Ein Blu­men­la­den mit vie­len Gesich­tern und Treff für einen Schwatz

Ein Bei­trag aus DEIN Sen­zig Maga­zin, Aus­ga­be 1

Sie ist Gärt­ne­rin mit Leib und See­le, liebt Free­si­en, Alpen­veil­chen, Orchi­deen und ihr Geschäft. Seit 25 Jah­ren ist Mari­on Schul­ze mit ihrem Laden „Blu­men & Prä­sen­te“ in Sen­zig eine Insti­tu­ti­on. Vie­le Kun­den kom­men nicht nur wegen Ger­be­ra und Co., sie kom­men auch oft auf einen Schwatz. „Das ist so, wenn man im Ort auf­ge­wach­sen ist“, sagt die Blu­men­frau, die das Gärtner-Gen wie ihre bei­den Schwes­tern vom Vater geerbt hat. Er führ­te lan­ge Jah­re in Sen­zig den Gar­ten­bau­be­trieb Heinz Vogel – den Alt­ein­ge­ses­se­ne sicher noch gut ken­nen. 

So ist ihr Blu­men­la­den auch Anlauf­punkt, um das Neu­es­te aus­zu­tau­schen, Fly­er zu ver­tei­len oder Unter­schrif­ten wie für den Schul­neu­bau zu sam­meln. Die 57-Jährige steht von früh bis abends im Geschäft, um den „Laden zu schmei­ßen“, wie sie sagt. Aller zwei Tage muss sie mor­gens um Vier aus den Federn und holt dann beim Groß­händ­ler in Rangsdorf die bestell­ten Schnitt­blu­men ab. Ist so genann­te Topf­wa­re dran, fährt Mari­on Schul­ze nach Langer­wisch (Potsdam-Mittelmark). „Und nicht immer ist das da, was ich bestellt habe“, berich­tet sie.

Bestel­lung per Inter­net – Roman­tik ist vor­bei

Frü­her habe sie beim Groß­han­del aus einer Fül­le von Blu­men selbst aus­wäh­len kön­nen, nun nicht mehr. Sie muss ihre Bestel­lung per Inter­net täti­gen, die dann in Hol­land lan­det. Dort wer­den die Blu­men aus­ge­wählt, ver­packt und zum Groß­händ­ler geschickt. „Da ist nix mehr mit Roman­tik“, bedau­ert die gelern­te Gärt­ne­rin. Oft­mals wür­den die gewähl­ten Blü­ten im Inter­net anders aus­se­hen als dann bei Lie­fe­rung oder die Stück­zah­len stim­men nicht. „Das ist dann zeit­auf­wän­dig, um alles ins Lot zu brin­gen“. 

Gemein­sam mit ihrer Flo­ris­tin Bir­git Grae­be, die seit 16 Jah­ren an ihrer Sei­te steht, hält Mari­on Schul­ze das Blu­men­ge­schäft am Leben. Hier kön­nen auf die Schnel­le auch klei­ne Geschen­ke gekauft wer­den. „Jeder macht hier alles“. Noch sagt sie „Ja“ zu ihrem Job. Sor­gen berei­tet ihr — wie manch ande­ren in der Bran­che — das bil­li­ge Blu­men­an­ge­bot in den Dis­count­lä­den. „Da kön­nen wir nicht mit­hal­ten“. Dank grö­ße­rer Bestel­lun­gen und fes­ter Auf­trä­ge kann sie wei­ter­ma­chen und bleibt Sen­zig erhal­ten. 

Ein Wei­ter­kom­men wünscht sich Mari­on Schul­ze auch für Sen­zig. Ihrer Ansicht nach ist zu viel Still­stand im Ort. Sie hofft, dass der För­der­ver­ein, in dem sie mit­wirkt, Bewe­gung und fri­schen Wind rein­bringt. 

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