt. Schon ab zehn Uhr morgens erwartete die Besucher ein umfangreiches Programm, angefangen von einem Kinderfußballturnier, sportliche Mitmachaktionen für Familien und einem bunten Bühnenprogramm, bevor am Abend dann das Pfingstfestival über die Bühne ging.
Undine Lux trägt pink
 
Anschließend begrüßten die Rocklegenden von „City“ ihr Publikum mit „Flieg durch die Welt“. Neben Ohrwürmern wie „Sind so kleine Hände“ hatten sie auch Songs von ihrem neuen Album „Das Blut so laut“ mitgebracht. Und als sie sich nach „Berlin“ verabschieden wollten gab es lauten Protest. „War ja nur ein Scherz“, beruhigte Toni Krahl die Massen.
Es folgte ein Geigensolo von Georgi Gogow und dann, wie konnte es anders sein, verabschiedete sich die Band mit „Am Fenster“ – und machte die Bühne frei für Kerstin Ott. Vorher versprach Toni Krahl zur Freude der Fans, dass die Band, solange die Blutwerte stimmen, noch ein paar Jahre machen wird.
Kerstin Ott singt alle Hits
 
„Alles was unter zwölf Jahre ist, in den Graben kommen vor der Bühne , sonnst könnt ihr ja nichts sehen“, so die Ansage von Kerstin Ott, bevor sie das Publikum mit ihren Songs wie „Eine die immer lacht“, „Das hast du nicht verdient“ oder „Scheiß Melodie“ begeisterte. Den Schlusspunkt setzte sie mit „Regenbogenfarben“ und hatte dabei einen großen Chor. Die Partyband „Right Now“ rundete das Festival ab.
 
„Eigentlich war ich wegen City gekommen“, verrät Viola Soyeaux aus Kablow. Aber von Kerstin Ott war sie auch begeistert. So erging es wohl vielen. Am Ende war man sich einig: Die Mischung hat das Festival ausgemacht. „Und wir hatten alles gleich vor der Haustür“, freute sich Cornelia Gaida aus Senzig.
 
Von Gerlinde Irmscher
Quelle: https://www.maz-online.de/Lokales/Dahme-Spreewald/Koenigs-Wusterhausen/Senzig-City-und-Kerstin-Ott-rocken-Pfingstfest 

Engagiert für Senioren und junge Leute in Senzig: die Volkssolidarität

Peschels sind die gute Seele der Senziger Volkssolidarität

Als Erika Schmidt, die langjährige Leiterin der Senziger Ortsgruppe der Volkssolidarität,  2015 von ihrem Posten zurücktrat und händeringend eine Nachfolgerin suchte,  sprangen  Ingeborg und Hartmut Peschel in die Bresche. Gemeinsam mit fünf anderen Mitgliedern gründeten sie gemäß der Satzung einen Beirat, in dem jeder ein für eigenes Aufgabengebiet verantwortlich ist. Für die Finanzen hat zum Beispiel Brigitte Marzahl den Hut auf. Brigitte Möller kümmert sich um Soziales wie runde Geburtstage und Krankenbesuche. Hartmut Peschel hält die Verbindung zum Netzwerk, zur Presse, organisiert die Öffentlichkeitsarbeit und kümmert sich um Musik.  Bei der gelungenen Premiere des Seebrückensingens im August 2018 griff er in die Tasten seines Akkordeons. Anka Petzka hält Verbindung zum Jugendclub und Rita Peschlow zur Kirche. Erika Schmidt ist unter anderem für Revision und die etwa zehn Helfer zuständig. Letztere sind wichtig für die Verbindung zu den 114 Volkssolidaritäts-Mitgliedern im Ort. Außerdem kümmern sie sich bei den verschiedenen Veranstaltungen um Tische und Stühle, um Dekoration oder andere organisatorische Dinge. Ohne sie läuft nichts.

 

Mitglieder des VS-Beirates beraten die nächsten Aufgaben: Brigitte Marzahl, Rita Peschlow, Ingeborg Peschel, Hartmut Peschel, Anka Petzka (von links)

Ob alt, ob jung – jeder ist willkommen 

Was der Beirat und seine Helfer mit den Jahren in ehrenamtlicher Arbeit aufgebaut haben und Monat für Monat für die Senziger Senioren auf die Beine stellen, das verdient allen Respekt. „Wir öffnen uns, jeder kann zu uns kommen“, betont Ingeborg Peschel. „Miteinander und füreinander, das ist unser Hauptanliegen. Keiner soll allein bleiben, nicht in Isolation geraten.“ Wichtig sei ihr auch, den Kontakt zu dem von Frau Professor Renate Gruppe geleiteten Seniorenbeirat in Königs Wusterhausen zu halten. Gemeinsam mit dem Senziger Ortsvorstand gehe es darum, die Seniorenarbeit zu gestalten. Und nicht nur die: „Wir müssen begreifen, dass die Zukunft bei der Jugend liegt und deshalb ist die generationenübergreifende Arbeit so notwendig.“

In der Praxis sieht das so aus, dass sich seit zwei Jahren Senioren und junge Leute zwei Mal im Monat im Jugendclub unter dem Motto  „Handgemacht – Handmade“ treffen. Da werden Beutel genäht, wird mit Filz gearbeitet, gestrickt oder Schmuck gebastelt. Die „Handmade“-Produkte wurden auch schon auf dem Senziger Weihnachtsmarkt erfolgreich angeboten.

Alt und Jung gemeinsam im Jugendclub unter dem Motto „Handgemacht – Handmade“: Karin Zinecher hilft Enkelin Sophie-Elisabeth Quoohs beim Trockenfilzen

Höhepunkt im Monat: der Kaffeenachmittag

Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die Kaffeenachmittage. Einmal monatlich wird dazu in das Gemeindehaus der Evangelischen Lukas-Kirchengemeinde in der Chausseestraße eingeladen. Jedes der Treffen steht unter einem Thema, zu dem Fachleute oder Künstler aus der Region eingeladen werden, Vorträge halten und Fragen beantworten. Zu Gast beim Februar-Termin waren zwei Mitarbeiter vom „Weißen Ring“, der Hilfsorganisation zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten. Von Ingeborg Peschel persönlich begrüßt, waren etwa 50 Senziger gekommen. Renate Kanschur, seit 30 Jahren VS-Mitglied, sagt: „Ich finde hier Kontakt und Unterhaltung, die Themen sind interessant.“ Das bestätigt auch Hannelore Schmohl. Der 87-jährige Gustav Schneider, der zur Weihnachtsfeier im Dezember 2018 erstmals dabei war, sagt: „Ich freue mich schon auf den Nachmittag im März. Meine Kinder haben mich zu den Treffen geschickt.“

Bei den Älteren kommen die Spielnachmittage im Restaurant Anne sehr gut an. Der traditionelle Ausflug, der 2018  zu Clärchens Ballhaus in Berlin zum Ziel hatte und großen Anklang fand, soll  in diesem Jahr Ende Mai  in die Wissenschaftsstadt in Adlershof führen. Anschließend soll es in die Müggelberge gehen. Wie in jedem Jahr stehen auch 2019 das Sommerfest und die Weihnachtsfeier auf dem Programm.

Der VS-Beirat denkt aber schon über weitere Projekte wie ein Lesecafé, einen samstäglichen Tanztee und gemeinschaftliches Singen nach. Das Problem ist nur: Es fehlen in Senzig geeignete öffentliche Räume. Aber die Senioren bleiben optimistisch: „Wo ein Wille ist, findet sich auch ein Weg.“

Apropos Weg: Wer den als neues Mitglied in die Senziger Volkssolidarität findet, ist jederzeit herzlich willkommen!

Die Volkssolidarität

Die Volkssolidarität wurde im Oktober 1945 im Osten Deutschlands gegründet mit dem Anliegen, soziale Not und Elend nach dem Ende des Krieges zu lindern. Der Verband hat eine lange Tradition des sozialen Engagements für ältere Menschen, chronisch Kranke, Pflegebedürftige, sozial Benachteiligte und für Kinder und Jugendliche. Seit der Gründung ist der Grundwert Solidarität Leitmotiv des Wirkens des Verbandes.

Mit jetzt etwa 165 000 Mitgliedern und ihren rund 18 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört die Volkssolidarität zu den großen Sozial- und Wohlfahrtsverbänden der Bundesrepublik. Zudem wirken in dem Verband mehr als 21 000 ehrenamtliche Helfer. Die 153 ambulanten Pflegedienste und 131 stationäre und teilstationäre Pflegeeinrichtungen der Volkssolidarität sichern für mehr als 51 000 Menschen eine stabile und qualitätsgerechte sozial-pflegerische Betreuung. 

Quelle: www.volkssolidariät.de 

Badestelle Krüpelsee bleibt

Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Königs Wusterhausen und der BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH

Die Liegewiese am Krüpelsee in Senzig geht in Eigentum der Stadt Königs Wusterhausen über.
Am Montag, den 08.04.2019, unterzeichneten Bürgermeister Swen Ennullat und Dr. Bernd Klages, Leiter der BVVG Landesniederlassung Brandenburg/Berlin, einen entsprechenden Vertrag im Rathaus der Rundfunkstadt. Mit dieser entgeltlichen Zuordnungsvereinbarung ist der öffentliche Zugang zum Krüpelsee an dieser Uferstelle im Nixenweg weiter gesichert. „Wir freuen uns sehr, dass wir die Verhandlungen zu einem positiven Ende bringen konnten. Das ist eine gute Nachricht für alle Bürgerinnen und Bürger“, so Swen Ennullat.

Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH hatte Anfang des Jahres das 1.810 Quadratmeter große Grundstück öffentlich zum Kauf angeboten. Der Stadt war es von vornherein wichtig, die bei Bürgerinnen und Bürgern sowie Besuchern der Stadt beliebte Liegewiese in öffentlicher Hand zu behalten. Daher beteiligte sich die Kommune an dem Bieterverfahren. Dazu folgten konstruktive Gespräche, die nun zu einem erfreulichen Ergebnis führten. Wegen der geänderten planungsrechtlichen Situation hatte die BVVG die Ausschreibung ergebnislos geschlossen. Beide Seiten einigten sich auf eine entgeltliche Übertragung des Grundstückes. Der nächste Schritt wird nun sein, die Stadt als Eigentümerin ins Grundbuch eintragen zu lassen.

Quelle: https://www.koenigs-wusterhausen.de/900854/Liegewiese-Senzig-an-Stadt

Feuerwehr feiert Richtfest für neue Feuerwache

Monate nach der Grundsteinlegung für die neue Feuerwache in Senzig ist der Rohbau fertig. Am Donnerstag feierte die Senziger Feuerwehr in der Gussower Straße Richtfest.
„Der Einsatz einer Bauheizung hat es möglich gemacht, dass sogar während der Wintermonate gearbeitet werden konnte“, lobte Bürgermeister Swen Ennullat. Er dankte allen am Bau Beteiligten „für die ausgezeichnete Zusammenarbeit“. Zuvor hatte Ennullat die Baustelle besichtigt.
 
Neubau der Senziger Wache ist umstritten
 
Weil das alte Feuerwehrgerätehaus aus dem Jahr 1936 nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht, beschlossen die Stadtverordneten den Neubau – für insgesamt 2,4 Millionen Euro. Die Pläne für das neue Gerätehaus, ein moderner Flachbau, waren umstritten. Die alte Wache mit dem markanten Turm in der Chausseestraße / Ecke Gussower Straße gilt als Wahrzeichen von Senzig.
Der Turm, ein sogenannter Schlauchturm, stammt noch aus einer Zeit, als die Feuerwehr die Löschschläuche nach dem Einsatz zum Trocknen aufhängen musste. Heute erledigen das zentrale Profi-Trockenanlagen in Luckau.
 
Wache ist zu klein und entspricht nicht mehr den Vorschriften
 
Das alte Feuerwehr-Gebäude soll abgerissen werden, sobald der Neubau fertig ist. Ende des Jahres könnte es soweit sein. Noch-Ortswehrführer Sebastian Kanschur äußerte Verständnis für die Abriss-Gegner im Ort. Zugleich machte er deutlich, dass es keine Alternative zum Neubau gibt: „Das Gebäude ist 83 Jahre alt und entspricht längst nicht mehr den Vorschriften“, sagte er.
Weil die Einsatzfahrzeuge größer wurden, gibt es beim Ausrücken Probleme mit der Durchfahrtshöhe. Zudem fehlen vernünftige Umkleiden. Weil der Platz fehlt, müssen sich die Feuerwehrleute direkt neben den Fahrzeugen umziehen. „Wir haben lange hin- und herüberlegt und abgewägt, ob ein Anbau oder ein Neubau praktischer ist“, erzählt Kanschur.
 
Land schießt Fördermittel für Neubau zu
 
Am Ende hat man sich für den Neubau entschieden. „Wir hoffen, dass sich der moderne Baustil auch gut ins Ortsbild einfügt“, so der Ortswehrführer, der zum 31. März sein Amt an seinen Nachfolger, den bisherigen Jugendwart Lars Hengelhaupt, abgibt.
 
Die Baumaßnahme wird vom Land Brandenburg aus Mitteln des Kommunalen Infrastrukturprogramms (KIP) gefördert. Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) hatte den Fördermittelbescheid in Höhe von 977.124 Euro im August vorigen Jahres persönlich an Bürgermeister Ennullat überreicht.
Gut gerüstet für die Zukunft
 
Die Nutzflächen der neuen Feuerwache nehmen rund 590 Quadratmeter ein. Das moderne Gebäude wird neben Technikräumen, einer Fahrzeughalle mit drei Stellplätzen und einer Werkstatt auch Schulungsräume, etwa für die Jugendfeuerwehr, sowie Sanitäreinrichtungen und Umkleideräume beinhalten.
„Die verheerenden Waldbrände im letzten Jahr haben uns die große Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren einmal mehr vor Augen geführt“, sagte Ennullat. Mit dem neuen Gebäude sei die Senziger Feuerwehr auch für die Zukunft gut gerüstet. Zuvor hatten bereits die Feuerwehren in Zernsdorf und Niederlehme ein neues Feuerwehrgerätehaus bezogen.

Quelle: http://www.maz-online.de/Lokales/Dahme-Spreewald/Koenigs-Wusterhausen/Richtfest-fuer-neue-Feuerwache-in-Senzig-gefeiert

Interessant und vielseitig: der Apothekerberuf

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 1

Wichtig für Senzig: Apothekerin Sandra Heyer und ihr Team

In der Jasmin-Apotheke in der Chausseestraße 71 b  hat wohl schon jeder erwachsene Senziger einmal gestanden. Um ein Rezept einzulösen oder, weil  gesundheitlich angeschlagen, um sich hier ersten Rat zu holen. „Das machen ganz viele Patienten, weil sie nicht oft stundenlang beim Arzt sitzen wollen“, berichtet Sandra Heyer, Inhaberin der Apotheken in Niederlehme, Zernsdorf und eben Senzig, wo sie zu Hause ist. „Wir sind häufig Ansprechpartner für alle Sorgen, auch für die nichtpharmazeutischen. Damit leisten wir häufig auch psychologische Betreuung, das gehört zu unserem Beruf.“

Die 39-Jährige – zierlich, quirlig und eloquent – ist ein Energiebündel. Beim Thema Apotheke und Gesundheitssystem redet sie sich schnell ins Feuer. „Das ist für uns alles sehr komplex geworden. Es hängt viel Bürokratie dran“, sagt Heyer, die an der FU in Berlin fünf Jahre Pharmazie studiert hat. Zuvor hatte sie eine Ausbildung als Bankkauffrau absolviert, was ihr heute in ihrem Apothekerberuf zugutekommt. 

Was sich alles mit einer Rezeptabgabe verbindet, ist für den Patienten nicht zu erkennen. Das reicht von der Dokumentation über das Arzneimittel oder seiner Bestellung beim Großhändler bis hin zu notwendigen Absprachen mit Ärzten. Nicht immer unkompliziert ist die Beziehung zu den Krankenkassen. Wenn die Apothekerin zum Beispiel sechs Wochen darauf warten muss ehe die Kasse ein Arzneimittel bezahlt, das sie vorfinanziert hat.   

Das Telefon steht nie still

Den Pillendreher von früher gibt es schon lange nicht mehr. „Aber jede Apotheke hat ein eigenes Labor und kann bestimmte Salben, Zäpfchen oder Cremes noch selber machen“, erzählt Sandra Heyer. Viele wüssten nicht, dass es in einer Apotheke drei große Berufsgruppen gibt: neben der approbierten Apothekerin die pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) und die pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA). Das Team der drei Apotheken besteht aus über 20 pharmazeutischen Angestellten, drei Auszubildenden, mehreren Boten und einer Reinigungskraft. Ansprechpartner in der Linden Apotheke in Zernsdorf und der Jasmin Apotheke sind die verantwortungsvollen Filialleiter. Nicht am Lager vorrätige Arzneimittel, die bestellt werden müssen, werden innerhalb von wenigen  Stunden beschafft. Alle 13 Tage hat jede Apotheke Notdienst. Die Linden Apotheke in Niederlehme und die zwei Filialen in Zernsdorf und Senzig versorgen vier Pflegeheime und  mehrere Sozialstationen mit Arzneimitteln. Dort schulen und unterstützten sie regelmäßig das Pflegepersonal der Heime rund um die Anwendung und Aufbewahrung von Arzneimitteln. 

„Da hat man jeden Tag viel zu tun, das Telefon steht nie still“, sagt Sandra Heyer. Sie ist die  Chefin, die alles verwaltet, Marketing plant und regelmäßig Schulungen organisiert. „Nur mit viel Fleiß und einem starken Team kann man das schaffen. Meine Mitarbeiter machen ihre Arbeit mit Herzblut. Auch wenn viel zu tun ist, darf die Freundlichkeit nie leiden. Wir stehen viel, wir laufen viel, wir wissen abends was wir gemacht haben. Oft denken wir auch noch zu Hause darüber nach, hast du auch alles richtig gemacht“, erzählt sie. „ Ohne meinen familiären Rückhalt, wäre das alles nicht möglich.“  

„Aber es ist ein toller, vielseitiger, interessanter Beruf.“ Mit Augenzwinkern beschreibt sie die Anforderungen an ihn so: „Präzise, verantwortungsvoll, freundlich muss man sein.“ Eine Sache ist ihr eine Herzensangelegenheit: „Ich fühle mich verantwortlich für den Nachwuchs. Das Pharmaziestudium ist ziemlich anstrengend, aber spannend. Wer das studieren oder PTA werden will, soll sich bei mir melden, ich unterstütze ihn.“ 

Sie habe sich bewusst für eine ländliche Apotheke entschieden, betont Sandra Heyer. „Man kennt die Leute, hat sofort einen Gesprächsfaden und wir kennen die Ärzte. Die Apotheke gehört zum Kern von Senzig.“ Und zu schätzen weiß sie: „Ich wohne und arbeite in einer Region, wo andere Urlaub machen.“ Einen dringenden Wunsch für Senzig hat sie: „Ich hoffe, dass man sich im Schulneubau einig wird, zum Wohle der Kinder. Es spricht für den Ort, wenn so viele Kinder da sind. An die sollte man mehr denken. Der Standort Bullenberg ist top.“

 

 

Wie der Gospel nach Senzig kam

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 1

Zu Hause in Senzig: Gospelchor Senzig 

Ein früherer Wirtshaustanzboden, heute eine Kirche, ist das Zuhause für den Gospelchor Senzig. Hier trifft er sich jeden Montag 18 Uhr zu den Proben. Dabei geht es nicht streng zu, eher familiär,  jeder begrüßt sich mit Handschlag oder einer Umarmung. Im 20. Jahr seines Bestehens hat der Chor rund 60 Mitglieder. Angefangen hatte es bescheiden mit fünf Leutchen. Wie kommt Gospel, dieser Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA entstandene, oft ekstatische, christliche, afroamerikanische Musikstil, der Elemente des Spirituals, des Blues und des Jazz enthält, in ein brandenburgisches Dorf, fragt sich der Außenstehende?

 Die Idee dafür hatte Thomas Hoppe, gebürtiger Senziger, Gemeindepädagoge und Musiker.  „Einen Chor wollte er eigentlich nicht, vielmehr die jungen Leute von der Straße holen“, erzählt Peter Franneck. Der 59 Jahre alte Lehrer aus Köpenick ist seit 2005 dabei und wird von allen als der „Chorpapa“ angesehen. Zusammen mit „Chormama“ Gerlinde Jung und noch etwa zehn anderen Chormitgliedern kümmert er sich um die organisatorischen Dinge. „Diesen Flohzirkus muss man erstmal zusammenhalten“, sagt Franneck mit einem Lächeln.

Foster und seine „tolle Truppe“

Das musikalische Dirigieren ist seit 2013 Sache von Foster, so nennen ihn alle. Mit vollem Namen heißt der 48-Jährige Foster Ebai Agbor, kommt ursprünglich aus dem tiefsten Afrika, aus Kamerun. 1996 kam er zum Studium an die TU Berlin. Heute lebt der Elektroingenieur mit seiner Familie in Potsdam. Der Sohn eines Pfarrers und einer Mutter, die einen Kirchenchor in Kamerun leitete, ist von klein auf mit Musik groß geworden. „Sie hat mir das musikalische Talent weitergegeben, mit Gospel bin ich aufgewachsen“, erzählt er. Bereits im Alter von fünf Jahren lernte er Bassgitarre und mit 14 hatte er seine erste eigene Band. Gegenwärtig lenkt er neben dem Senziger Chor, der nach seinen Worten „eine tolle Truppe“ ist, noch die Geschicke eines anderen Gospelchores  in Berlin-Britz. 

Als Chorgründer Thomas Hoppe 2012 plötzlich im Alter von 39 Jahren starb, war das für die Sängerinnen und Sänger ein Schock. „Wir haben uns gesagt, wir kommen weiter jeden Montag zusammen. Das Zusammenbleiben war aber nicht so einfach“, erinnert sich Christiane Käfert, die fast von Anfang an dabei ist. „Seit Foster da ist, ist der Chor wieder stabil.“ Die Suche nach einem neuen Chorleiter hat lange Zeit gebraucht. Foster in seiner unkonventionellen Art sei ein Glücksfall für den Chor,  sind sich alle einig.

Gospel will die „Gute Nachricht“ des Evangeliums in einer Musik mitteilen, die mitreißt und Chor und Zuhörer in die Hände klatschen lässt, zu der man am liebsten tanzen möchte.  Gospelsongs und Spirituals stehen im Vordergrund für den Senziger Chor, aber er unternimmt auch Ausflüge in andere musikalische Gefilde wie Pop, Rock, Musical und sogar Oper. Inzwischen ist durch Foster auch Afrikanisches zum Repertoire hinzugekommen. 

Wir sind ein bunter Chor

Die Mitglieder des Chores kommen nicht nur aus Senzig und Umgebung, auch aus Berlin. Sie sind Amateure, stammen aus allen Altersgruppen und gehen vielen verschiedenen Berufen nach. „Chorpapa“ Peter Franneck sagt: „ Wir proben in der evangelischen Kirche der hiesigen Lukas-Gemeinde, wir singen auch in katholischen Kirchen, Foster ist Baptist, wir haben auch Atheisten dabei, mehr Ökumene geht nicht, wir sind ein bunter Chor.“ Gerlinde Jung, die „Chormama“, gehört seit zwölf Jahren dazu, sie moderiert auch zwischen den Songs und war früher Lehrerin für Deutsch und Englisch. Was sie sagt, das dürfte in der einen oder anderen Form auf alle zutreffen, warum sie im Gospelchor Senzig singen: „Man kann anderen eine  Freude machen. Ich mag Englisch, ich mag diese Musik, und diese tolle Gemeinschaft. Es sind viele Freundschaften entstanden.“ 

Singen macht glücklich und verbindet die Menschen. „In unserem Chor wird gefeiert, gelacht, geweint und natürlich gesungen“, berichtet Christiane Käfert. Nicht sie allein im Chor hat eine Sorge: „Es fehlt an jungen Leuten. Die zu kriegen, das ist schwierig.“ Wer mitmachen will, braucht keine Angst zu haben, es wird kein Vorsingen verlangt und Notenkenntnisse sind ebenfalls kein Muss. Wer im Chor ist, kann eine Menge erleben und kommt außerdem rum. Erst im Oktober ging es für ein Probenwochenende in den Spreewald. Für 2020 ist eine Konzertreise nach Trier in Rheinland-Pfalz geplant. 

Zehn bis 15 Konzerte gibt der Gospelchor Senzig im Jahr, vor allem im Landkreis um Königs Wusterhausen und in Berlin, aber nicht nur dort. Unvergesslich bleiben wird im Chorleben eine Tournee nach Thüringen und Sachsen. Der absolute Höhepunkt waren zwei Auftritte in der Dresdner Frauenkirche, 2010 noch dirigiert von Thomas Hoppe und 2016 von Foster. Peter Franneck stellt aber klar: „Wir sind hier in Senzig zu Hause. Wenigstens ein Konzert im Sommer gibt es im Ort  und regelmäßig zur Konfirmation in der Kirchgemeinde.“ Und aktuell zum Weihnachtsmarkt auf dem Dorfplatz. 

www.gossenzig.com

 

M.R. seit 20 Jahren Garant für hohe Qualität bei Bad und Heizung

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 1

Zu Hause in Senzig: Meisterfachbetrieb Michael Richter

In der Senziger Firma vonMichael Richter macht ein kleiner Aufsteller auf eine große Auszeichnung aufmerksam. Das Bad- und Heizungsunternehmen wurde 2018 wieder  zu den 100 besten Badstudios in ganz Deutschland gekürt. Ausrichter des Rankings war Dornbracht, ein international agierender Anbieter hochwertiger Badarmaturen. Wir wollen dieser Anerkennung auch weiterhin gerecht werden und setzen nach wie vor auf hohe Qualität unserer Arbeit. Egal, ob ein neues Bad ansteht oder Servicearbeiten gefragt sind“, sagt Yvonne Gossow. An der Seite ihres Mannes, Installateur-Meister Michael Richter, ist sie in der Firma für Buchhaltung und als Kundenmanagerin tätig.

Senziger mit Herzblut

Seit dem Jahr 2004 hat Richter am jetzigen Standort, gegenüber der alten Feuerwehr, sein Studio, in dem Kunden mit hoher Kompetenz beraten werden. Die Firma hat sich auf Komplettbäder und barrierefreie Duschen spezialisiert. Der Anfang des heute florierenden Geschäftes war bescheiden. Es wurde 1998 durch Michael Richter gegründet: „Wo, das war nie eine Frage. Angefangen hat er zu Hause in seinem Zimmer“, berichtet Yvonne Gossow. Drei Jahre zuvor hatte er seine Meisterprüfung mit Auszeichnung als Jahrgangsbester absolviert. Anfangs solo, beschäftigte der Jungunternehmer innerhalb eines Jahres schon einen Gesellen. Heute gehören zur Firma  insgesamt zehn Mitarbeiter, darunter ein Lehrling und auch ein Fliesenleger. Am 1. Januar dieses Jahres feierten die „Richters“ ihr 20jähriges Bestehen. „Wir sind ein gutes Team und dankbar dafür“, betont die Managerin. Es seien langjährige Kollegen dabei, mit denen es großen Spaß macht zu arbeiten. 

Regelmäßige Weiterbildung und Besuche von Fachmessen des gesamten Teams garantieren einen hohen Qualitätsstandard: „Egal, ob ein Komfortbad oder eine moderne Energie sparende Heizung gewünscht wird.“ Die gelernte Heilerziehungspflegerin und studierte Betriebswirtin engagiert sich mit ihrem Mann für die Belange ihres Ortes. „Wir sind Ur-Senziger mit Herzblut und hoffen, gemeinsam mit anderen für die Gemeinde gesellschaftlich etwas zu bewegen.“ Dafür stehe auch das Netzwerk für Senzig, in dem sich Michael Richter und seine Ehefrau engagieren. Das Netzwerk ist eine Plattform für zivilgesellschaftliches Engagement, in der Vereine, Firmen, Institutionen und Privatpersonen zusammenwirken.

Am Lagerfeuer geboren: Senziger Band Silent Lake

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 1

„Es ist hier wunderschön/Alles was das Herz braucht gibt es hier/Hier wo wir zuhause sind.“ 

Eine schönere Liebeserklärung hat Senzig in seiner mehr als 550 jährigen Geschichte sicherlich noch nicht bekommen. Und dazu noch gesungen und  gespielt von der auf heimischem Boden gewachsenen Band Silent Lake. Auch dieses Jahr werden die Hobbymusiker zusammen mit Freunden auf dem Weihnachtsmarkt ihre Senzig-Hymne  anstimmen. Der Text stammt von Arne Siewert, wurde von Silent Lake & Friends überarbeitet  und erweitert. Die Melodie ist vom Elvis‘ Song „In the Ghetto“.

„Silent Lake entstand quasi am Lagerfeuer“, sagt Jörg Lein (52), der Schlagzeuger der Band. „Wir haben festgestellt, dass wir drei mit Musik verbunden sind“, ergänzt Sängerin Iris Heise. Denny Heise (beide 42) spielt Gitarre und singt ebenfalls. Seit Sommer dieses Jahres gehört Susan Lindemann an der Bassgitarre dazu. „Unseren ersten Auftritt hatten wir auf einer Geburtstagsfeier vor zwei Jahren, öffentlich auf der Bühne standen wir dann zum ersten Mal 2017 auf dem Senziger Weihnachtsmarkt“, berichtet Jörg Lein. 

Bekannte Songs in eigner Version

Den Bandnamen Silent Lake (Stiller See) haben sie sich bewusst auf Englisch gegeben. „Weil wir zumeist englische Songs singen“, klärt Iris Heise auf. Ihren Musikstil nennen sie selbst „recycled Pop Music“, mit dem sie Country, Rock und Pop in anderer Version interpretieren. „Bekannte Lieder, aber so, dass man nicht gleich erkennt, um welchen Song es sich handelt“, so der Mann am Schlagzeug. Bei der Auswahl der Songs sind sich die Vier nicht immer einig, denn ihre musikalischen Vorlieben sind durchaus unterschiedlich. 

„Die Beatles kann ich rauf und runter hören, auch Neil Young find‘ ich gut“, sagt Susan Lindemann, mit 41 das „Küken“ der Band. Wie sie erzählt, haben ihre Eltern sie in der 4. Klasse ans Akkordeon gesetzt, „zwangsweise“ , sagt sie – dennoch hat sie acht Jahre durchgehalten. Das Spiel auf der Bassgitarre hat sie bereits in der Schulzeit erlernt und sich in diesem Sommer das erste eigene Instrument gekauft. Iris Heise fing mit klassischem Gesang an, hat im Chor die h-Moll-Messe von Bach oder in Verdis Requiem mitgesungen, später eine Vollausbildung zur Rock- und Pop-Sängerin/Musikerin in Berlin  absolviert und auch schon einmal in einer Swingband mitgewirkt. Sie steht auf den Popgrößen der 80er und frühen 90er Jahre wie Phil Collins und Madonna. Auch Bands wie Queen und Manowar haben sie fasziniert. „Meine heutigen musikalischen Helden sind der leider in diesem Jahr verstorbene überragende Sänger Chester Benningston und seine Band Linkin Park.“ 

Mit fünf Jahren Bee-Gees-LP auf dem Plattenteller

Jörg Lein hat keine ausgesprochenen musikalischen Vorbilder, mag aber Abba, die Bee Gees, Grönemeyer und Silly  aus dem Osten. „Mir haben meine Eltern die Musik in die Wiege gelegt.“ Vater Peter Lein hatte 1956 die „Club-Band“ gegründet, die in Zwickau und Umgebung Kultstatus genoss, später war er Musiklehrer an einem Gymnasium.  Sohn Jörg begann mit Chorsingen und stieg dann auf Schlagzeug an der Musikschule um. Vor drei Jahren war Schluss mit seiner und seines Bruders Rockband. „Ich bin froh, die Truppe hier kennengelernt zu haben. Wenn man immer Musik gemacht hat, dann auf einmal nicht mehr, fehlt was.“ 

Denny Heise hatte keine direkte musikalische Unterstützung aus dem Elternhaus, legte sich aber schon im zarten Alter von fünf die Bee-Gees-Scheiben seines Vaters auf den Plattenteller. Erst vor zwölf Jahren fing er an, selber Musik zu machen: “Ein Freund sagte zu mir, nimm doch mal die Gitarre, ich zeig dir was.“ Er hat von den Vieren vielleicht den ausgefallensten Musikgeschmack: „Ich mag alles, was in Richtung Rolling Stones geht, mit Ausnahme der Stones selber.“ Und nennt dann noch Ed Sheeran, Creedence Clearwater Revival, Jethro Tull und Sam Cooke, einer der Väter des Soul. 

Neu-Senziger  aus Leidenschaft

Keiner der Vier ist Profimusiker. Ihr Brot verdienen sie sich in den unterschiedlichsten Berufen: Denny ist Maschinenbautechniker, seine Frau arbeitet als Erzieherin in einer Einrichtung für Kinder mit Handycap, Susan Lindemann ist Beraterin in der Rentenversicherung und Jörg Lein ist Direktionsbeauftragter für Finanzdienstleistungen.

Die Resonanz nach dem Weihnachtsmarktauftritt vor einem Jahr war so groß, dass sich die Musiker zum Weitermachen entschlossen. Hinzu kam im August dieses Jahres der „Konzertabend“ an der Strandhütte neben der Badestelle am Krüpelsee – der Höhepunkt bisher in der kurzen Bandgeschichte. Zuerst waren nur wenige Leute an zwei Tischen da, später mussten Bänke geholt werden, zum Schluss lauschten etwa 100 Zuhörer. 

„Ur-Senziger“ sind alle Vier nicht, aber nach ihren Worten: „Neu-Senziger aus Leidenschaft.“

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Text Senzig-Lied


Unser Senzig

(von Silent Lake & Friends)

Wenn der Regen fällt

Und in Senzig es ist kalt und grau

Und wer hier nicht wohnt sagt ganz

schnell Tschau

Unsrem Senzig

Und der Berliner fragt

Wie könnt ihr euch nur wohlfühl‘n hier

Zwischen Feldern und Wiesen und dem

ganzen Getier

In eurem Senzig

Was die Leute nicht verstehen

Es ist hier wunderschön

Alles was das Herz braucht gibt es hier

Schau einfach auf dich und mich

Auch wenn uns mal was sticht

Wie die fiesen Mücken hier während

Einem Fläschchen Bier

Zum Feierabend

Wenn der Schnee tanzt

Mit Schuss geht es dem Berg hinab

Und den Eltern wird der Glühwein knapp

Hier am Bullenberg

Und der Berliner sagt

Ob Pfingstfest oder Weihnachtsmarkt

Was ihr hier macht ist richtig stark

Hier in Senzig

Was die Leute bald verstehen

Es ist hier wunderschön

Genau solch Leben wünschen wir uns hier

Ja wir können nichts dafür

Wir fühl’n uns sauwohl hier

Auch bei Südstern Senzig im Verein

Können wir zusammen sein

In unsrem Senzig

Wenn die Sonne sinkt

Die Kerle hol’n den Grill schnell raus

Und die Kinder komm‘ vom Spiel’n nach

Haus

Hier in Senzig

Und der Berliner weint

Ich geb gern all mein Geld dafür

Um so wundervoll zu leben wie ihr hier

In Senzig

Was die Leute jetzt verstehen

Es ist hier wunderschön

Alles was das Herz braucht gibt es hier

Hier wo wir zuhause sind

Das weiß doch jedes Kind

Das Freude, Freundschaft, Herzlichkeit

Uns verbinden allezeit

In unsrem Senzig

Und der Berliner weint

In seinem Ghetto

 

„Anne“-Chefin liebt Spargel in allen Varianten

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 1
Streng nach Rezept ist nicht so ihr Ding. Perdita Schmidtbauer, die Chefin des Restaurants „Anne“, kocht lieber „aus der la mäng“, salopp gesagt. „Außer Schnickschnack koche ich alles“, sagt die 55-Jährige. Ihre Speisekarte wird dominiert von Schnitzel, Steak, Gulasch und Fisch. Der Kern des Restaurants ist Hausmannskost. „Deswegen kommen die Leute hierher.“ Sie selber sei ein Gemüsefreak und für Hähnchen in allen Variationen zu haben. „Oder alle Art Nudeln. Das aber bleibt dem Italiener vorbehalten“, ergänzt sie. Besonders mag sie die Monate April bis Juni: “Spargelzeit ist der Wahnsinn.“ Zweimal in der Woche wird das edle Gemüse aus Dürrehofe im Spreewald geholt. „Früh wird geschält, jede Portion gibt’s frisch.“ Jetzt ist die Zeit der Gänse wieder da. Die müssen vom Gast vorab bestellt werden, damit der Braten auch frisch auf den Tisch kommt. 

Perdita Schmidtbauer ist in einer Gastwirtsfamilie aufgewachsen und von Haus aus Kellnerin. Gelernt hat sie den Beruf gleich um die Ecke im ehemaligen „Senziger  Hof“, dem heutigen griechischen Restaurant „Kreta“. In dem 1981 gekauften Haus in der Werftstraße ging es 1992 zunächst mit einem Café los. Zu Kaffee und Kuchen kam der Imbiss hinzu, der bald überhandnahm – aus dem „Café Anne“ wurde das „Restaurant Anne“. 

In neun Jahren soll Schluss sein

Als ihre Mutter 2002 starb, musste Perdita Schmidtbauer von heute auf morgen das Geschäft übernehmen und wurde selbstständig.“ Zwei Jahre später starb urplötzlich ihr Koch. „Da  stand ich plötzlich in der Küche.“ Und sie musste zeigen, was sie in vielen Jahren bei ihrer Mutter abgeguckt hatte. „Wenn Gäste zufrieden rausgehen, freue ich mich, bin aber auch dankbar für ehrliche Kritik“, sagt die Restaurantchefin. 

Ohne ihren Ehemann Gerd ist das Restaurant nicht denkbar. Er steht zumeist hinter dem Tresen. Wenn Senziger ein Bier trinken wollen, heißt es: „Wir gehen zu Gerdchen.“ 2004 arbeitete der heute 60-Jährige noch als Fußbodenleger. „Da hab‘ ich zu ihm gesagt, du musst nicht mehr auf dem Boden rumkrauchen, du kommst zu mir.“ 

In Senzig wollen die beiden ihre kleine Kneipe vorerst weiterführen: „Ich kann mir im Moment nichts anderes vorstellen.“ Es kommen viele Touristen und Urlauber, vor allem aus Sachsen, ins „Anne“. Was der Förderverein Netzwerk Senzig für den Ort auf die Beine stelle, finde sie toll, betont Perdita Schmidtbauer. Dennoch wollen sie nicht ewig in Senzig bleiben. „In neun Jahren ist Schicht“, bringt es die gebürtige Berlinerin auf den Punkt. Soll heißen, dann ziehen sie und ihr Mann in die Nähe von Oldenburg zu Tochter Anne und Schwiegersohn – auch sie beide Gastronomen. Vielleicht klappt es dann, noch eine kleine Pension aufzumachen. „Das wäre ein Wunschtraum von uns.“ 

Ein Koch aus Leidenschaft

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 1

Die Liebe zum Kochlöffel hat Christoph Burkert von seinem Vater geerbt. „Ich wollte nie etwas anderes werden als Koch“, sagt der 34jährige Chef des Bindower Dorfkrugs. „Selbst eine acht Jahre dauernde Dienstzeit bei der Bundeswehr hätte ich in Kauf genommen, nur um diesen Beruf zu erlernen“. Zum Glück fand er nach mehr als 100 Bewerbungen eine Lehrstelle in einem gut bürgerlichen Familienunternehmen in Konstanz am Bodensee. Dort wurde der junge Mann geschätzt, gerade weil er aus dem Osten kam und Pünktlichkeit, Freundlichkeit und die Liebe zum Kochen mitbrachte.

 Fünf Jahre ließ sich Christoph Burkert in der Fremde den Wind um die Nase wehen: “Das hat sich gelohnt, aber Heimat zieht eben doch immer und ist schon schön“. Er ging zurück nach Bindow, wo seine Eltern 1986 die Gaststätte komplett neu aufgebaut hatten, in der er quasi aufgewachsen ist. Nach der Rückkehr als gelernter Koch fing er im Bindower Dorfkrug an: “Als Angestellter bei Papa als Chef, das lief gut, heute ist es umgekehrt und es klappt weiter gut.“ Burkert sen. wird noch bis Ende dieses Jahres in der Küche seinem Sohn zur Seite stehen. 

Essen auf Rädern – Sieben Autos rollen zur Mittagszeit

Der hat sich in den acht Jahren, da er den Hut aufhat, ein stabiles Reich mit derzeit zwölf Mitarbeitern aufgebaut. Christoph Burkert und sein Team kochen Tag für Tag, hauptsächlich Hausmannskost, also Gulasch, Schnitzel, Frikasse oder auch mal was aus der internationalen Küche. Essen auf Rädern ist das Kerngeschäft des Bindower Dorfkrugs“.  In der Mittagszeit schwärmen sieben Lieferwagen mit dem charakteristischen blauen Schriftzug aus und bringen die Gerichte zu den Kunden in der Region. Zum Einzugsbereich gehören Ortsteile der Gemeinde Heidesee,  Königs Wusterhausen, Zernsdorf, Wildau, Storkow und Bestensee. Zudem versorgt der Dorfkrug alle Kitas in den elf Ortsteilen von Heidesee mit Mittagessen. 

„In Senzig sind wir jeden Tag unterwegs, dort beliefern wir etwa 15 Haushalte.“ Mit dem Nachbarort verbindet Christoph Burkert aber noch weit mehr. „Wir haben viele gemeinsame Projekte.“ Sei es das Pfingstfest des Dorfes im Stadion im Wiesengrund oder die Silvesterparty. Ein Manko im Ort spricht er offen an: “Senzig hat leider keinen schönen größeren Raum für öffentliche Veranstaltung, so einen wünschte ich mir.“ Mit diesem Wunsch ist er nicht allein.

„Ich stehe so gut wie 365 Tage im Jahr am Herd. Eine Woche Urlaub im Jahr ist schwer zu erkämpfen“, berichtet Burkert. „Aber ich bin glücklich in meinem Traumberuf, ich kann kreativ sein“, gesteht der sympathische Gastronom. Catering und die Bewirtung auf Open-Air-Veranstaltungen sind weitere Standbeine des Bindower Dorfkrugs. In Bindow selbst ist der Biergarten im Sommer ein Anlaufpunkt für Radler und Wanderer. „Es ist nicht zu fassen, die meisten verlangen unser Softeis. Ich habe sogar eine zweite Maschine dafür gekauft“, erzählt er. Zudem ist er im Gespräch mit einer Eismanufaktur in der Region. Dann wird es auch noch andere Eiskreationen geben.