Das erste Tiergartenfest in KW: Königliche Premiere bei Kaiserwetter

Ein Beitrag von Berthild und Peter Dietrich

Fröhliche Kinder und entspannte Eltern auf der Streuobstwiese

Es passte einfach alles: Strahlender Sonnenschein, gut gelaunte Menschen und ein Familienprogramm, das kaum Wünsche offen ließ. Königs Wusterhausen feierte am vergangenen Sonntag auf der Streuobstwiese das 1. Königliche Tiergartenfest im Waldgebiet gleichen Namens. Auf die Beine gestellt hatte das Fest im Auftrag der Stadt der Förderverein Netzwerk Senzig gemeinsam mit der Landesoberförsterei Hammer/Forst Revier Wustermark.  Sie haben Vereine, Verbände, Kitas, Unternehmen und Künstler zusammengeführt, um die Besucher mit der Historie des Tiergartens,  Themen rund um den Wald, die Natur und die Umwelt vertraut zu machen. „Es sollte ein Familienfest werden und das ist uns auch gelungen“, bilanziert der Senziger Netzwerkchef Jürgen Müller.

Majestät und Bürgermeisterin waren immer dabei

Lautstark eröffnet wurde das bunte Treiben von den Jagdhornbläsern Jühnsdorfer Heide. Keine Frage, dass bei einem königlichen Tiergartenfest von Beginn an König Friedrich Wilhelm I. alias Mike Sprenger nebst Gattin dabei war, schließlich hatte Majestät 1725 das Waldgebiet als Jagdrevier anlegen lassen. In seiner Begleitung: Lange Kerls des Vereins Potsdamer Riesengarde und die Königs Wusterhausener Bürgermeisterin Michaela Wiezorek. Im Verlaufe der vier Stunden mischten sich der König und sein Gefolge immer wieder „unters Volk“. Sie besuchten jeden der zahlreichen Infostände, so vom Naturschutzbund (NABU), vom Schloss Königs Wusterhausen, von der Zeesener Baumschule Puchert oder der Lavendelhexe Isolde Maaß. Die Heilkräuterpädagogin aus Senzig wurde vom König zur „Hofhexe“ ernannt.

Es wurde nicht nur fröhlich gefeiert, auch die Natur profitierte von dem Fest. Auf der Streuobstwiese wurden unter königlicher Anleitung zwei Obstbäume gepflanzt und kräftig gegossen: zwei alte Sorten, eine Birne „Graf Wilhelm“ und ein Apfel „Schönherr von Herrenhut“. Die Pflanzaktion ist Teil der von den Netzhoppers gestarteten „Play Green“-Kampagne. Die Mannschaft der 1. Volleyball-Bundesliga will in Zukunft weitere Bäume setzen. Dann wollen Spieler selber dabei sein, zum Tiergartenfest hatten sie ein Bundesligaspiel.

Ein Fest für die Kinder

Das Fest auf der Streuobstwiese war vor allem eine Fest für die Kinder: Sie versammelten sich im Halbrund auf Bänken oder auf dem Rasen und lauschten der Märchenfee Agnes Barbara Kirst und ihrem Harfenspiel oder machten begeistert bei der Zauberwerkstatt Zeesen mit.  Tollen Applaus gab es für die Kleinen aus der Waldkita Eichwalde. Vor einem improvisierten Bühnenbild spielten die Jungen und Mädchen unter Anleitung von Claus Judeich Geschichten rund um den Tiergarten nach, ließen den pfiffigen Bauer Berthold lebendig werden oder den preußischen Husaren, der seinen französischen Verfolgern entkam und dem heutigen Husareneck seinen Namen gab. 

Zahlreiche Bastel- und Spielmöglichkeiten für Kinder, ein Niedrigseilparcours und Wissentests sorgten für Abwechslung. „Es entstand eine Atmosphäre wie in einer großen Familie, die sich mit Interesse, Neugier und Freude den angebotenen Themen rund um Natur und Umwelt widmete. Ausdruck dafür auch das gemeinsame Singen mit der Mitsingegruppe Senzig“, berichtet Jürgen Müller.

Passend zum Tiergartenfest erschien ein neuer Wanderführer, der in Wort und Bild über den „Skulpturenpfad  – Rundwanderweg Tiergarten“ informiert und die inzwischen zehn Holzfiguren vorstellt.  Vorbildlich im Sinne der Veranstalter ließen die Besucher ihre Autos zu Hause und kamen zu Fuß oder per Rad, darunter etwa 50 Wanderer, die sich jeweils einem Sternmarsch aus Senzig, Zeesen, Wildau/Neue Mühle und vom königlichen Jagdschloss angeschlossen hatten.

Ein Erfolg ehrenamtlicher Arbeit

Besucher und Mitwirkende waren sich am Ende einig: Es war ein toller Tag! Für viele spricht Dr. Margrit Christine Schulze von der Schlossleitung Königs Wusterhausen, wenn sie sagt: „Es war ein wunderschönes Fest. Uns hat es Spaß gemacht. Wir sind im nächsten Jahr gerne wieder dabei.“ Der Ex-Präsident der Netzhoppers, Dr. Hans-Jochen Rodner, meint: „Ich war sehr positiv angetan von diesem Nachmittag.“ Als ein Zeichen des guten Besuches wertete er nicht zuletzt, dass die Bratwürste bereits früh ausverkauft waren.

Netzwerkchef Jürgen Müller hebt hervor, das Gelingen des Festes sei dem ehrenamtlichen Engagement aller Teilnehmer und Helfer zu danken. In bewährter Weise hätten langjährige Partner an einem reibungslosen und professionellen Ablauf mitgewirkt: AV Union, Tourevent, Sonick Security, DLRG Dahme-Spree. Unterstützung sei auch von der Becker + Armbrust GmbH und von der Naturbäckerei Bergzog in Zeesen gekommen. „Unabhängig vom grandiosen Wetter haben wir gemeinsam offensichtlich einiges richtig gemacht und wir konnten unser Ziele verwirklichen: Wir wollten ein Gemeinschaftserlebnis schaffen. Aufgegangen ist unsere Devise ‚Weg vom Kommerz, hin zum Herz‘. Es war ein schöner Lohn, die glücklichen Augen der Kinder zu sehen.

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