Bru­no F. Apitz ali­as Haupt­kom­mis­sar Hans Moor lebt am Krü­pel­see

Mit Hund „Chap­lin“ dreht Bru­no F. Apitz in Sen­zig jeden Tag sei­ne Run­de. Hier ist der Schau­spie­ler seit zwölf Jah­ren zu Hau­se, hier hat er nach einem von Enga­ge­ments an ver- schie­de­nen Thea­tern bestimm­ten Leben sei­nen Ruhe­pol gefun­den. „Ich habe eine wun­der­ba­re Natur vor der Tür, hier kann ich abschal­ten, mei­ne Tex­te ler­nen und vor­be­rei­ten und ich kann hier in mei­nem ers­ten eige­nen Ate­lier malen“, erzählt der 63-Jährige. Eher durch Zufall fan­den er und Ehe­frau Dia­na bei einem Aus­flug das schöne, über 100 Jah­re alte groß­zü- gige Haus, von des­sen Ter­ras­se man einen wei­ten Blick über den Krüpelsee hat. „Die Nähe zu Ber­lin ist für mich als Künstler nicht unwich­tig, dank der S‑Bahnanbindung kom­me ich schnell in Aus­stel­lun­gen oder ins Thea­ter.“

Für den gebürtigen Dresd­ner waren die Bret­ter, die Schil­ler zufol­ge die Welt bedeu­ten, vie­le Jah­re das Zuhau­se. „Ich woll­te schon immer Schau­spie­ler wer­den, das stand seit der 4. Klas­se für mich fest.“ Das gute Schülertheater an sei­ner Schu­le, wie er sagt, hat ihn in die­sem Berufs­wunsch bestärkt. Später dann hat er das Schau­spie­ler­hand­werk vier Jah­re lang an der Thea­ter­hoch­schu­le „Hans Otto“ in Leip­zig stu­diert und mit dem Diplom abge­schlos­sen.

25 Jah­re war das Thea­ter sein Zuhau­se

Die Arbeit am Neu­en Thea­ter in Hal­le unter der Inten­danz von Peter Sodann Ende der 80er Jah­re war nicht nur beruf- lich eine wich­ti­ge Sta­ti­on. Dia­na Apitz und ihr späterer Ehe­mann lern­ten sich dort in einer Insze­nie­rung des Gorki- Stücks „Sommergäste“ ken­nen. „Ich spiel­te das Dienstmädchen, Bru­no den Haus­herrn Bas­sow. Es war eine verrück- te Zeit, das Thea­ter war damals eine Nische“, erin­nert sie sich.

Bei­de wech­sel­ten später an das Meck­len­bur­gi­sche Staats­thea­ter in Schwe­rin. „Wir wohn­ten dort auf einem Bau­ern­hof. Weit genug weg, um Ruhe zu fin­den, aber auch nah genug am Thea­ter. Zu Hau­se ging es wei­ter, man hat sich vor-

berei­tet oder darüber nach­ge­dacht, was der Regis­seur auf der Pro­be gesagt hat. Den Man­tel des Schau­spie­lers kann man nicht aus­zie­hen und an der Gar­de­ro­be abge­ben“, erzählt Bru­no F. Apitz. In die­ser Zeit lern­te der Schau­spie­ler in Coli­ne Ser­re­aus Komödie „Hase Hase“ eine nam­haf­te Kol­le­gin von einer ganz ande­ren Sei­te ken­nen: Regie in dem Stück führte Ursu­la Karus­seit. „Sie war auch da toll, sie konn­te mit Men­schen umge­hen, weil sie bodenständig war. Sie war eine klu­ge, warm­her­zi­ge, an der Geschich­te und nicht an Effek­ten inte- res­sier­te Regis­seu­rin“, beschreibt Bru­no F. Apitz die Zusam­men­ar­beit. Zwölf Jah­re blieb das Paar in Schwe­rin. Danach ging es noch für drei Jah­re an das Schau­spiel Leip­zig, wo er unter ande­rem unter Regis­seur Wolf­gang Engel im Faust 1 + 2 mit­wirk­te.

Seit zehn Jah­ren in ZDF-Polizeiserie
„Not­ruf Hafen­kan­te“ dabei

2002 dann die Zäsur: Nach 25 Jah­ren Thea­ter­ar­beit woll­te Bru­no F. Apitz sein Glück als frei­schaf­fen­der Schau­spie­ler beim Film ver­su­chen. „Ich habe das bis heu­te nicht bereut, weil ich sehr gut in die­sem Geschäft arbei­ten darf.“ Inzwi­schen sei­en Rol­len in mehr als 100 Fil­men zusam­men­ge­kom­men. Einem größeren Publi­kum wur­de er als Haupt­kom­mis­sar Hans Moor in der ZDF-Vorabendserie „Not­ruf Hafen­kan­te“ ver­traut. Das ZDF beschreibt auf sei­ner Web­site zu der Poli­zei­se­rie den Hans Moor „als Fels in der Bran­dung. Er ist abso­lut verlässlich und lässt sich von nie­man­dem etwas vor­ma­chen“. Seit nun­mehr zehn Jah­ren

verkörpert Bru­no F. Apitz die­se Rol­le: „Da muss man auf­pas­sen, dass Rou­ti­ne nicht die Ober­hand gewinnt. Ich spie­le eine Figur, die Dreh­buch­au­to­rin schreibt mir die Sze­nen auf den Leib, aber Bru­no darf nicht Hans und Hans nicht Bru­no wer­den. Doch ein Teil des ech­ten Bru­no ist immer dabei.“ Aber selbst nach die­ser lan­gen Zeit mache ihm die Rol­le noch Spaß.„Es wird natürlich mal ein Ende geben, aber bis Janu­ar 2021 wer­de ich als Hans Moor zu sehen sein.“

Malen ist sei­ne zwei­te Lei­den­schaft

Außer der Schau­spie­le­rei hat Bru­no F. Apitz noch eine ande­re Pas­si­on: die Male­rei. „Ich male am liebs­ten Porträts, denn ich mag es, Men­schen in die Augen zu gucken. Men­schen abzu­bil­den, das

mach ich ja auch in mei­nem Beruf als Schau­spie­ler.“ Als Maler ist er Auto­di­dakt, hat­te jedoch schon in sei­ner Leip­zi­ger Stu­di­en­zeit enge Kon­tak­te mit Stu­den­ten der dor­ti­gen Hoch­schu­le für Gra­fik und Buch­kunst und später in Hal­le Aus­tausch mit Künstlern der Kunst­hoch­schu­le Burg Gie­bi­chen­stein gepflegt. Vie­le sei­ner groß- for­ma­ti­gen und in kräftigen, leuch­ten­den Far­ben gehal­te­nen Arbei­ten waren schon in Aus­stel­lun­gen zu sehen, dar­un­ter in Ham­burg, Schloss Neu­har­den­berg und Baut­zen.

Neben Film und Fern­se­hen und der Male­rei ist Bru­no F. Apitz auch mit Lesun­gen unter­wegs, oft gemein­sam mit Ehe­frau Dia­na. Sie betreibt seit 2000 eineKünstleragentur mit der­zeit 18 Kli­en­ten. Einer davon ist Ehe­mann Bru­no F. Apitz. Inter­net: www.agentur-apitz.de, www.atelier-bruno.de

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