AV Union für Events deutschlandweit auf Achse – Senzig bleibt Ehrensache

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 2

Sorgt für tolles Licht und guten Sound: Das AV Union-Team von Alex Pohle

Irgendwann war das 25 Quadratmeter große Kinderzimmer zu Hause in Senzig voll, war kein Platz mehr für die Kisten mit Technik. „Da haben meine Eltern gesagt, du musst hier raus. Das war 2009, sieben Jahre nachdem ich mich selbständig gemacht hatte“, erinnert sich Alex Pohle an die Anfänge seiner beruflichen Laufbahn als Dienstleister für Eventtechnik.

Es folgte eine Bürofläche von 50 Quadratmetern in Königs Wusterhausen. Seit 2014 hat seine Firma AV Union – AV steht für audiovisuell – ihren Sitz in Friedersdorf. Dort sind in einer Halle auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern Projektoren, Sound- und Videotechnik, Kabel und große schwarze Kisten penibel in Regalen bis unter die Decke gestapelt.

„Wenn wir gebucht werden, sorgen wir bei Veranstaltungen für guten Ton, passendes Licht und Videoinstallationen. Auf Letzteres haben wir uns spezialisiert“, beschreibt Alex Pohle das Spektrum seiner Firma, die bis Ende vergangenen Jahres unter dem Namen „Xtreme Lights“ bekannt war. In Friedersdorf ist das Unternehmen zu dritt vor Ort, neben Alex Pohle sind das Christian Loeber und Henry Papendorf. „Je nach Projekt kommen bis zu 20 Spezialisten, zumeist Selbstständige hinzu“, sagt Pohle. Das Kerngeschäft bestehe in der technischen Ausrüstung großer Industrieveranstaltungen wie Messen, Kongresse oder Autopremieren. „Wir sind deutschlandweit und im Ausland unterwegs.“ Entweder werden Aufträge mit Technik gebucht oder nur das Personal.

Der Geruch von frisch gemähtem Rasen

„Ein schöner Auftrag war auch eine Telekom-Stadiontour. Wir waren in vielen deutschen Fußballstadien unterwegs, in der Münchner Allianz Arena oder im Stadion der TSG 1899 Hoffenheim. Wir erinnern uns noch heute an den Geruch des täglich frisch gemähten Rasens“, erzählt der 40-Jährige. Über die Jahre hat das Trio die Freude an der Arbeit nicht verloren: „Es ist ein toller Job, selbst bei vielen Arbeitsstunden an den Wochenenden oder an Feiertagen. Da muss die Familie hinter einem stehen. Meine Frau ist eine super Unterstützerin.“

Den Schritt in die Selbstständigkeit habe er nie bereut. Für AV Union ging es nach den Worten von Alex Pohle immer bergauf. „Wir machen gute Arbeit, wir sind sehr akribisch, denn Zuverlässigkeit ist das Wichtigste in der Branche. Fehler verzeiht sie nicht.“ Nach Einschätzung von Alex Pohle wächst die Veranstaltungsbranche extrem. Der Umfang der Events nehme ständig zu und sie würden immer kurzfristiger angesetzt. Das alles gelte es bei der Planung, bei Angeboten und der Konzipierung der Projekte zu beachten. Dafür sei er im Trio verantwortlich. Wie der gelernte Kaufmann betont, hat er seit jeher auf ein gesundes Wachstum der Firma gesetzt. Das soll auch künftig so bleiben.

Events für Senzig auszustatten, wie die Pfingstfeste zum Beispiel, ist für den gebürtigen Senziger Ehrensache. Alex Pohle kann sich noch sehr gut an den Beginn seines Engagements für den Ort erinnern: „Ich wollte nicht hinnehmen, dass der Weihnachtsmarkt, den es gefühlt seit 30 Jahren gibt, 2013 ausfällt.“ Gemeinsam mit Sponsoren gelang es ihm, dass sich die Senziger auf dem Dorfanger am weihnachtlichen Markttreiben erfreuen konnten. Alle Jahre wieder wird seither der Weihnachtsmarkt von AV Union technisch ausgerüstet. Als Mitglied Nr. 1 im Förderverein Netzwerk Senzig möchte er dazu beitragen, dass die Einwohner wieder enger zusammenrücken. „Ich wünsche mir eine Dorfgemeinschaft, die zusammenhält.“

Internet: www.av-union.de

EBH: Drei Buchstaben – ein Versprechen für Qualität

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 2

Plant in Senzig Fertighäuser: Christian Dorst, Chef der EBH Haus GmbH

Ein Haus baut man gewöhnlich nur einmal im Leben. Auf dem Weg zu den eigenen vier Wänden gibt es viel zu bedenken, abzuwägen und dann schließlich zu entscheiden. Bei Christian Dorst und seinem Team von der Senziger Firma EBH Haus GmbH sind die künftigen Bauherren gut aufgehoben. Die drei Buchstaben „EBH“ stehen für energieeffizientes, bezahlbares und hochwertiges Bauen. Sie sind der Leitfaden des Unternehmens: „Wir bauen so, dass die Kunden auch nach zehn Jahren noch sagen, EBH war eine richtige Entscheidung“, sagt der 49-Jährige. Er leitet seit zwölf Jahren als Geschäftsführender Gesellschafter die Geschicke der von seinem Vater 1992 gegründeten Senziger Firma.

Wenn er auf sein Leben zurückblicke, sagt Christian Dorst, sei es ein „in keinster Weise geplantes Leben“ gewesen. Einmal in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, hätte er sich nicht träumen lassen. „Vor zwanzig Jahren hätte ich mir an den Kopf getippt: eine Baufirma leiten!“ Schließlich hatte er im EKO in Eisenhüttenstadt Walzwerker mit Abitur gelernt und danach an der Bergakademie im sächsischen Freiberg Maschinenbau studiert. Doch bevor er am 1. Januar 2007 die Leitung von EBH übernahm, hatte er im Betrieb schon zwölf Jahre zuvor die Zeichenabteilung aufgebaut. Er beherrschte die CAD-Technologie, mittels der die Häuser am Computer gezeichnet werden können.

Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Seit 1994 baut EBH in ganz Deutschland Fertighäuser. Mit der jungen Firma ging es lange Zeit stetig bergauf: Wurden 1996 elf Häuser errichtet, waren es ein Jahr später bereits 20 und 40 Häuser im Jahr 1998. „Die Hochzeit hatten wir 2006 mit 72 Häusern“, erinnert sich Christian Dorst. Doch es ging nicht alles so glatt weiter: „Als ich 2007 antrat, war das der Beginn eines großen Einbruchs. Im Sommer hatten wir keine einzige Baustelle. Ich musste erstmals Leute entlassen.“ Für den Einbruch damals gab es viele Ursachen. Im Mai 2006 hatte der Bundestag die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent beschlossen, und es ging 2008 weiter mit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers – keine guten Zeiten für Häuslebauer und Bauunternehmen gleichermaßen. „Es gab Phasen“, gesteht der EBH-Chef ohne Umschweife, “da hab‘ ich mich gefragt, warum tu ich mir das noch an?“

Inzwischen hat sich EBH Haus längst wieder stabilisiert. Seit 2015 werden jährlich zirka 50 Häuser fertiggestellt. Um die hohe Qualität zu halten, soll das Unternehmen nicht weiter wachsen, in Zukunft sogar etwas schrumpfen. Der Fachkräftemangel sei schon jetzt ein Problem und werde es bleiben. „Wir arbeiten seit drei Jahren am absoluten Limit“, stellt Christian Dorst fest. Außerdem findet er, solle man arbeiten um zu leben und nicht umgekehrt.

Im Baugewerbe weiter mitzuhalten, ist auch im Jahr 2019 nicht einfach. So steigen zum Beispiel jährlich die Kosten für nahezu alle Baumaterialien im Bereich zwischen drei und zehn Prozent. „Das kann ich nicht nachträglich dem Bauherren aufschlagen, wir garantieren Festpreise bei Vertragsabschluss“, betont Christian Dorst.

EBH-Häuser werden individuell geplant

Vom Team in Senzig mit 32 festangestellten Mitarbeitern werden die EBH-Häuser individuell geplant und von rund 60 Arbeitern in der Tochterfirma im tschechischen Ostrava-Kunčice produziert. Lediglich der Gerüstbau und die Fassadengestaltung werden in die Hände von Fremdfirmen gelegt. Die bevorzugte Arbeitsweise von EBH beschreibt Christian Dorst so: „Der Bauherr kommt hierher, wir sehen uns sein Grundstück an, schauen auf seine Lebenssituation, wie hoch ist das geplante Budget.“ Wenn diese einzelnen Schritte absolviert sind, dann arbeite es in seinem Kopf und nach einigen Tagen oder manchmal auch Wochen sei dann eine Idee da: „Das Programm im PC kann das Haus nicht individuell planen, das muss bei mir im Kopf passieren. Erst dann mache ich einen Vorschlag, was für den Bauherrn am besten wäre.“

Ist die Planungsphase in Senzig abgeschlossen, erhält das Werk in Ostrava die Dateien. Dort werden die Hausteile in etwa zwei Wochen gefertigt, dann per Lkw zur Baustelle transportiert. „Je nach Haustyp kommen da schon mal zwei bis sechs Trucks zusammen“, erzählt Christian Dorst. Die Rohbau-Montage eines Hauses ist in der Regel nach anderthalb bis zwei Tagen abgeschlossen. Die meisten EBH-Häuser entstehen in der Region. „Früher haben wir auch am Bodensee oder im Saarland gebaut. Sehr gerne auch in Bayern. Nun haben wir das auf 550 Kilometer im Umkreis beschränkt, um die Gewährleistung besser händeln zu können“, sagt Dorst.

Keine Frage, dass Christian Dorst für sich und seine Familie ein EBH-Haus in Senzig gebaut hat. „Ich bin zwar gebürtiger Berliner, aber meine Heimat ist Brandenburg“, sagt er. Für den Ort engagiert er sich im Vorstand des Fördervereins Netzwerk Senzig. „Es soll ein lebenswertes Dorf mit einer funktionierenden Gemeinschaft werden“, beschreibt er seine Wunschvorstellung vom künftigen Senzig. Der Weg dahin sei noch lang: „Aber in den vergangenen drei, vier Jahren sind wir schon weit gekommen.“

P.S. Mit Stand Mai 2019 wird EBH Haus Senzig in seiner Firmengeschichte 1175 Häuser gebaut haben.

Studio D: Ein Ort zum Wohlfühlen und Entspannen

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 2

Legt Hand an Senziger Köpfe: Frisörmeisterin Dorit Purann

Wer in Senzig Studio D betritt, verlässt den Alltag – zumindest für einige Stunden und begibt sich in die Händevon Dorit Purann. Wer dann Studio D wieder verlässt, hat nicht nur einen schönen neuen Haarschopf. Zwei Stunden etwa konnte er in einer anderen Welt voller Spiegel und Farben und eingehüllt in ungewöhnliche Düfte die Seele baumeln und sich von der Frisörmeisterin verwöhnen lassen.

Ihre Philosophie: „Der Kunde, ob alt oder jung, ob Frau oder Mann, soll sich wohlfühlen und zur Ruhe kommen.“ Neben dem klassischen Angebot Waschen, Schneiden, Legen gehören auch neueste saiso-nale Trendfrisuren sowie dekorative Kosmetik oder Makeup-Beratung zum Service der 54-jährigen Studiochefin.

„Ich übe meinen Beruf mit Freude aus, es wird nie langweilig und Ideen für den Salon habe ich immer“, sagt sie. Dazu gehört zum Beispiel in der Adventszeit der Glühweinnachmittag, wo ihre zahlreichen Stammkunden zusammenkommen. „Letztens waren wir rund 50 Leute. Da wurde gesungen, vorgelesen und viel miteinander geplaudert.“ Diesen Zusammenhalt zu sehen, sei schön gewesen.

Für sie der schönste Beruf der Welt

Dorit Purann ist seit mehr als 25 Jahren mit Kamm und Schere zugange. „Für mich ist es der schönste Beruf der Welt“, sagt die sympathische schlanke Frau, die ihr rabenschwarzes Haar sehr kurz trägt. „Ich kann die Leute schön machen und sie froh stimmen. Der Kunde ist für mich nicht nur der Kunde. Bei manchen merke ich schon an der Tür, was mit ihnen los ist und kann auf sie eingehen.“ Sie habe schon immer etwas mit Menschen machen und Menschen um sich herumhaben wollen: „Das ist mir in die Wiege gelegt worden.“ Vater Fritz Purann war schließlich mehr als drei Jahrzehnte der Wirt des Senziger Hofs.

Doch die Gastronomie war nicht ihr Ding, liebend gern wäre sie Innenarchitektin, Goldschmiedin oder Maskenbildnerin geworden, aber zu DDR-Zeiten führte da kein Weg hin. Schöne Dinge wie Ringe, Armreifen, Halsketten und anderen filigranen Modeschmuck zu gestalten, ist heute für sie ein kreatives Hobby bei dem sie entspannt und Freude empfindet. Was aus Materialien wie Doublé, Edelstahl oder – man glaubt es kaum – aus wunderschön anzuschauendem blank poliertem Beton entsteht, kann im Salon bewundert – und auch gekauft werden.

In Potsdam die Meisterschule besucht

Ihre zwei Jahre dauernde Friseurlehre hat Dorit Purann noch zu DDR-Zeiten in Zeuthen gemacht und von 1989 bis 1991 in Potsdam die Meisterschule absolviert. Mit dem frischen Meisterbrief in der Tasche hat sie sich dann verschiedene Salons in Berlin angesehen: „Aber das war nix für mich, ich bin in einer Dorfgemeinschaft aufgewachsen“, betont die gebürtige Senzigerin. Wohl nicht zuletzt deshalb findet sie es gut, dass das Netzwerk für Senzig das Dorf wieder zusammenbringen will.

Das Friseurhandwerk übte Dorit Purann all die Jahre immer in der Region aus, zuerst in Niederlehme und seit nun schon 20 Jahren am Rande von Senzig. Inzwischen kommen bereits Großeltern mit ihren Enkelkindern ins Studio D. Sie bedauert, dass der von ihr so geschätzte Beruf seit der Wende in der Öffentlichkeit als, wie sie sagt, minderwertig angesehen wird. Das Handwerk wird, so ihre Ansicht, insgesamt nicht mehr so geachtet wie es das verdient. Das hat Folgen: Der Branche fehlt der Nachwuchs. Früher hat auch Dorit Purann sehr gern Lehrlinge ausgebildet. Dafür fehlt ihr, die den Salon allein führt, die Kraft. Und es sei auch sehr schwer motivierte junge Leute zu finden. „Wenn jemand käme, der für den Beruf brennt, würde ich den noch mal nehmen.“

Badestelle Krüpelsee bleibt

Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Königs Wusterhausen und der BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH

Die Liegewiese am Krüpelsee in Senzig geht in Eigentum der Stadt Königs Wusterhausen über.
Am Montag, den 08.04.2019, unterzeichneten Bürgermeister Swen Ennullat und Dr. Bernd Klages, Leiter der BVVG Landesniederlassung Brandenburg/Berlin, einen entsprechenden Vertrag im Rathaus der Rundfunkstadt. Mit dieser entgeltlichen Zuordnungsvereinbarung ist der öffentliche Zugang zum Krüpelsee an dieser Uferstelle im Nixenweg weiter gesichert. „Wir freuen uns sehr, dass wir die Verhandlungen zu einem positiven Ende bringen konnten. Das ist eine gute Nachricht für alle Bürgerinnen und Bürger“, so Swen Ennullat.

Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH hatte Anfang des Jahres das 1.810 Quadratmeter große Grundstück öffentlich zum Kauf angeboten. Der Stadt war es von vornherein wichtig, die bei Bürgerinnen und Bürgern sowie Besuchern der Stadt beliebte Liegewiese in öffentlicher Hand zu behalten. Daher beteiligte sich die Kommune an dem Bieterverfahren. Dazu folgten konstruktive Gespräche, die nun zu einem erfreulichen Ergebnis führten. Wegen der geänderten planungsrechtlichen Situation hatte die BVVG die Ausschreibung ergebnislos geschlossen. Beide Seiten einigten sich auf eine entgeltliche Übertragung des Grundstückes. Der nächste Schritt wird nun sein, die Stadt als Eigentümerin ins Grundbuch eintragen zu lassen.

Quelle: https://www.koenigs-wusterhausen.de/900854/Liegewiese-Senzig-an-Stadt

Feuerwehr feiert Richtfest für neue Feuerwache

Monate nach der Grundsteinlegung für die neue Feuerwache in Senzig ist der Rohbau fertig. Am Donnerstag feierte die Senziger Feuerwehr in der Gussower Straße Richtfest.
„Der Einsatz einer Bauheizung hat es möglich gemacht, dass sogar während der Wintermonate gearbeitet werden konnte“, lobte Bürgermeister Swen Ennullat. Er dankte allen am Bau Beteiligten „für die ausgezeichnete Zusammenarbeit“. Zuvor hatte Ennullat die Baustelle besichtigt.
 
Neubau der Senziger Wache ist umstritten
 
Weil das alte Feuerwehrgerätehaus aus dem Jahr 1936 nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht, beschlossen die Stadtverordneten den Neubau – für insgesamt 2,4 Millionen Euro. Die Pläne für das neue Gerätehaus, ein moderner Flachbau, waren umstritten. Die alte Wache mit dem markanten Turm in der Chausseestraße / Ecke Gussower Straße gilt als Wahrzeichen von Senzig.
Der Turm, ein sogenannter Schlauchturm, stammt noch aus einer Zeit, als die Feuerwehr die Löschschläuche nach dem Einsatz zum Trocknen aufhängen musste. Heute erledigen das zentrale Profi-Trockenanlagen in Luckau.
 
Wache ist zu klein und entspricht nicht mehr den Vorschriften
 
Das alte Feuerwehr-Gebäude soll abgerissen werden, sobald der Neubau fertig ist. Ende des Jahres könnte es soweit sein. Noch-Ortswehrführer Sebastian Kanschur äußerte Verständnis für die Abriss-Gegner im Ort. Zugleich machte er deutlich, dass es keine Alternative zum Neubau gibt: „Das Gebäude ist 83 Jahre alt und entspricht längst nicht mehr den Vorschriften“, sagte er.
Weil die Einsatzfahrzeuge größer wurden, gibt es beim Ausrücken Probleme mit der Durchfahrtshöhe. Zudem fehlen vernünftige Umkleiden. Weil der Platz fehlt, müssen sich die Feuerwehrleute direkt neben den Fahrzeugen umziehen. „Wir haben lange hin- und herüberlegt und abgewägt, ob ein Anbau oder ein Neubau praktischer ist“, erzählt Kanschur.
 
Land schießt Fördermittel für Neubau zu
 
Am Ende hat man sich für den Neubau entschieden. „Wir hoffen, dass sich der moderne Baustil auch gut ins Ortsbild einfügt“, so der Ortswehrführer, der zum 31. März sein Amt an seinen Nachfolger, den bisherigen Jugendwart Lars Hengelhaupt, abgibt.
 
Die Baumaßnahme wird vom Land Brandenburg aus Mitteln des Kommunalen Infrastrukturprogramms (KIP) gefördert. Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) hatte den Fördermittelbescheid in Höhe von 977.124 Euro im August vorigen Jahres persönlich an Bürgermeister Ennullat überreicht.
Gut gerüstet für die Zukunft
 
Die Nutzflächen der neuen Feuerwache nehmen rund 590 Quadratmeter ein. Das moderne Gebäude wird neben Technikräumen, einer Fahrzeughalle mit drei Stellplätzen und einer Werkstatt auch Schulungsräume, etwa für die Jugendfeuerwehr, sowie Sanitäreinrichtungen und Umkleideräume beinhalten.
„Die verheerenden Waldbrände im letzten Jahr haben uns die große Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren einmal mehr vor Augen geführt“, sagte Ennullat. Mit dem neuen Gebäude sei die Senziger Feuerwehr auch für die Zukunft gut gerüstet. Zuvor hatten bereits die Feuerwehren in Zernsdorf und Niederlehme ein neues Feuerwehrgerätehaus bezogen.

Quelle: http://www.maz-online.de/Lokales/Dahme-Spreewald/Koenigs-Wusterhausen/Richtfest-fuer-neue-Feuerwache-in-Senzig-gefeiert

Interessant und vielseitig: der Apothekerberuf

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 1

Wichtig für Senzig: Apothekerin Sandra Heyer und ihr Team

In der Jasmin-Apotheke in der Chausseestraße 71 b  hat wohl schon jeder erwachsene Senziger einmal gestanden. Um ein Rezept einzulösen oder, weil  gesundheitlich angeschlagen, um sich hier ersten Rat zu holen. „Das machen ganz viele Patienten, weil sie nicht oft stundenlang beim Arzt sitzen wollen“, berichtet Sandra Heyer, Inhaberin der Apotheken in Niederlehme, Zernsdorf und eben Senzig, wo sie zu Hause ist. „Wir sind häufig Ansprechpartner für alle Sorgen, auch für die nichtpharmazeutischen. Damit leisten wir häufig auch psychologische Betreuung, das gehört zu unserem Beruf.“

Die 39-Jährige – zierlich, quirlig und eloquent – ist ein Energiebündel. Beim Thema Apotheke und Gesundheitssystem redet sie sich schnell ins Feuer. „Das ist für uns alles sehr komplex geworden. Es hängt viel Bürokratie dran“, sagt Heyer, die an der FU in Berlin fünf Jahre Pharmazie studiert hat. Zuvor hatte sie eine Ausbildung als Bankkauffrau absolviert, was ihr heute in ihrem Apothekerberuf zugutekommt. 

Was sich alles mit einer Rezeptabgabe verbindet, ist für den Patienten nicht zu erkennen. Das reicht von der Dokumentation über das Arzneimittel oder seiner Bestellung beim Großhändler bis hin zu notwendigen Absprachen mit Ärzten. Nicht immer unkompliziert ist die Beziehung zu den Krankenkassen. Wenn die Apothekerin zum Beispiel sechs Wochen darauf warten muss ehe die Kasse ein Arzneimittel bezahlt, das sie vorfinanziert hat.   

Das Telefon steht nie still

Den Pillendreher von früher gibt es schon lange nicht mehr. „Aber jede Apotheke hat ein eigenes Labor und kann bestimmte Salben, Zäpfchen oder Cremes noch selber machen“, erzählt Sandra Heyer. Viele wüssten nicht, dass es in einer Apotheke drei große Berufsgruppen gibt: neben der approbierten Apothekerin die pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) und die pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA). Das Team der drei Apotheken besteht aus über 20 pharmazeutischen Angestellten, drei Auszubildenden, mehreren Boten und einer Reinigungskraft. Ansprechpartner in der Linden Apotheke in Zernsdorf und der Jasmin Apotheke sind die verantwortungsvollen Filialleiter. Nicht am Lager vorrätige Arzneimittel, die bestellt werden müssen, werden innerhalb von wenigen  Stunden beschafft. Alle 13 Tage hat jede Apotheke Notdienst. Die Linden Apotheke in Niederlehme und die zwei Filialen in Zernsdorf und Senzig versorgen vier Pflegeheime und  mehrere Sozialstationen mit Arzneimitteln. Dort schulen und unterstützten sie regelmäßig das Pflegepersonal der Heime rund um die Anwendung und Aufbewahrung von Arzneimitteln. 

„Da hat man jeden Tag viel zu tun, das Telefon steht nie still“, sagt Sandra Heyer. Sie ist die  Chefin, die alles verwaltet, Marketing plant und regelmäßig Schulungen organisiert. „Nur mit viel Fleiß und einem starken Team kann man das schaffen. Meine Mitarbeiter machen ihre Arbeit mit Herzblut. Auch wenn viel zu tun ist, darf die Freundlichkeit nie leiden. Wir stehen viel, wir laufen viel, wir wissen abends was wir gemacht haben. Oft denken wir auch noch zu Hause darüber nach, hast du auch alles richtig gemacht“, erzählt sie. „ Ohne meinen familiären Rückhalt, wäre das alles nicht möglich.“  

„Aber es ist ein toller, vielseitiger, interessanter Beruf.“ Mit Augenzwinkern beschreibt sie die Anforderungen an ihn so: „Präzise, verantwortungsvoll, freundlich muss man sein.“ Eine Sache ist ihr eine Herzensangelegenheit: „Ich fühle mich verantwortlich für den Nachwuchs. Das Pharmaziestudium ist ziemlich anstrengend, aber spannend. Wer das studieren oder PTA werden will, soll sich bei mir melden, ich unterstütze ihn.“ 

Sie habe sich bewusst für eine ländliche Apotheke entschieden, betont Sandra Heyer. „Man kennt die Leute, hat sofort einen Gesprächsfaden und wir kennen die Ärzte. Die Apotheke gehört zum Kern von Senzig.“ Und zu schätzen weiß sie: „Ich wohne und arbeite in einer Region, wo andere Urlaub machen.“ Einen dringenden Wunsch für Senzig hat sie: „Ich hoffe, dass man sich im Schulneubau einig wird, zum Wohle der Kinder. Es spricht für den Ort, wenn so viele Kinder da sind. An die sollte man mehr denken. Der Standort Bullenberg ist top.“

 

 

Wie der Gospel nach Senzig kam

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 1

Zu Hause in Senzig: Gospelchor Senzig 

Ein früherer Wirtshaustanzboden, heute eine Kirche, ist das Zuhause für den Gospelchor Senzig. Hier trifft er sich jeden Montag 18 Uhr zu den Proben. Dabei geht es nicht streng zu, eher familiär,  jeder begrüßt sich mit Handschlag oder einer Umarmung. Im 20. Jahr seines Bestehens hat der Chor rund 60 Mitglieder. Angefangen hatte es bescheiden mit fünf Leutchen. Wie kommt Gospel, dieser Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA entstandene, oft ekstatische, christliche, afroamerikanische Musikstil, der Elemente des Spirituals, des Blues und des Jazz enthält, in ein brandenburgisches Dorf, fragt sich der Außenstehende?

 Die Idee dafür hatte Thomas Hoppe, gebürtiger Senziger, Gemeindepädagoge und Musiker.  „Einen Chor wollte er eigentlich nicht, vielmehr die jungen Leute von der Straße holen“, erzählt Peter Franneck. Der 59 Jahre alte Lehrer aus Köpenick ist seit 2005 dabei und wird von allen als der „Chorpapa“ angesehen. Zusammen mit „Chormama“ Gerlinde Jung und noch etwa zehn anderen Chormitgliedern kümmert er sich um die organisatorischen Dinge. „Diesen Flohzirkus muss man erstmal zusammenhalten“, sagt Franneck mit einem Lächeln.

Foster und seine „tolle Truppe“

Das musikalische Dirigieren ist seit 2013 Sache von Foster, so nennen ihn alle. Mit vollem Namen heißt der 48-Jährige Foster Ebai Agbor, kommt ursprünglich aus dem tiefsten Afrika, aus Kamerun. 1996 kam er zum Studium an die TU Berlin. Heute lebt der Elektroingenieur mit seiner Familie in Potsdam. Der Sohn eines Pfarrers und einer Mutter, die einen Kirchenchor in Kamerun leitete, ist von klein auf mit Musik groß geworden. „Sie hat mir das musikalische Talent weitergegeben, mit Gospel bin ich aufgewachsen“, erzählt er. Bereits im Alter von fünf Jahren lernte er Bassgitarre und mit 14 hatte er seine erste eigene Band. Gegenwärtig lenkt er neben dem Senziger Chor, der nach seinen Worten „eine tolle Truppe“ ist, noch die Geschicke eines anderen Gospelchores  in Berlin-Britz. 

Als Chorgründer Thomas Hoppe 2012 plötzlich im Alter von 39 Jahren starb, war das für die Sängerinnen und Sänger ein Schock. „Wir haben uns gesagt, wir kommen weiter jeden Montag zusammen. Das Zusammenbleiben war aber nicht so einfach“, erinnert sich Christiane Käfert, die fast von Anfang an dabei ist. „Seit Foster da ist, ist der Chor wieder stabil.“ Die Suche nach einem neuen Chorleiter hat lange Zeit gebraucht. Foster in seiner unkonventionellen Art sei ein Glücksfall für den Chor,  sind sich alle einig.

Gospel will die „Gute Nachricht“ des Evangeliums in einer Musik mitteilen, die mitreißt und Chor und Zuhörer in die Hände klatschen lässt, zu der man am liebsten tanzen möchte.  Gospelsongs und Spirituals stehen im Vordergrund für den Senziger Chor, aber er unternimmt auch Ausflüge in andere musikalische Gefilde wie Pop, Rock, Musical und sogar Oper. Inzwischen ist durch Foster auch Afrikanisches zum Repertoire hinzugekommen. 

Wir sind ein bunter Chor

Die Mitglieder des Chores kommen nicht nur aus Senzig und Umgebung, auch aus Berlin. Sie sind Amateure, stammen aus allen Altersgruppen und gehen vielen verschiedenen Berufen nach. „Chorpapa“ Peter Franneck sagt: „ Wir proben in der evangelischen Kirche der hiesigen Lukas-Gemeinde, wir singen auch in katholischen Kirchen, Foster ist Baptist, wir haben auch Atheisten dabei, mehr Ökumene geht nicht, wir sind ein bunter Chor.“ Gerlinde Jung, die „Chormama“, gehört seit zwölf Jahren dazu, sie moderiert auch zwischen den Songs und war früher Lehrerin für Deutsch und Englisch. Was sie sagt, das dürfte in der einen oder anderen Form auf alle zutreffen, warum sie im Gospelchor Senzig singen: „Man kann anderen eine  Freude machen. Ich mag Englisch, ich mag diese Musik, und diese tolle Gemeinschaft. Es sind viele Freundschaften entstanden.“ 

Singen macht glücklich und verbindet die Menschen. „In unserem Chor wird gefeiert, gelacht, geweint und natürlich gesungen“, berichtet Christiane Käfert. Nicht sie allein im Chor hat eine Sorge: „Es fehlt an jungen Leuten. Die zu kriegen, das ist schwierig.“ Wer mitmachen will, braucht keine Angst zu haben, es wird kein Vorsingen verlangt und Notenkenntnisse sind ebenfalls kein Muss. Wer im Chor ist, kann eine Menge erleben und kommt außerdem rum. Erst im Oktober ging es für ein Probenwochenende in den Spreewald. Für 2020 ist eine Konzertreise nach Trier in Rheinland-Pfalz geplant. 

Zehn bis 15 Konzerte gibt der Gospelchor Senzig im Jahr, vor allem im Landkreis um Königs Wusterhausen und in Berlin, aber nicht nur dort. Unvergesslich bleiben wird im Chorleben eine Tournee nach Thüringen und Sachsen. Der absolute Höhepunkt waren zwei Auftritte in der Dresdner Frauenkirche, 2010 noch dirigiert von Thomas Hoppe und 2016 von Foster. Peter Franneck stellt aber klar: „Wir sind hier in Senzig zu Hause. Wenigstens ein Konzert im Sommer gibt es im Ort  und regelmäßig zur Konfirmation in der Kirchgemeinde.“ Und aktuell zum Weihnachtsmarkt auf dem Dorfplatz. 

www.gossenzig.com

 

M.R. seit 20 Jahren Garant für hohe Qualität bei Bad und Heizung

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 1

Zu Hause in Senzig: Meisterfachbetrieb Michael Richter

In der Senziger Firma vonMichael Richter macht ein kleiner Aufsteller auf eine große Auszeichnung aufmerksam. Das Bad- und Heizungsunternehmen wurde 2018 wieder  zu den 100 besten Badstudios in ganz Deutschland gekürt. Ausrichter des Rankings war Dornbracht, ein international agierender Anbieter hochwertiger Badarmaturen. Wir wollen dieser Anerkennung auch weiterhin gerecht werden und setzen nach wie vor auf hohe Qualität unserer Arbeit. Egal, ob ein neues Bad ansteht oder Servicearbeiten gefragt sind“, sagt Yvonne Gossow. An der Seite ihres Mannes, Installateur-Meister Michael Richter, ist sie in der Firma für Buchhaltung und als Kundenmanagerin tätig.

Senziger mit Herzblut

Seit dem Jahr 2004 hat Richter am jetzigen Standort, gegenüber der alten Feuerwehr, sein Studio, in dem Kunden mit hoher Kompetenz beraten werden. Die Firma hat sich auf Komplettbäder und barrierefreie Duschen spezialisiert. Der Anfang des heute florierenden Geschäftes war bescheiden. Es wurde 1998 durch Michael Richter gegründet: „Wo, das war nie eine Frage. Angefangen hat er zu Hause in seinem Zimmer“, berichtet Yvonne Gossow. Drei Jahre zuvor hatte er seine Meisterprüfung mit Auszeichnung als Jahrgangsbester absolviert. Anfangs solo, beschäftigte der Jungunternehmer innerhalb eines Jahres schon einen Gesellen. Heute gehören zur Firma  insgesamt zehn Mitarbeiter, darunter ein Lehrling und auch ein Fliesenleger. Am 1. Januar dieses Jahres feierten die „Richters“ ihr 20jähriges Bestehen. „Wir sind ein gutes Team und dankbar dafür“, betont die Managerin. Es seien langjährige Kollegen dabei, mit denen es großen Spaß macht zu arbeiten. 

Regelmäßige Weiterbildung und Besuche von Fachmessen des gesamten Teams garantieren einen hohen Qualitätsstandard: „Egal, ob ein Komfortbad oder eine moderne Energie sparende Heizung gewünscht wird.“ Die gelernte Heilerziehungspflegerin und studierte Betriebswirtin engagiert sich mit ihrem Mann für die Belange ihres Ortes. „Wir sind Ur-Senziger mit Herzblut und hoffen, gemeinsam mit anderen für die Gemeinde gesellschaftlich etwas zu bewegen.“ Dafür stehe auch das Netzwerk für Senzig, in dem sich Michael Richter und seine Ehefrau engagieren. Das Netzwerk ist eine Plattform für zivilgesellschaftliches Engagement, in der Vereine, Firmen, Institutionen und Privatpersonen zusammenwirken.

Am Lagerfeuer geboren: Senziger Band Silent Lake

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 1

„Es ist hier wunderschön/Alles was das Herz braucht gibt es hier/Hier wo wir zuhause sind.“ 

Eine schönere Liebeserklärung hat Senzig in seiner mehr als 550 jährigen Geschichte sicherlich noch nicht bekommen. Und dazu noch gesungen und  gespielt von der auf heimischem Boden gewachsenen Band Silent Lake. Auch dieses Jahr werden die Hobbymusiker zusammen mit Freunden auf dem Weihnachtsmarkt ihre Senzig-Hymne  anstimmen. Der Text stammt von Arne Siewert, wurde von Silent Lake & Friends überarbeitet  und erweitert. Die Melodie ist vom Elvis‘ Song „In the Ghetto“.

„Silent Lake entstand quasi am Lagerfeuer“, sagt Jörg Lein (52), der Schlagzeuger der Band. „Wir haben festgestellt, dass wir drei mit Musik verbunden sind“, ergänzt Sängerin Iris Heise. Denny Heise (beide 42) spielt Gitarre und singt ebenfalls. Seit Sommer dieses Jahres gehört Susan Lindemann an der Bassgitarre dazu. „Unseren ersten Auftritt hatten wir auf einer Geburtstagsfeier vor zwei Jahren, öffentlich auf der Bühne standen wir dann zum ersten Mal 2017 auf dem Senziger Weihnachtsmarkt“, berichtet Jörg Lein. 

Bekannte Songs in eigner Version

Den Bandnamen Silent Lake (Stiller See) haben sie sich bewusst auf Englisch gegeben. „Weil wir zumeist englische Songs singen“, klärt Iris Heise auf. Ihren Musikstil nennen sie selbst „recycled Pop Music“, mit dem sie Country, Rock und Pop in anderer Version interpretieren. „Bekannte Lieder, aber so, dass man nicht gleich erkennt, um welchen Song es sich handelt“, so der Mann am Schlagzeug. Bei der Auswahl der Songs sind sich die Vier nicht immer einig, denn ihre musikalischen Vorlieben sind durchaus unterschiedlich. 

„Die Beatles kann ich rauf und runter hören, auch Neil Young find‘ ich gut“, sagt Susan Lindemann, mit 41 das „Küken“ der Band. Wie sie erzählt, haben ihre Eltern sie in der 4. Klasse ans Akkordeon gesetzt, „zwangsweise“ , sagt sie – dennoch hat sie acht Jahre durchgehalten. Das Spiel auf der Bassgitarre hat sie bereits in der Schulzeit erlernt und sich in diesem Sommer das erste eigene Instrument gekauft. Iris Heise fing mit klassischem Gesang an, hat im Chor die h-Moll-Messe von Bach oder in Verdis Requiem mitgesungen, später eine Vollausbildung zur Rock- und Pop-Sängerin/Musikerin in Berlin  absolviert und auch schon einmal in einer Swingband mitgewirkt. Sie steht auf den Popgrößen der 80er und frühen 90er Jahre wie Phil Collins und Madonna. Auch Bands wie Queen und Manowar haben sie fasziniert. „Meine heutigen musikalischen Helden sind der leider in diesem Jahr verstorbene überragende Sänger Chester Benningston und seine Band Linkin Park.“ 

Mit fünf Jahren Bee-Gees-LP auf dem Plattenteller

Jörg Lein hat keine ausgesprochenen musikalischen Vorbilder, mag aber Abba, die Bee Gees, Grönemeyer und Silly  aus dem Osten. „Mir haben meine Eltern die Musik in die Wiege gelegt.“ Vater Peter Lein hatte 1956 die „Club-Band“ gegründet, die in Zwickau und Umgebung Kultstatus genoss, später war er Musiklehrer an einem Gymnasium.  Sohn Jörg begann mit Chorsingen und stieg dann auf Schlagzeug an der Musikschule um. Vor drei Jahren war Schluss mit seiner und seines Bruders Rockband. „Ich bin froh, die Truppe hier kennengelernt zu haben. Wenn man immer Musik gemacht hat, dann auf einmal nicht mehr, fehlt was.“ 

Denny Heise hatte keine direkte musikalische Unterstützung aus dem Elternhaus, legte sich aber schon im zarten Alter von fünf die Bee-Gees-Scheiben seines Vaters auf den Plattenteller. Erst vor zwölf Jahren fing er an, selber Musik zu machen: “Ein Freund sagte zu mir, nimm doch mal die Gitarre, ich zeig dir was.“ Er hat von den Vieren vielleicht den ausgefallensten Musikgeschmack: „Ich mag alles, was in Richtung Rolling Stones geht, mit Ausnahme der Stones selber.“ Und nennt dann noch Ed Sheeran, Creedence Clearwater Revival, Jethro Tull und Sam Cooke, einer der Väter des Soul. 

Neu-Senziger  aus Leidenschaft

Keiner der Vier ist Profimusiker. Ihr Brot verdienen sie sich in den unterschiedlichsten Berufen: Denny ist Maschinenbautechniker, seine Frau arbeitet als Erzieherin in einer Einrichtung für Kinder mit Handycap, Susan Lindemann ist Beraterin in der Rentenversicherung und Jörg Lein ist Direktionsbeauftragter für Finanzdienstleistungen.

Die Resonanz nach dem Weihnachtsmarktauftritt vor einem Jahr war so groß, dass sich die Musiker zum Weitermachen entschlossen. Hinzu kam im August dieses Jahres der „Konzertabend“ an der Strandhütte neben der Badestelle am Krüpelsee – der Höhepunkt bisher in der kurzen Bandgeschichte. Zuerst waren nur wenige Leute an zwei Tischen da, später mussten Bänke geholt werden, zum Schluss lauschten etwa 100 Zuhörer. 

„Ur-Senziger“ sind alle Vier nicht, aber nach ihren Worten: „Neu-Senziger aus Leidenschaft.“

-----------------------------------

Text Senzig-Lied


Unser Senzig

(von Silent Lake & Friends)

Wenn der Regen fällt

Und in Senzig es ist kalt und grau

Und wer hier nicht wohnt sagt ganz

schnell Tschau

Unsrem Senzig

Und der Berliner fragt

Wie könnt ihr euch nur wohlfühl‘n hier

Zwischen Feldern und Wiesen und dem

ganzen Getier

In eurem Senzig

Was die Leute nicht verstehen

Es ist hier wunderschön

Alles was das Herz braucht gibt es hier

Schau einfach auf dich und mich

Auch wenn uns mal was sticht

Wie die fiesen Mücken hier während

Einem Fläschchen Bier

Zum Feierabend

Wenn der Schnee tanzt

Mit Schuss geht es dem Berg hinab

Und den Eltern wird der Glühwein knapp

Hier am Bullenberg

Und der Berliner sagt

Ob Pfingstfest oder Weihnachtsmarkt

Was ihr hier macht ist richtig stark

Hier in Senzig

Was die Leute bald verstehen

Es ist hier wunderschön

Genau solch Leben wünschen wir uns hier

Ja wir können nichts dafür

Wir fühl’n uns sauwohl hier

Auch bei Südstern Senzig im Verein

Können wir zusammen sein

In unsrem Senzig

Wenn die Sonne sinkt

Die Kerle hol’n den Grill schnell raus

Und die Kinder komm‘ vom Spiel’n nach

Haus

Hier in Senzig

Und der Berliner weint

Ich geb gern all mein Geld dafür

Um so wundervoll zu leben wie ihr hier

In Senzig

Was die Leute jetzt verstehen

Es ist hier wunderschön

Alles was das Herz braucht gibt es hier

Hier wo wir zuhause sind

Das weiß doch jedes Kind

Das Freude, Freundschaft, Herzlichkeit

Uns verbinden allezeit

In unsrem Senzig

Und der Berliner weint

In seinem Ghetto

 

Ein Koch aus Leidenschaft

Ein Beitrag aus DEIN Senzig Magazin, Ausgabe 1

Die Liebe zum Kochlöffel hat Christoph Burkert von seinem Vater geerbt. „Ich wollte nie etwas anderes werden als Koch“, sagt der 34jährige Chef des Bindower Dorfkrugs. „Selbst eine acht Jahre dauernde Dienstzeit bei der Bundeswehr hätte ich in Kauf genommen, nur um diesen Beruf zu erlernen“. Zum Glück fand er nach mehr als 100 Bewerbungen eine Lehrstelle in einem gut bürgerlichen Familienunternehmen in Konstanz am Bodensee. Dort wurde der junge Mann geschätzt, gerade weil er aus dem Osten kam und Pünktlichkeit, Freundlichkeit und die Liebe zum Kochen mitbrachte.

 Fünf Jahre ließ sich Christoph Burkert in der Fremde den Wind um die Nase wehen: “Das hat sich gelohnt, aber Heimat zieht eben doch immer und ist schon schön“. Er ging zurück nach Bindow, wo seine Eltern 1986 die Gaststätte komplett neu aufgebaut hatten, in der er quasi aufgewachsen ist. Nach der Rückkehr als gelernter Koch fing er im Bindower Dorfkrug an: “Als Angestellter bei Papa als Chef, das lief gut, heute ist es umgekehrt und es klappt weiter gut.“ Burkert sen. wird noch bis Ende dieses Jahres in der Küche seinem Sohn zur Seite stehen. 

Essen auf Rädern – Sieben Autos rollen zur Mittagszeit

Der hat sich in den acht Jahren, da er den Hut aufhat, ein stabiles Reich mit derzeit zwölf Mitarbeitern aufgebaut. Christoph Burkert und sein Team kochen Tag für Tag, hauptsächlich Hausmannskost, also Gulasch, Schnitzel, Frikasse oder auch mal was aus der internationalen Küche. Essen auf Rädern ist das Kerngeschäft des Bindower Dorfkrugs“.  In der Mittagszeit schwärmen sieben Lieferwagen mit dem charakteristischen blauen Schriftzug aus und bringen die Gerichte zu den Kunden in der Region. Zum Einzugsbereich gehören Ortsteile der Gemeinde Heidesee,  Königs Wusterhausen, Zernsdorf, Wildau, Storkow und Bestensee. Zudem versorgt der Dorfkrug alle Kitas in den elf Ortsteilen von Heidesee mit Mittagessen. 

„In Senzig sind wir jeden Tag unterwegs, dort beliefern wir etwa 15 Haushalte.“ Mit dem Nachbarort verbindet Christoph Burkert aber noch weit mehr. „Wir haben viele gemeinsame Projekte.“ Sei es das Pfingstfest des Dorfes im Stadion im Wiesengrund oder die Silvesterparty. Ein Manko im Ort spricht er offen an: “Senzig hat leider keinen schönen größeren Raum für öffentliche Veranstaltung, so einen wünschte ich mir.“ Mit diesem Wunsch ist er nicht allein.

„Ich stehe so gut wie 365 Tage im Jahr am Herd. Eine Woche Urlaub im Jahr ist schwer zu erkämpfen“, berichtet Burkert. „Aber ich bin glücklich in meinem Traumberuf, ich kann kreativ sein“, gesteht der sympathische Gastronom. Catering und die Bewirtung auf Open-Air-Veranstaltungen sind weitere Standbeine des Bindower Dorfkrugs. In Bindow selbst ist der Biergarten im Sommer ein Anlaufpunkt für Radler und Wanderer. „Es ist nicht zu fassen, die meisten verlangen unser Softeis. Ich habe sogar eine zweite Maschine dafür gekauft“, erzählt er. Zudem ist er im Gespräch mit einer Eismanufaktur in der Region. Dann wird es auch noch andere Eiskreationen geben.