König­li­ches Tier­gar­ten­fest auf dem Weg zur Tra­di­ti­on

In ehren­amt­li­cher Arbeit auf die Bei­ne gestellt

Am vor­letz­ten Okto­ber­sonn­tag dreh­te sich auf der Streu­obst­wie­se in Königs Wus­ter­hau­sen wie­der alles um den Wald. Das 2. König­li­che Tier­gar­ten­fest war — wie bereits im ver­gan­ge­nen Jahr – ehren­amt­lich vom För­der­ver­ein Netz­werk Sen­zig orga­ni­siert wor­den, unter­stützt von der Stadt und der Lan­des­wal­d­ober­förs­te­rei Hammer/Revier Wüs­te­mark. Das Fest soll­te die his­to­ri­sche Tra­di­ti­on des Tier­gar­tens mit den aktu­el­len Fra­gen rund um den Wald ver­bin­den: Wie geht es ihm? Wie kann man ihn schüt­zen, hegen und pfle­gen, aber auch erle­ben und genie­ßen? Ein­ge­la­den hat­te König Fried­rich Wil­helm I. in Gestalt von Mike Spren­ger. Der Mon­arch woll­te schau­en, wie fast 300 Jah­re nach Grün­dung des Tier­gar­tens „sein Volk“ mit dem Wald umgeht. Zur Eröff­nung war auch Bür­ger­meis­te­rin Michae­la Wie­zo­rek gekom­men, die den vie­len betei­lig­ten Ehren­amt­lern dank­te.

Das bun­te Pro­gramm rich­te­te sich vor allem an Fami­li­en und Kin­der, die von den vie­len Ange­bo­ten der rund 20 Ver­ei­ne regen Gebrauch mach­ten. Mit dabei waren unter ande­ren das Team vom Forst­re­vier Wüs­te­mark, der Jagd­ver­band Königs Wus­ter­hau­sen, die Abfall­strei­fe e.V. und AG Umwelt Sen­zig, NABU-Dahmeland e.V. – Grup­pe Zeu­then, die Baum­schu­le Puchert und die Imke­rin Mar­lies Schön­herr aus Sen­zig. Sie alle ver­mit­tel­ten Wis­sens­wer­tes zu den The­men Forst und Jagd, Tou­ris­mus und Wan­dern, Bäu­me und Kräu­ter, Ver­hal­ten und Ent­de­cken im Wald. 

Tru­bel an den Sta­tio­nen 

Die Kin­der bas­tel­ten eupho­risch mit Natur­ma­te­ria­li­en, betei­lig­ten sich mit gro­ßer Begeis­te­rung an den Wis­sens­tests oder balan­cier­ten über einen Nied­rig­seil­par­cour. Am Stand des Jagd­ver­ban­des muss­te man durch Berüh­ren und Anschau­en ver­schie­de­ne Fell­pro­ben den rich­ti­gen Tie­ren zuord­nen. Auf den Mit­mach­kar­ten gab es für die Kin­der an den jewei­li­gen Sta­tio­nen einen Stem­pel und zum Schluss ein klei­nes Geschenk. Dicht umla­gert auch der  Stand des Sen­zi­ger Kin­der­schmink­teams, das die Jun­gen und Mäd­chen in lus­ti­ge Tie­re ver­wan­del­te: bevor­zugt in Kat­zen. Eif­rig sam­mel­ten Kin­der und Eltern Eicheln und brach­ten sie zum Stand des Teams um Revier­förs­ter Ste­phan Par­sieg­la. Spä­ter sol­len die Früch­te im Wald aus­ge­sät wer­den. 

Inmit­ten des Gesche­hens waren fast ohne Pau­se die Klän­ge der Jagd­horn­blä­ser aus Lüb­ben und Jühns­dorf zu hören. Wäh­rend die Lüb­be­ner unter ande­rem Volks­lie­der zum Bes­ten gaben, mach­ten ihre Kol­le­gen aus Jühns­dorf die Besu­cher mit ver­schie­de­nen Jagd­si­gna­len bekannt, dar­un­ter mit der schmis­si­gen „Teckel­fan­fa­re“, auf die Dackel abfah­ren. Dicht umla­gert war gleich­falls die Mär­chen­fee Agnes Bar­ba­ra Kirst, die den auf­merk­sa­men gro­ßen und klei­nen Zuhö­rern, unter­malt von den Klän­gen ihrer Har­fe, drei kur­ze Geschich­ten über den Wald erzähl­te. So über die Maus Fre­de­rick, die nicht wie die ande­ren für den Win­ter Kör­ner und Nüs­se, son­dern Son­nen­strah­len, Far­ben und Töne sam­melt. Zum gemein­sa­men Sin­gen lud am Nach­mit­tag die Mit­sin­ge­grup­pe aus Sen­zig ein. Ein stür­mi­sches Pira­ten­aben­teu­er zum Mit­ma­chen bot die Zau­ber­werk­statt Zeesen. . 

Und natür­lich fehl­te auch nicht der Grün­der des Tier­gar­tens, König Fried­rich Wil­helm I. (ali­as Mike Spren­ger), unüber­seh­bar in sei­ner prunk­vol­len Uni­form und mit Drei­spitz — an sei­ner Sei­te Gemah­lin Sophie Doro­thea (Ehe­frau Manue­la Spren­ger). Bei­de Majes­tä­ten misch­ten sich unters Volk und stan­den gedul­dig für Sel­fies bereit. Des Königs Resü­mee: „Es war ein gelun­ge­nes Fest und mei­nen höchs­ten Respekt zol­le ich dem Netz­werk Sen­zig.“ 

Bert­hild und Peter Diet­rich

Fotos von Eugen Roch

Fotos von Flo­ri­an Zwin­ger

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