Hil­fe aus Sen­zig für die Ukrai­ne: Pro­jekt „Men­schen brau­chen Men­schen“

Seit Frei­tag­mor­gen sind sechs Klein­trans­por­ter mit gespen­de­ten Hilfs­gü­tern aus Sen­zig in Rich­tung polnisch-ukrainische Gren­ze unter­wegs. Voll­ge­packt sind sie mit Hygie­ne­ar­ti­keln, Medi­ka­men­ten, aber auch Lebens­mit­teln, Tier­nah­rung und Kuschel­tie­ren, die von Ein­woh­nern des Ortes in die Chaus­see­stra­ße 133 gebracht wur­den. Dort hat der Initia­tor der pri­va­ten Hilfs­ak­ti­on, Robert Jan­kow­sky von der Deut­schen Ver­mö­gens­be­ra­tung, sein Büro. Es wur­de kur­zer­hand zum „Logis­tik­zen­trum“ des Pro­jek­tes „Men­schen brau­chen Men­schen“ umfunk­tio­niert, in dem sei­ne Schwes­ter Sabri­na Rochow alle Fäden in der Hand hat und das Gan­ze mit einem Team an 14 Hel­fern akri­bisch vor­be­rei­te­te. Wäh­rend der rund zehn­stün­di­gen Fahrt ins knapp 800 Kilo­me­ter ent­fern­te pol­ni­sche Chełm fun­giert sie als Leit­zen­tra­le in Sen­zig.

„Wir haben uns gesagt, wir müs­sen hel­fen“, betont die 41jährige Sen­zi­ge­rin. Inner­halb weni­ger Tage wur­den Kon­tak­te geknüpft, Auf­ru­fe gestar­tet und der Freundes- und Bekann­ten­kreis mobi­li­siert, berich­tet sie. Das Echo war groß: die Alte Müh­le in Frie­ders­dorf, die Phy­sio­the­ra­pie Mül­ler, der Bin­dower Dorf­krug, die Jasmin-Apotheke, das Restau­rant Anne, das Netz­werk für Sen­zig und vie­le ande­re klink­ten sich ein. „Es haben so vie­le tat­kräf­tig mit ange­packt“, sagt Sabri­na Rochow.  

Die Alte Müh­le aus Frie­ders­dorf stell­te uns einen sei­ner Fach­kräf­te bereit, wel­cher gebür­tig Ukrai­ner ist und als Dol­met­scher fugier­te. Von der Umzugs­fir­ma Kug­land aus Königs Wus­ter­hau­sen kom­men zwei Trans­por­ter, die ande­ren von Pri­vat­per­so­nen, dar­un­ter Sabri­na Rochow selbst. „Wir haben zwölf Fah­rer an Bord, die sich abwech­seln, unter ande­rem die Fahr­schu­le Preuß, drei Hel­fer bei der Spen­den­an­nah­me und zwei Leu­te für die Orga­ni­sa­ti­on mit dabei.“ Ein Trans­por­ter allein ist für die Ver­sor­gung der Mann­schaft gedacht. Außer­dem lie­gen Warn­wes­ten, Feu­er­lö­scher und Kin­der­sit­ze bereit. 

Die Ben­zin­kos­ten, geschätzt zwi­schen 2000 bis 3000 Euro, wer­den aus Geld­spen­den finan­ziert. Wer von den Spen­dern ein­ver­stan­den ist, kann sich per What­App und Insta­gram über den Ver­lauf der Hilfs­ak­ti­on infor­mie­ren. „In Chełm wer­den wir von Part­nern erwar­tet, die nach dem Umla­den die vor­sor­tier­ten und ukrai­nisch beschrif­te­ten Güter in die Ukrai­ne brin­gen. Wir fah­ren dann sofort zurück.“ In War­schau sol­len dann eini­ge ukrai­ni­sche Flücht­lin­ge zustei­gen. „Nach der Ankunft in Sen­zig wer­den sie von Pfle­ge­fa­mi­li­en in Emp­fang genom­men.“  

Bert­hild und Peter Diet­rich

Über die Hilfs­ak­ti­on folgt in der nächs­ten Aus­ga­be des “Dein Sen­zig Maga­zin“ ein aus­führ­li­cher Bericht.  

 

Nach sei­ner Rück­kehr berich­tet Robert Jan­kow­ski:

“Die Akti­on war sehr erfolg­reich, so wie wir es uns gewünscht haben. 31 Gäs­te sind nun in Sicher­heit!”

In der „Leit­zen­tra­le“ Chaus­see­stra­ße 133 war­ten gespen­de­te Hilfs­gü­ter auf den Trans­port
Alles exakt beschrif­tet auf Deutsch und Ukrai­nisch
Sabri­na Rochow und eini­ge des 14-köpfigen Hel­fer­teams
9 der 10 Fah­rer
60 gut­ge­füll­te Lunch­pa­ke­te ste­hen bereit
Flei­ßi­ge Hän­de im Netz­werk berei­ten Rei­se­pro­vi­ant zu. Bar­ba­ra Fischer, Rena­te Lin­de­mann, Wal­traud Mül­ler, Bert­hild Diet­rich – von li.).
Netzwerk-Chef Jür­gen Mül­ler und Anne­lie Mül­ler packen die Lunch­pak­te ein

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