Senio­rin­nen und Senio­ren im Ehren­amt gewür­digt

Fest­ver­an­stal­tung in Luckau

2019  stand die Bran­den­bur­gi­sche Senio­ren­wo­che unter dem Mot­to “Für ein lebens­wer­tes Bran­den­burg – soli­da­risch, aktiv, mit­be­stim­mend“. Am 22. Juni fand dazu die Fest­ver­an­stal­tung des Land­krei­ses Dah­me Spree­wald auf dem Schloss­berg der Stadt Luckau statt.

Die Ver­an­stal­tung ist in jedem Jahr ein beson­de­rer Höhe­punkt für Senio­rin­nen und Senio­ren aus unse­rem Land­kreis, die sich ehren­amt­lich enga­gie­ren. Mit der „Rosen­ur­kun­de“ wer­den dabei tra­di­tio­nell beson­de­re Leis­tun­gen aner­kannt. In die­sem Jahr wur­den sechs Senio­rin­nen aus­ge­zeich­net, dar­un­ter auf Vor­schlag des Senio­ren­bei­ra­tes der Stadt Königs Wus­ter­hau­sen Inge­borg Peschel aus der Volks­so­li­da­ri­täts­orts­grup­pe Sen­zig. Land­rat Ste­phan Loge hob in sei­ner Begrün­dung her­vor, dass Inge­borg Peschel bereits seit 2007 als Mit­glied der Volks­so­li­da­ri­tät gesell­schaft­lich aktiv sei.

Anfang 2016 wur­de mit der Bil­dung eines Bei­ra­tes die Funk­ti­ons­fä­hig­keit der Orts­grup­pe Sen­zig gesi­chert. Die Auf­ga­ben wur­den auf meh­re­re Schul­tern ver­teilt. Dabei hat­te sie eine beson­de­re Rol­le inne. Die monat­li­chen Kaf­fee­nach­mit­ta­ge zu aktu­el­len und infor­ma­ti­ven The­men, der Inter­na­tio­na­le Frau­en­tag, die Som­mer­fes­te und Weih­nachts­fei­ern wur­den und wer­den von einem star­ken Kol­lek­tiv gemein­sam orga­ni­siert. Dabei steu­ert Inge­borg Peschel gute Ideen bei. Sie orga­ni­siert zudem ein­mal im Jahr einen Tages­aus­flug mit dem Bus, an dem auch behin­der­te Men­schen teil­neh­men kön­nen.

Sehr ver­dienst­voll ist, dass sie Kon­takt im Netz­werk für Sen­zig mit dem Jugend­club auf­nahm. Dar­aus ent­stand die Rei­he „Hand­ma­de“, die gemein­sam vom Jugend­club und der Volks­so­li­da­ri­täts­orts­grup­pe orga­ni­siert wird. Hier tref­fen sich regel­mä­ßig Jung und Alt zu krea­ti­ver Zusam­men­ar­beit und zu Gesprä­chen. Die Akti­vis­ten die­ses gene­ra­ti­ons­über­grei­fen­den Pro­jek­tes wur­den von der Lei­tung der Orts­grup­pe, dem Orts­vor­ste­her und dem Senio­ren­bei­rat der Stadt Königs Wus­ter­hau­sen geehrt.

Ver­dient gemacht hat sich Inge­borg Peschel auch bei der Wer­bung neu­er Volkssolidaritäts-Mitglieder. Beson­de­res Augen­merk wird dabei dar­auf gelegt, rela­tiv „jun­ge“ Senio­rin­nen und Senio­ren für die Volks­so­li­da­ri­tät zu gewin­nen. Für ihr Enga­ge­ment und für ihr Mit­ein­an­der der Gene­ra­tio­nen wird sie hier (sie­he Foto, Inge­borg Peschel hin­te­re Rei­he, drit­te von links) öffent­lich geehrt.

Land­rat Ste­phan Loge beton­te, wie wich­tig das ehren­amt­li­che Enga­ge­ment gera­de in der Arbeit mit Senio­ren sei. Auch in der Zukunft wer­de das so sein. Die­sem Enga­ge­ment müs­se jede mög­li­che Unter­stüt­zung gewährt wer­den. Über die demo­gra­phi­schen Ver­än­de­run­gen in unserm Land wer­de oft gespro­chen, doch getan wer­de häu­fig noch zu wenig, räum­te Loge ein. Gera­de in einem Flä­chen­land wie Bran­den­burg aber hän­ge die Lebens­qua­li­tät in hohem Maße davon ab, wie es gelin­ge, die mit die­sem Wan­del ein­her­ge­hen­den Pro­ble­me zu meis­tern.

H.Peschel

Sen­zig | Pfingst­fes­ti­val

Ehrenamt

Pfingst­sonn­tag war es mal wie­der soweit: Die SG Süd­stern Sen­zig (bei Königs Wus­ter­hau­sen) fei­er­te — und das schon zum 42. Mal — das Pfingst­fest des Sport­ver­eins im Sta­di­on am Wie­sen­grund. Nach­dem ab 10:00 Uhr Sport und vie­le Aktio­nen für die klei­nen und gro­ßen Besu­cher ange­sagt waren, bil­de­te am Abend ein Abschluss­kon­zert mit bekann­ten Künst­le­rin­nen und Künst­lern den Höhe­punkt. Wäh­rend im Vor­jahr als Haupt­akt die MÜNCHENER FREIHEIT und ein Jahr davor KARAT auf der Büh­ne stan­den, war es in die­sem Jahr CITY.

Schon vor 19:00 Uhr hat­te ich mich direkt vor der Büh­ne ein­ge­fun­den. Die Mode­ra­ti­on der Ver­an­stal­tung lag in den Hän­den von Susan­ne Trotz­ki vom Rund­funk­sen­der Hit­ra­dio Sen­der KW. Ja, in Königs Wus­ter­hau­sen, der Wie­ge des deut­schen Rund­funks, gibt es einen Radio­sen­der. Zunächst ein­mal hieß es auch hier wie in der vori­gen Woche in Lucken­wal­de, dass die Bän­ke und Tische vor der Büh­ne aus Sicher­heits­grün­den weg­ge­räumt wer­den muss­ten. Um 19:30 Uhr ging es dann auf der Büh­ne los, aller­dings noch nicht mit CITY, son­dern mit der Künst­le­rin Undi­ne Lux.

Etwa 45 Minu­ten gehör­te der Sän­ge­rin aus Fürs­ten­wal­de jetzt die Büh­ne. Undi­ne ist schon seit etwa 10 Jah­ren im Musik­ge­schäft und ich muss ehr­lich sagen, das war zwar nicht mei­ne Musik, die sie da per­form­te, aber ich habe mich kei­nes­falls gelang­weilt. Im Halb­play­back sang sie sowohl Titel ihrer inzwi­schen zwei Alben, als auch Hits aus dem Gen­re Schla­ger, Pop, Dis­co bis zum Musi­cal — und das alles in hoher Perfektion.b 20190611 1438631026 Eigens für einen Titel aus dem Musi­cal “Die Schnee­kö­ni­gin” hol­te sie zwölf Kin­der auf die Büh­ne, die mit ihr san­gen. Zum Ende des Pro­gramm­teils von Undi­ne Lux gab es als Zuga­be noch ein Hit-Medley. Inzwi­schen hat­te sich jede Men­ge Publi­kum vor der Büh­ne ver­sam­melt. Eine kur­ze Umbau­pau­se folg­te und dann gab es einen kräf­ti­gen Stoß Büh­nen­ne­bel.

Aus den Laut­spre­chern kam Musik und die Musi­ker von CITY betra­ten die Büh­ne. Gei­ger und Bas­sist Geor­gi “Joro” Gogow nahm sei­ne Gei­ge und los ging es. “Flieg ich durch die Welt” vom Album “Am Fens­ter 2” war der Ein­stieg an die­sem Abend. Wei­ter ging es dann mit “Ame­ri­ka”, und dabei begrüß­te Sän­ger Toni Krahl das Publi­kum. Er begrüß­te die Leu­te aus dem Ort Sen­zig und Umge­bung und merk­te an, “Wir sind zum ers­ten mal in Sen­zig, wir waren noch nie hier, außer unser Schlag­zeu­ger Klaus. Der war hier sogar mal ver­lobt”. Wie ernst das alles gemeint war, sei mal dahin gestellt. Toni Krahl frot­zelt immer etwas her­um und Klaus Selm­ke ist da oft die Ziel­schei­be. Natür­lich hat­te die­ser auch an die­sem Abend wie­der Geburts­tag, und das gan­ze Sta­di­on sang “Hap­py Bir­th­day” für ihn — aller­dings­das erst zu etwas spä­te­rer Stun­de.

Das aktu­el­le Aal­bum von CITY heißt “Das Blut so laut”, und dar­aus spiel­te die Band drei Titel. Neben dem Titel­song noch “Heyya” und “Im Flie­der­busch”. Mit bekann­ten Hits wie “Yeah Yeah Yeah”, “Wand an Wand”, “Sind so klei­ne Hän­de”, “Vater glaub­te”, “Mir wird kalt dabei”, “Z. B. Susann (Ber­lin)” heiz­te die Band das Sen­zi­ger Publi­kum so rich­tig an. Beim Titel “Pfef­fer­minz­him­mel” schwenk­te im Publi­kum jemand zwei auf­ge­bla­se­ne Pal­men ganz nach der im Song­text gesun­ge­nen Zei­le, “Wo die Pal­men sich ver­nei­gen”. Mit den Stü­cken “Noch’n Bier” und “Casa­blan­ca” ging das Kon­zert sei­nem Ende ent­ge­gen. Toni Krahl sag­te, dass man schließ­lich jetzt sei­ne Tablet­ten ein­neh­men müs­se, aber solan­ge die Blut­wer­te noch stim­mig sind, wer­de man noch eini­ge Jah­re als CITY wei­ter machen. Man sehe sich sicher­lich noch öfter, füg­te er hin­zu, und wenn die Leu­te nach dem Ende des Abends irgend­wann in der Frü­he nach Hau­se kom­men, soll­ten sie schön grüßen.c 20190611 1434077955 Grü­ßen natür­lich von CITY. Als Zuga­be gab es noch — wie soll­te es anders sein — den CITY-Hit schlecht­hin, der vor über 40 Jah­ren zum ers­ten mal gespielt wur­de: “Am Fens­ter”. Die fünf Musi­ker Toni Krahl (Gesang, Gitar­re), Fritz Pup­pel (Gitar­re), Man­ne Hen­ning (Key­boards), Klaus Selm­ke (Schlag­zeug) und Geor­gi Gogow (Bass, Vio­li­ne) gaben dabei noch­mal alles, und gin­gen danach von der Büh­ne.

Das Pro­gramm auf der Büh­ne ging noch wei­ter mit Kers­tin Ott und der Par­ty­band RIGTH NOW. Ich mach­te nach CITYs ful­mi­nan­tem Auf­tritt aber Fei­er­abend und beweg­te mich in Rich­tung Park­platz. Auf dem Weg dort­hin wur­de ich von einem Ber­li­ner Auto mit den Buch­sta­ben “TK” über­holt. Mög­li­cher­wei­se hat­te Toni auch kei­ne Lust auf das Fol­ge­pro­gramm und mach­te sich auch auf den Heim­weg 😉 In mei­nem Auto sit­zend schob ich erst­mal mei­ne Neu­erwer­bung des Tages ein: die CD “Das Blut so laut”. Ich hat­te schon län­ger vor, mir die­se mal zu kau­fen, hat­te es bis­her aber noch nie irgend­wo ent­deckt. Dank dem CITY-Fanartikelstand in Sen­zig hab ich es nun auch end­lich und konn­te mit CITY im Ohr — und von ihnen vor­her mäch­tig ein­ge­heizt — die Heim­fahrt antre­ten.

Ein Bericht von Rein­hard Baer
Quel­le: http://www.deutsche-mugge.de/index.php/live-berichte/7361-city-in-senzig.html

AV Uni­on für Events deutsch­land­weit auf Ach­se – Sen­zig bleibt Ehren­sa­che

Ein Bei­trag aus DEIN Sen­zig Maga­zin, Aus­ga­be 2

Sorgt für tol­les Licht und guten Sound: Das AV Union-Team von Alex Poh­le

Irgend­wann war das 25 Qua­drat­me­ter gro­ße Kin­der­zim­mer zu Hau­se in Sen­zig voll, war kein Platz mehr für die Kis­ten mit Tech­nik. „Da haben mei­ne Eltern gesagt, du musst hier raus. Das war 2009, sie­ben Jah­re nach­dem ich mich selb­stän­dig gemacht hat­te“, erin­nert sich Alex Poh­le an die Anfän­ge sei­ner beruf­li­chen Lauf­bahn als Dienst­leis­ter für Event­tech­nik.

Es folg­te eine Büro­flä­che von 50 Qua­drat­me­tern in Königs Wus­ter­hau­sen. Seit 2014 hat sei­ne Fir­ma AV Uni­on — AV steht für audio­vi­su­ell — ihren Sitz in Frie­ders­dorf. Dort sind in einer Hal­le auf einer Flä­che von rund 500 Qua­drat­me­tern Pro­jek­to­ren, Sound- und Video­tech­nik, Kabel und gro­ße schwar­ze Kis­ten peni­bel in Rega­len bis unter die Decke gesta­pelt.

„Wenn wir gebucht wer­den, sor­gen wir bei Ver­an­stal­tun­gen für guten Ton, pas­sen­des Licht und Video­in­stal­la­tio­nen. Auf Letz­te­res haben wir uns spe­zia­li­siert“, beschreibt Alex Poh­le das Spek­trum sei­ner Fir­ma, die bis Ende ver­gan­ge­nen Jah­res unter dem Namen „Xtre­me Lights“ bekannt war. In Frie­ders­dorf ist das Unter­neh­men zu dritt vor Ort, neben Alex Poh­le sind das Chris­ti­an Loeber und Hen­ry Papen­dorf. „Je nach Pro­jekt kom­men bis zu 20 Spe­zia­lis­ten, zumeist Selbst­stän­di­ge hin­zu“, sagt Poh­le. Das Kern­ge­schäft bestehe in der tech­ni­schen Aus­rüs­tung gro­ßer Indus­trie­ver­an­stal­tun­gen wie Mes­sen, Kon­gres­se oder Auto­pre­mie­ren. „Wir sind deutsch­land­weit und im Aus­land unter­wegs.“ Ent­we­der wer­den Auf­trä­ge mit Tech­nik gebucht oder nur das Per­so­nal.

Der Geruch von frisch gemäh­tem Rasen

„Ein schö­ner Auf­trag war auch eine Telekom-Stadiontour. Wir waren in vie­len deut­schen Fuß­ball­sta­di­en unter­wegs, in der Münch­ner Alli­anz Are­na oder im Sta­di­on der TSG 1899 Hof­fen­heim. Wir erin­nern uns noch heu­te an den Geruch des täg­lich frisch gemäh­ten Rasens“, erzählt der 40-Jährige. Über die Jah­re hat das Trio die Freu­de an der Arbeit nicht ver­lo­ren: „Es ist ein tol­ler Job, selbst bei vie­len Arbeits­stun­den an den Wochen­en­den oder an Fei­er­ta­gen. Da muss die Fami­lie hin­ter einem ste­hen. Mei­ne Frau ist eine super Unter­stüt­ze­rin.“

Den Schritt in die Selbst­stän­dig­keit habe er nie bereut. Für AV Uni­on ging es nach den Wor­ten von Alex Poh­le immer berg­auf. „Wir machen gute Arbeit, wir sind sehr akri­bisch, denn Zuver­läs­sig­keit ist das Wich­tigs­te in der Bran­che. Feh­ler ver­zeiht sie nicht.“ Nach Ein­schät­zung von Alex Poh­le wächst die Ver­an­stal­tungs­bran­che extrem. Der Umfang der Events neh­me stän­dig zu und sie wür­den immer kurz­fris­ti­ger ange­setzt. Das alles gel­te es bei der Pla­nung, bei Ange­bo­ten und der Kon­zi­pie­rung der Pro­jek­te zu beach­ten. Dafür sei er im Trio ver­ant­wort­lich. Wie der gelern­te Kauf­mann betont, hat er seit jeher auf ein gesun­des Wachs­tum der Fir­ma gesetzt. Das soll auch künf­tig so blei­ben.

Events für Sen­zig aus­zu­stat­ten, wie die Pfingst­fes­te zum Bei­spiel, ist für den gebür­ti­gen Sen­zi­ger Ehren­sa­che. Alex Poh­le kann sich noch sehr gut an den Beginn sei­nes Enga­ge­ments für den Ort erin­nern: „Ich woll­te nicht hin­neh­men, dass der Weih­nachts­markt, den es gefühlt seit 30 Jah­ren gibt, 2013 aus­fällt.“ Gemein­sam mit Spon­so­ren gelang es ihm, dass sich die Sen­zi­ger auf dem Dorf­an­ger am weih­nacht­li­chen Markt­trei­ben erfreu­en konn­ten. Alle Jah­re wie­der wird seit­her der Weih­nachts­markt von AV Uni­on tech­nisch aus­ge­rüs­tet. Als Mit­glied Nr. 1 im För­der­ver­ein Netz­werk Sen­zig möch­te er dazu bei­tra­gen, dass die Ein­woh­ner wie­der enger zusam­men­rü­cken. „Ich wün­sche mir eine Dorf­ge­mein­schaft, die zusam­men­hält.“

Inter­net: www.av-union.de

EBH: Drei Buch­sta­ben – ein Ver­spre­chen für Qua­li­tät

Ein Bei­trag aus DEIN Sen­zig Maga­zin, Aus­ga­be 2

Plant in Sen­zig Fer­tig­häu­ser: Chris­ti­an Dorst, Chef der EBH Haus GmbH

Ein Haus baut man gewöhn­lich nur ein­mal im Leben. Auf dem Weg zu den eige­nen vier Wän­den gibt es viel zu beden­ken, abzu­wä­gen und dann schließ­lich zu ent­schei­den. Bei Chris­ti­an Dorst und sei­nem Team von der Sen­zi­ger Fir­ma EBH Haus GmbH sind die künf­ti­gen Bau­her­ren gut auf­ge­ho­ben. Die drei Buch­sta­ben „EBH“ ste­hen für ener­gie­ef­fi­zi­en­tes, bezahl­ba­res und hoch­wer­ti­ges Bau­en. Sie sind der Leit­fa­den des Unter­neh­mens: „Wir bau­en so, dass die Kun­den auch nach zehn Jah­ren noch sagen, EBH war eine rich­ti­ge Ent­schei­dung“, sagt der 49-Jährige. Er lei­tet seit zwölf Jah­ren als Geschäfts­füh­ren­der Gesell­schaf­ter die Geschi­cke der von sei­nem Vater 1992 gegrün­de­ten Sen­zi­ger Fir­ma.

Wenn er auf sein Leben zurück­bli­cke, sagt Chris­ti­an Dorst, sei es ein „in keins­ter Wei­se geplan­tes Leben“ gewe­sen. Ein­mal in die Fuß­stap­fen sei­nes Vaters zu tre­ten, hät­te er sich nicht träu­men las­sen. „Vor zwan­zig Jah­ren hät­te ich mir an den Kopf getippt: eine Bau­fir­ma lei­ten!“ Schließ­lich hat­te er im EKO in Eisen­hüt­ten­stadt Walz­wer­ker mit Abitur gelernt und danach an der Berg­aka­de­mie im säch­si­schen Frei­berg Maschi­nen­bau stu­diert. Doch bevor er am 1. Janu­ar 2007 die Lei­tung von EBH über­nahm, hat­te er im Betrieb schon zwölf Jah­re zuvor die Zei­chen­ab­tei­lung auf­ge­baut. Er beherrsch­te die CAD-Technologie, mit­tels der die Häu­ser am Com­pu­ter gezeich­net wer­den kön­nen.

Gute Zei­ten, schlech­te Zei­ten

Seit 1994 baut EBH in ganz Deutsch­land Fer­tig­häu­ser. Mit der jun­gen Fir­ma ging es lan­ge Zeit ste­tig berg­auf: Wur­den 1996 elf Häu­ser errich­tet, waren es ein Jahr spä­ter bereits 20 und 40 Häu­ser im Jahr 1998. „Die Hoch­zeit hat­ten wir 2006 mit 72 Häu­sern“, erin­nert sich Chris­ti­an Dorst. Doch es ging nicht alles so glatt wei­ter: „Als ich 2007 antrat, war das der Beginn eines gro­ßen Ein­bruchs. Im Som­mer hat­ten wir kei­ne ein­zi­ge Bau­stel­le. Ich muss­te erst­mals Leu­te ent­las­sen.“ Für den Ein­bruch damals gab es vie­le Ursa­chen. Im Mai 2006 hat­te der Bun­des­tag die Erhö­hung der Mehr­wert­steu­er von 16 auf 19 Pro­zent beschlos­sen, und es ging 2008 wei­ter mit der Plei­te der US-Investmentbank Leh­man Brot­hers — kei­ne guten Zei­ten für Häus­le­bau­er und Bau­un­ter­neh­men glei­cher­ma­ßen. „Es gab Pha­sen“, gesteht der EBH-Chef ohne Umschwei­fe, “da hab‘ ich mich gefragt, war­um tu ich mir das noch an?“

Inzwi­schen hat sich EBH Haus längst wie­der sta­bi­li­siert. Seit 2015 wer­den jähr­lich zir­ka 50 Häu­ser fer­tig­ge­stellt. Um die hohe Qua­li­tät zu hal­ten, soll das Unter­neh­men nicht wei­ter wach­sen, in Zukunft sogar etwas schrump­fen. Der Fach­kräf­te­man­gel sei schon jetzt ein Pro­blem und wer­de es blei­ben. „Wir arbei­ten seit drei Jah­ren am abso­lu­ten Limit“, stellt Chris­ti­an Dorst fest. Außer­dem fin­det er, sol­le man arbei­ten um zu leben und nicht umge­kehrt.

Im Bau­ge­wer­be wei­ter mit­zu­hal­ten, ist auch im Jahr 2019 nicht ein­fach. So stei­gen zum Bei­spiel jähr­lich die Kos­ten für nahe­zu alle Bau­ma­te­ria­li­en im Bereich zwi­schen drei und zehn Pro­zent. „Das kann ich nicht nach­träg­lich dem Bau­her­ren auf­schla­gen, wir garan­tie­ren Fest­prei­se bei Ver­trags­ab­schluss“, betont Chris­ti­an Dorst.

EBH-Häuser wer­den indi­vi­du­ell geplant

Vom Team in Sen­zig mit 32 fest­an­ge­stell­ten Mit­ar­bei­tern wer­den die EBH-Häuser indi­vi­du­ell geplant und von rund 60 Arbei­tern in der Toch­ter­fir­ma im tsche­chi­schen Ostrava-Kunčice pro­du­ziert. Ledig­lich der Gerüst­bau und die Fas­sa­den­ge­stal­tung wer­den in die Hän­de von Fremd­fir­men gelegt. Die bevor­zug­te Arbeits­wei­se von EBH beschreibt Chris­ti­an Dorst so: „Der Bau­herr kommt hier­her, wir sehen uns sein Grund­stück an, schau­en auf sei­ne Lebens­si­tua­ti­on, wie hoch ist das geplan­te Bud­get.“ Wenn die­se ein­zel­nen Schrit­te absol­viert sind, dann arbei­te es in sei­nem Kopf und nach eini­gen Tagen oder manch­mal auch Wochen sei dann eine Idee da: „Das Pro­gramm im PC kann das Haus nicht indi­vi­du­ell pla­nen, das muss bei mir im Kopf pas­sie­ren. Erst dann mache ich einen Vor­schlag, was für den Bau­herrn am bes­ten wäre.“

Ist die Pla­nungs­pha­se in Sen­zig abge­schlos­sen, erhält das Werk in Ost­ra­va die Datei­en. Dort wer­den die Haus­tei­le in etwa zwei Wochen gefer­tigt, dann per Lkw zur Bau­stel­le trans­por­tiert. „Je nach Haus­typ kom­men da schon mal zwei bis sechs Trucks zusam­men“, erzählt Chris­ti­an Dorst. Die Rohbau-Montage eines Hau­ses ist in der Regel nach andert­halb bis zwei Tagen abge­schlos­sen. Die meis­ten EBH-Häuser ent­ste­hen in der Regi­on. „Frü­her haben wir auch am Boden­see oder im Saar­land gebaut. Sehr ger­ne auch in Bay­ern. Nun haben wir das auf 550 Kilo­me­ter im Umkreis beschränkt, um die Gewähr­leis­tung bes­ser hän­deln zu kön­nen“, sagt Dorst.

Kei­ne Fra­ge, dass Chris­ti­an Dorst für sich und sei­ne Fami­lie ein EBH-Haus in Sen­zig gebaut hat. „Ich bin zwar gebür­ti­ger Ber­li­ner, aber mei­ne Hei­mat ist Bran­den­burg“, sagt er. Für den Ort enga­giert er sich im Vor­stand des För­der­ver­eins Netz­werk Sen­zig. „Es soll ein lebens­wer­tes Dorf mit einer funk­tio­nie­ren­den Gemein­schaft wer­den“, beschreibt er sei­ne Wunsch­vor­stel­lung vom künf­ti­gen Sen­zig. Der Weg dahin sei noch lang: „Aber in den ver­gan­ge­nen drei, vier Jah­ren sind wir schon weit gekom­men.“

P.S. Mit Stand Mai 2019 wird EBH Haus Sen­zig in sei­ner Fir­men­ge­schich­te 1175 Häu­ser gebaut haben.

Stu­dio D: Ein Ort zum Wohl­füh­len und Ent­span­nen

Ein Bei­trag aus DEIN Sen­zig Maga­zin, Aus­ga­be 2

Legt Hand an Sen­zi­ger Köp­fe: Fri­sör­meis­te­rin Dorit Pur­ann

Wer in Sen­zig Stu­dio D betritt, ver­lässt den All­tag – zumin­dest für eini­ge Stun­den und begibt sich in die Hän­de­von Dorit Pur­ann. Wer dann Stu­dio D wie­der ver­lässt, hat nicht nur einen schö­nen neu­en Haar­schopf. Zwei Stun­den etwa konn­te er in einer ande­ren Welt vol­ler Spie­gel und Far­ben und ein­ge­hüllt in unge­wöhn­li­che Düf­te die See­le bau­meln und sich von der Fri­sör­meis­te­rin ver­wöh­nen las­sen.

Ihre Phi­lo­so­phie: „Der Kun­de, ob alt oder jung, ob Frau oder Mann, soll sich wohl­füh­len und zur Ruhe kom­men.“ Neben dem klas­si­schen Ange­bot Waschen, Schnei­den, Legen gehö­ren auch neu­es­te saiso-nale Trend­fri­su­ren sowie deko­ra­ti­ve Kos­me­tik oder Makeup-Beratung zum Ser­vice der 54-jährigen Stu­dio­che­fin.

„Ich übe mei­nen Beruf mit Freu­de aus, es wird nie lang­wei­lig und Ideen für den Salon habe ich immer“, sagt sie. Dazu gehört zum Bei­spiel in der Advents­zeit der Glüh­wein­nach­mit­tag, wo ihre zahl­rei­chen Stamm­kun­den zusam­men­kom­men. „Letz­tens waren wir rund 50 Leu­te. Da wur­de gesun­gen, vor­ge­le­sen und viel mit­ein­an­der geplau­dert.“ Die­sen Zusam­men­halt zu sehen, sei schön gewe­sen.

Für sie der schöns­te Beruf der Welt

Dorit Pur­ann ist seit mehr als 25 Jah­ren mit Kamm und Sche­re zugan­ge. „Für mich ist es der schöns­te Beruf der Welt“, sagt die sym­pa­thi­sche schlan­ke Frau, die ihr raben­schwar­zes Haar sehr kurz trägt. „Ich kann die Leu­te schön machen und sie froh stim­men. Der Kun­de ist für mich nicht nur der Kun­de. Bei man­chen mer­ke ich schon an der Tür, was mit ihnen los ist und kann auf sie ein­ge­hen.“ Sie habe schon immer etwas mit Men­schen machen und Men­schen um sich her­um­ha­ben wol­len: „Das ist mir in die Wie­ge gelegt wor­den.“ Vater Fritz Pur­ann war schließ­lich mehr als drei Jahr­zehn­te der Wirt des Sen­zi­ger Hofs.

Doch die Gas­tro­no­mie war nicht ihr Ding, lie­bend gern wäre sie Innen­ar­chi­tek­tin, Gold­schmie­din oder Mas­ken­bild­ne­rin gewor­den, aber zu DDR-Zeiten führ­te da kein Weg hin. Schö­ne Din­ge wie Rin­ge, Arm­rei­fen, Hals­ket­ten und ande­ren fili­gra­nen Mode­schmuck zu gestal­ten, ist heu­te für sie ein krea­ti­ves Hob­by bei dem sie ent­spannt und Freu­de emp­fin­det. Was aus Mate­ria­li­en wie Dou­blé, Edel­stahl oder – man glaubt es kaum – aus wun­der­schön anzu­schau­en­dem blank polier­tem Beton ent­steht, kann im Salon bewun­dert – und auch gekauft wer­den.

In Pots­dam die Meis­ter­schu­le besucht

Ihre zwei Jah­re dau­ern­de Fri­seur­leh­re hat Dorit Pur­ann noch zu DDR-Zeiten in Zeu­then gemacht und von 1989 bis 1991 in Pots­dam die Meis­ter­schu­le absol­viert. Mit dem fri­schen Meis­ter­brief in der Tasche hat sie sich dann ver­schie­de­ne Salons in Ber­lin ange­se­hen: „Aber das war nix für mich, ich bin in einer Dorf­ge­mein­schaft auf­ge­wach­sen“, betont die gebür­ti­ge Sen­zi­ge­rin. Wohl nicht zuletzt des­halb fin­det sie es gut, dass das Netz­werk für Sen­zig das Dorf wie­der zusam­men­brin­gen will.

Das Fri­seur­hand­werk übte Dorit Pur­ann all die Jah­re immer in der Regi­on aus, zuerst in Nie­der­leh­me und seit nun schon 20 Jah­ren am Ran­de von Sen­zig. Inzwi­schen kom­men bereits Groß­el­tern mit ihren Enkel­kin­dern ins Stu­dio D. Sie bedau­ert, dass der von ihr so geschätz­te Beruf seit der Wen­de in der Öffent­lich­keit als, wie sie sagt, min­der­wer­tig ange­se­hen wird. Das Hand­werk wird, so ihre Ansicht, ins­ge­samt nicht mehr so geach­tet wie es das ver­dient. Das hat Fol­gen: Der Bran­che fehlt der Nach­wuchs. Frü­her hat auch Dorit Pur­ann sehr gern Lehr­lin­ge aus­ge­bil­det. Dafür fehlt ihr, die den Salon allein führt, die Kraft. Und es sei auch sehr schwer moti­vier­te jun­ge Leu­te zu fin­den. „Wenn jemand käme, der für den Beruf brennt, wür­de ich den noch mal neh­men.“

Enga­giert für Senio­ren und jun­ge Leu­te in Sen­zig: die Volks­so­li­da­ri­tät

Peschels sind die gute See­le der Sen­zi­ger Volks­so­li­da­ri­tät

Als Eri­ka Schmidt, die lang­jäh­ri­ge Lei­te­rin der Sen­zi­ger Orts­grup­pe der Volks­so­li­da­ri­tät,  2015 von ihrem Pos­ten zurück­trat und hän­de­rin­gend eine Nach­fol­ge­rin such­te,  spran­gen  Inge­borg und Hart­mut Peschel in die Bre­sche. Gemein­sam mit fünf ande­ren Mit­glie­dern grün­de­ten sie gemäß der Sat­zung einen Bei­rat, in dem jeder ein für eige­nes Auf­ga­ben­ge­biet ver­ant­wort­lich ist. Für die Finan­zen hat zum Bei­spiel Bri­git­te Mar­zahl den Hut auf. Bri­git­te Möl­ler küm­mert sich um Sozia­les wie run­de Geburts­ta­ge und Kran­ken­be­su­che. Hart­mut Peschel hält die Ver­bin­dung zum Netz­werk, zur Pres­se, orga­ni­siert die Öffent­lich­keits­ar­beit und küm­mert sich um Musik.  Bei der gelun­ge­nen Pre­mie­re des See­brü­cken­sin­gens im August 2018 griff er in die Tas­ten sei­nes Akkor­de­ons. Anka Petz­ka hält Ver­bin­dung zum Jugend­club und Rita Pesch­low zur Kir­che. Eri­ka Schmidt ist unter ande­rem für Revi­si­on und die etwa zehn Hel­fer zustän­dig. Letz­te­re sind wich­tig für die Ver­bin­dung zu den 114 Volkssolidaritäts-Mitgliedern im Ort. Außer­dem küm­mern sie sich bei den ver­schie­de­nen Ver­an­stal­tun­gen um Tische und Stüh­le, um Deko­ra­ti­on oder ande­re orga­ni­sa­to­ri­sche Din­ge. Ohne sie läuft nichts.

 

Mit­glie­der des VS-Beirates bera­ten die nächs­ten Auf­ga­ben: Bri­git­te Mar­zahl, Rita Pesch­low, Inge­borg Peschel, Hart­mut Peschel, Anka Petz­ka (von links)

Ob alt, ob jung — jeder ist will­kom­men 

Was der Bei­rat und sei­ne Hel­fer mit den Jah­ren in ehren­amt­li­cher Arbeit auf­ge­baut haben und Monat für Monat für die Sen­zi­ger Senio­ren auf die Bei­ne stel­len, das ver­dient allen Respekt. „Wir öff­nen uns, jeder kann zu uns kom­men“, betont Inge­borg Peschel. „Mit­ein­an­der und für­ein­an­der, das ist unser Haupt­an­lie­gen. Kei­ner soll allein blei­ben, nicht in Iso­la­ti­on gera­ten.“ Wich­tig sei ihr auch, den Kon­takt zu dem von Frau Pro­fes­sor Rena­te Grup­pe gelei­te­ten Senio­ren­bei­rat in Königs Wus­ter­hau­sen zu hal­ten. Gemein­sam mit dem Sen­zi­ger Orts­vor­stand gehe es dar­um, die Senio­ren­ar­beit zu gestal­ten. Und nicht nur die: „Wir müs­sen begrei­fen, dass die Zukunft bei der Jugend liegt und des­halb ist die gene­ra­tio­nen­über­grei­fen­de Arbeit so not­wen­dig.“

In der Pra­xis sieht das so aus, dass sich seit zwei Jah­ren Senio­ren und jun­ge Leu­te zwei Mal im Monat im Jugend­club unter dem Mot­to  „Hand­ge­macht – Hand­ma­de“ tref­fen. Da wer­den Beu­tel genäht, wird mit Filz gear­bei­tet, gestrickt oder Schmuck gebas­telt. Die „Handmade“-Produkte wur­den auch schon auf dem Sen­zi­ger Weih­nachts­markt erfolg­reich ange­bo­ten.

Alt und Jung gemein­sam im Jugend­club unter dem Mot­to „Hand­ge­macht – Hand­ma­de“: Karin Zine­cher hilft Enke­lin Sophie-Elisabeth Quoohs beim Tro­cken­fil­zen

Höhe­punkt im Monat: der Kaf­fee­nach­mit­tag

Gro­ßer Beliebt­heit erfreu­en sich auch die Kaf­fee­nach­mit­ta­ge. Ein­mal monat­lich wird dazu in das Gemein­de­haus der Evan­ge­li­schen Lukas-Kirchengemeinde in der Chaus­see­stra­ße ein­ge­la­den. Jedes der Tref­fen steht unter einem The­ma, zu dem Fach­leu­te oder Künst­ler aus der Regi­on ein­ge­la­den wer­den, Vor­trä­ge hal­ten und Fra­gen beant­wor­ten. Zu Gast beim Februar-Termin waren zwei Mit­ar­bei­ter vom „Wei­ßen Ring“, der Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on zur Unter­stüt­zung von Kri­mi­na­li­täts­op­fern und zur Ver­hü­tung von Straf­ta­ten. Von Inge­borg Peschel per­sön­lich begrüßt, waren etwa 50 Sen­zi­ger gekom­men. Rena­te Kan­schur, seit 30 Jah­ren VS-Mitglied, sagt: „Ich fin­de hier Kon­takt und Unter­hal­tung, die The­men sind inter­es­sant.“ Das bestä­tigt auch Han­ne­lo­re Schmohl. Der 87-jährige Gus­tav Schnei­der, der zur Weih­nachts­fei­er im Dezem­ber 2018 erst­mals dabei war, sagt: „Ich freue mich schon auf den Nach­mit­tag im März. Mei­ne Kin­der haben mich zu den Tref­fen geschickt.“

Bei den Älte­ren kom­men die Spiel­nach­mit­ta­ge im Restau­rant Anne sehr gut an. Der tra­di­tio­nel­le Aus­flug, der 2018  zu Clär­chens Ball­haus in Ber­lin zum Ziel hat­te und gro­ßen Anklang fand, soll  in die­sem Jahr Ende Mai  in die Wis­sen­schafts­stadt in Adlers­hof füh­ren. Anschlie­ßend soll es in die Müg­gel­ber­ge gehen. Wie in jedem Jahr ste­hen auch 2019 das Som­mer­fest und die Weih­nachts­fei­er auf dem Pro­gramm.

Der VS-Beirat denkt aber schon über wei­te­re Pro­jek­te wie ein Leseca­fé, einen sams­täg­li­chen Tanz­tee und gemein­schaft­li­ches Sin­gen nach. Das Pro­blem ist nur: Es feh­len in Sen­zig geeig­ne­te öffent­li­che Räu­me. Aber die Senio­ren blei­ben opti­mis­tisch: „Wo ein Wil­le ist, fin­det sich auch ein Weg.“

Apro­pos Weg: Wer den als neu­es Mit­glied in die Sen­zi­ger Volks­so­li­da­ri­tät fin­det, ist jeder­zeit herz­lich will­kom­men!

Die Volks­so­li­da­ri­tät

Die Volks­so­li­da­ri­tät wur­de im Okto­ber 1945 im Osten Deutsch­lands gegrün­det mit dem Anlie­gen, sozia­le Not und Elend nach dem Ende des Krie­ges zu lin­dern. Der Ver­band hat eine lan­ge Tra­di­ti­on des sozia­len Enga­ge­ments für älte­re Men­schen, chro­nisch Kran­ke, Pfle­ge­be­dürf­ti­ge, sozi­al Benach­tei­lig­te und für Kin­der und Jugend­li­che. Seit der Grün­dung ist der Grund­wert Soli­da­ri­tät Leit­mo­tiv des Wir­kens des Ver­ban­des.

Mit jetzt etwa 165 000 Mit­glie­dern und ihren rund 18 000 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern gehört die Volks­so­li­da­ri­tät zu den gro­ßen Sozial- und Wohl­fahrts­ver­bän­den der Bun­des­re­pu­blik. Zudem wir­ken in dem Ver­band mehr als 21 000 ehren­amt­li­che Hel­fer. Die 153 ambu­lan­ten Pfle­ge­diens­te und 131 sta­tio­nä­re und teil­sta­tio­nä­re Pfle­ge­ein­rich­tun­gen der Volks­so­li­da­ri­tät sichern für mehr als 51 000 Men­schen eine sta­bi­le und qua­li­täts­ge­rech­te sozial-pflegerische Betreu­ung. 

Quel­le: www.volkssolidariät.de 

Inter­es­sant und viel­sei­tig: der Apo­the­ker­be­ruf

Ein Bei­trag aus DEIN Sen­zig Maga­zin, Aus­ga­be 1

Wich­tig für Sen­zig: Apo­the­ke­rin San­dra Heyer und ihr Team

In der Jasmin-Apotheke in der Chaus­see­stra­ße 71 b  hat wohl schon jeder erwach­se­ne Sen­zi­ger ein­mal gestan­den. Um ein Rezept ein­zu­lö­sen oder, weil  gesund­heit­lich ange­schla­gen, um sich hier ers­ten Rat zu holen. „Das machen ganz vie­le Pati­en­ten, weil sie nicht oft stun­den­lang beim Arzt sit­zen wol­len“, berich­tet San­dra Heyer, Inha­be­rin der Apo­the­ken in Nie­der­leh­me, Zerns­dorf und eben Sen­zig, wo sie zu Hau­se ist. „Wir sind häu­fig Ansprech­part­ner für alle Sor­gen, auch für die nicht­phar­ma­zeu­ti­schen. Damit leis­ten wir häu­fig auch psy­cho­lo­gi­sche Betreu­ung, das gehört zu unse­rem Beruf.“

Die 39-Jährige — zier­lich, quir­lig und elo­quent – ist ein Ener­gie­bün­del. Beim The­ma Apo­the­ke und Gesund­heits­sys­tem redet sie sich schnell ins Feu­er. „Das ist für uns alles sehr kom­plex gewor­den. Es hängt viel Büro­kra­tie dran“, sagt Heyer, die an der FU in Ber­lin fünf Jah­re Phar­ma­zie stu­diert hat. Zuvor hat­te sie eine Aus­bil­dung als Bank­kauf­frau absol­viert, was ihr heu­te in ihrem Apo­the­ker­be­ruf zugu­te­kommt. 

Was sich alles mit einer Rezept­ab­ga­be ver­bin­det, ist für den Pati­en­ten nicht zu erken­nen. Das reicht von der Doku­men­ta­ti­on über das Arz­nei­mit­tel oder sei­ner Bestel­lung beim Groß­händ­ler bis hin zu not­wen­di­gen Abspra­chen mit Ärz­ten. Nicht immer unkom­pli­ziert ist die Bezie­hung zu den Kran­ken­kas­sen. Wenn die Apo­the­ke­rin zum Bei­spiel sechs Wochen dar­auf war­ten muss ehe die Kas­se ein Arz­nei­mit­tel bezahlt, das sie vor­fi­nan­ziert hat.   

Das Tele­fon steht nie still

Den Pil­len­dre­her von frü­her gibt es schon lan­ge nicht mehr. „Aber jede Apo­the­ke hat ein eige­nes Labor und kann bestimm­te Sal­ben, Zäpf­chen oder Cremes noch sel­ber machen“, erzählt San­dra Heyer. Vie­le wüss­ten nicht, dass es in einer Apo­the­ke drei gro­ße Berufs­grup­pen gibt: neben der appro­bier­ten Apo­the­ke­rin die pharmazeutisch-technische Assis­ten­tin (PTA) und die pharmazeutisch-kaufmännische Ange­stell­te (PKA). Das Team der drei Apo­the­ken besteht aus über 20 phar­ma­zeu­ti­schen Ange­stell­ten, drei Aus­zu­bil­den­den, meh­re­ren Boten und einer Rei­ni­gungs­kraft. Ansprech­part­ner in der Lin­den Apo­the­ke in Zerns­dorf und der Jas­min Apo­the­ke sind die ver­ant­wor­tungs­vol­len Fili­al­lei­ter. Nicht am Lager vor­rä­ti­ge Arz­nei­mit­tel, die bestellt wer­den müs­sen, wer­den inner­halb von weni­gen  Stun­den beschafft. Alle 13 Tage hat jede Apo­the­ke Not­dienst. Die Lin­den Apo­the­ke in Nie­der­leh­me und die zwei Filia­len in Zerns­dorf und Sen­zig ver­sor­gen vier Pfle­ge­hei­me und  meh­re­re Sozi­al­sta­tio­nen mit Arz­nei­mit­teln. Dort schu­len und unter­stütz­ten sie regel­mä­ßig das Pfle­ge­per­so­nal der Hei­me rund um die Anwen­dung und Auf­be­wah­rung von Arz­nei­mit­teln. 

„Da hat man jeden Tag viel zu tun, das Tele­fon steht nie still“, sagt San­dra Heyer. Sie ist die  Che­fin, die alles ver­wal­tet, Mar­ke­ting plant und regel­mä­ßig Schu­lun­gen orga­ni­siert. „Nur mit viel Fleiß und einem star­ken Team kann man das schaf­fen. Mei­ne Mit­ar­bei­ter machen ihre Arbeit mit Herz­blut. Auch wenn viel zu tun ist, darf die Freund­lich­keit nie lei­den. Wir ste­hen viel, wir lau­fen viel, wir wis­sen abends was wir gemacht haben. Oft den­ken wir auch noch zu Hau­se dar­über nach, hast du auch alles rich­tig gemacht“, erzählt sie. „ Ohne mei­nen fami­liä­ren Rück­halt, wäre das alles nicht mög­lich.“  

„Aber es ist ein tol­ler, viel­sei­ti­ger, inter­es­san­ter Beruf.“ Mit Augen­zwin­kern beschreibt sie die Anfor­de­run­gen an ihn so: „Prä­zi­se, ver­ant­wor­tungs­voll, freund­lich muss man sein.“ Eine Sache ist ihr eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit: „Ich füh­le mich ver­ant­wort­lich für den Nach­wuchs. Das Phar­ma­zie­stu­di­um ist ziem­lich anstren­gend, aber span­nend. Wer das stu­die­ren oder PTA wer­den will, soll sich bei mir mel­den, ich unter­stüt­ze ihn.“ 

Sie habe sich bewusst für eine länd­li­che Apo­the­ke ent­schie­den, betont San­dra Heyer. „Man kennt die Leu­te, hat sofort einen Gesprächs­fa­den und wir ken­nen die Ärz­te. Die Apo­the­ke gehört zum Kern von Sen­zig.“ Und zu schät­zen weiß sie: „Ich woh­ne und arbei­te in einer Regi­on, wo ande­re Urlaub machen.“ Einen drin­gen­den Wunsch für Sen­zig hat sie: „Ich hof­fe, dass man sich im Schul­neu­bau einig wird, zum Woh­le der Kin­der. Es spricht für den Ort, wenn so vie­le Kin­der da sind. An die soll­te man mehr den­ken. Der Stand­ort Bul­len­berg ist top.“

 

 

Wie der Gos­pel nach Sen­zig kam

Ein Bei­trag aus DEIN Sen­zig Maga­zin, Aus­ga­be 1

Zu Hau­se in Sen­zig: Gos­pel­chor Sen­zig 

Ein frü­he­rer Wirts­haustanz­bo­den, heu­te eine Kir­che, ist das Zuhau­se für den Gos­pel­chor Sen­zig. Hier trifft er sich jeden Mon­tag 18 Uhr zu den Pro­ben. Dabei geht es nicht streng zu, eher fami­li­är,  jeder begrüßt sich mit Hand­schlag oder einer Umar­mung. Im 20. Jahr sei­nes Bestehens hat der Chor rund 60 Mit­glie­der. Ange­fan­gen hat­te es beschei­den mit fünf Leut­chen. Wie kommt Gos­pel, die­ser Anfang des 20. Jahr­hun­derts in den USA ent­stan­de­ne, oft eksta­ti­sche, christ­li­che, afro­ame­ri­ka­ni­sche Musik­stil, der Ele­men­te des Spi­ri­tu­als, des Blues und des Jazz ent­hält, in ein bran­den­bur­gi­sches Dorf, fragt sich der Außen­ste­hen­de?

 Die Idee dafür hat­te Tho­mas Hop­pe, gebür­ti­ger Sen­zi­ger, Gemein­de­päd­ago­ge und Musi­ker.  „Einen Chor woll­te er eigent­lich nicht, viel­mehr die jun­gen Leu­te von der Stra­ße holen“, erzählt Peter Fran­neck. Der 59 Jah­re alte Leh­rer aus Köpe­nick ist seit 2005 dabei und wird von allen als der „Chor­pa­pa“ ange­se­hen. Zusam­men mit „Chorma­ma“ Ger­lin­de Jung und noch etwa zehn ande­ren Chor­mit­glie­dern küm­mert er sich um die orga­ni­sa­to­ri­schen Din­ge. „Die­sen Floh­zir­kus muss man erst­mal zusam­men­hal­ten“, sagt Fran­neck mit einem Lächeln.

Fos­ter und sei­ne „tol­le Trup­pe“

Das musi­ka­li­sche Diri­gie­ren ist seit 2013 Sache von Fos­ter, so nen­nen ihn alle. Mit vol­lem Namen heißt der 48-Jährige Fos­ter Ebai Agbor, kommt ursprüng­lich aus dem tiefs­ten Afri­ka, aus Kame­run. 1996 kam er zum Stu­di­um an die TU Ber­lin. Heu­te lebt der Elek­tro­in­ge­nieur mit sei­ner Fami­lie in Pots­dam. Der Sohn eines Pfar­rers und einer Mut­ter, die einen Kir­chen­chor in Kame­run lei­te­te, ist von klein auf mit Musik groß gewor­den. „Sie hat mir das musi­ka­li­sche Talent wei­ter­ge­ge­ben, mit Gos­pel bin ich auf­ge­wach­sen“, erzählt er. Bereits im Alter von fünf Jah­ren lern­te er Bass­gi­tar­re und mit 14 hat­te er sei­ne ers­te eige­ne Band. Gegen­wär­tig lenkt er neben dem Sen­zi­ger Chor, der nach sei­nen Wor­ten „eine tol­le Trup­pe“ ist, noch die Geschi­cke eines ande­ren Gos­pel­cho­res  in Berlin-Britz. 

Als Chor­grün­der Tho­mas Hop­pe 2012 plötz­lich im Alter von 39 Jah­ren starb, war das für die Sän­ge­rin­nen und Sän­ger ein Schock. „Wir haben uns gesagt, wir kom­men wei­ter jeden Mon­tag zusam­men. Das Zusam­men­blei­ben war aber nicht so ein­fach“, erin­nert sich Chris­tia­ne Käfert, die fast von Anfang an dabei ist. „Seit Fos­ter da ist, ist der Chor wie­der sta­bil.“ Die Suche nach einem neu­en Chor­lei­ter hat lan­ge Zeit gebraucht. Fos­ter in sei­ner unkon­ven­tio­nel­len Art sei ein Glücks­fall für den Chor,  sind sich alle einig.

Gos­pel will die „Gute Nach­richt“ des Evan­ge­li­ums in einer Musik mit­tei­len, die mit­reißt und Chor und Zuhö­rer in die Hän­de klat­schen lässt, zu der man am liebs­ten tan­zen möch­te.  Gos­pel­songs und Spi­ri­tu­als ste­hen im Vor­der­grund für den Sen­zi­ger Chor, aber er unter­nimmt auch Aus­flü­ge in ande­re musi­ka­li­sche Gefil­de wie Pop, Rock, Musi­cal und sogar Oper. Inzwi­schen ist durch Fos­ter auch Afri­ka­ni­sches zum Reper­toire hin­zu­ge­kom­men. 

Wir sind ein bun­ter Chor

Die Mit­glie­der des Cho­res kom­men nicht nur aus Sen­zig und Umge­bung, auch aus Ber­lin. Sie sind Ama­teu­re, stam­men aus allen Alters­grup­pen und gehen vie­len ver­schie­de­nen Beru­fen nach. „Chor­pa­pa“ Peter Fran­neck sagt: „ Wir pro­ben in der evan­ge­li­schen Kir­che der hie­si­gen Lukas-Gemeinde, wir sin­gen auch in katho­li­schen Kir­chen, Fos­ter ist Bap­tist, wir haben auch Athe­is­ten dabei, mehr Öku­me­ne geht nicht, wir sind ein bun­ter Chor.“ Ger­lin­de Jung, die „Chorma­ma“, gehört seit zwölf Jah­ren dazu, sie mode­riert auch zwi­schen den Songs und war frü­her Leh­re­rin für Deutsch und Eng­lisch. Was sie sagt, das dürf­te in der einen oder ande­ren Form auf alle zutref­fen, war­um sie im Gos­pel­chor Sen­zig sin­gen: „Man kann ande­ren eine  Freu­de machen. Ich mag Eng­lisch, ich mag die­se Musik, und die­se tol­le Gemein­schaft. Es sind vie­le Freund­schaf­ten ent­stan­den.“ 

Sin­gen macht glück­lich und ver­bin­det die Men­schen. „In unse­rem Chor wird gefei­ert, gelacht, geweint und natür­lich gesun­gen“, berich­tet Chris­tia­ne Käfert. Nicht sie allein im Chor hat eine Sor­ge: „Es fehlt an jun­gen Leu­ten. Die zu krie­gen, das ist schwie­rig.“ Wer mit­ma­chen will, braucht kei­ne Angst zu haben, es wird kein Vor­sin­gen ver­langt und Noten­kennt­nis­se sind eben­falls kein Muss. Wer im Chor ist, kann eine Men­ge erle­ben und kommt außer­dem rum. Erst im Okto­ber ging es für ein Pro­ben­wo­chen­en­de in den Spree­wald. Für 2020 ist eine Kon­zert­rei­se nach Trier in Rheinland-Pfalz geplant. 

Zehn bis 15 Kon­zer­te gibt der Gos­pel­chor Sen­zig im Jahr, vor allem im Land­kreis um Königs Wus­ter­hau­sen und in Ber­lin, aber nicht nur dort. Unver­gess­lich blei­ben wird im Chor­le­ben eine Tour­nee nach Thü­rin­gen und Sach­sen. Der abso­lu­te Höhe­punkt waren zwei Auf­trit­te in der Dresd­ner Frau­en­kir­che, 2010 noch diri­giert von Tho­mas Hop­pe und 2016 von Fos­ter. Peter Fran­neck stellt aber klar: „Wir sind hier in Sen­zig zu Hau­se. Wenigs­tens ein Kon­zert im Som­mer gibt es im Ort  und regel­mä­ßig zur Kon­fir­ma­ti­on in der Kirch­ge­mein­de.“ Und aktu­ell zum Weih­nachts­markt auf dem Dorf­platz. 

www.gossenzig.com

 

M.R. seit 20 Jah­ren Garant für hohe Qua­li­tät bei Bad und Hei­zung

Ein Bei­trag aus DEIN Sen­zig Maga­zin, Aus­ga­be 1

Zu Hau­se in Sen­zig: Meis­ter­fach­be­trieb Micha­el Rich­ter

In der Sen­zi­ger Fir­ma von­Mi­cha­el Rich­ter macht ein klei­ner Auf­stel­ler auf eine gro­ße Aus­zeich­nung auf­merk­sam. Das Bad- und Hei­zungs­un­ter­neh­men wur­de 2018 wie­der  zu den 100 bes­ten Bad­stu­di­os in ganz Deutsch­land gekürt. Aus­rich­ter des Ran­kings war Dorn­bracht, ein inter­na­tio­nal agie­ren­der Anbie­ter hoch­wer­ti­ger Bad­ar­ma­tu­ren. Wir wol­len die­ser Aner­ken­nung auch wei­ter­hin gerecht wer­den und set­zen nach wie vor auf hohe Qua­li­tät unse­rer Arbeit. Egal, ob ein neu­es Bad ansteht oder Ser­vice­ar­bei­ten gefragt sind“, sagt Yvonne Gos­sow. An der Sei­te ihres Man­nes, Installateur-Meister Micha­el Rich­ter, ist sie in der Fir­ma für Buch­hal­tung und als Kun­den­ma­na­ge­rin tätig.

Sen­zi­ger mit Herz­blut

Seit dem Jahr 2004 hat Rich­ter am jet­zi­gen Stand­ort, gegen­über der alten Feu­er­wehr, sein Stu­dio, in dem Kun­den mit hoher Kom­pe­tenz bera­ten wer­den. Die Fir­ma hat sich auf Kom­plett­bä­der und bar­rie­re­freie Duschen spe­zia­li­siert. Der Anfang des heu­te flo­rie­ren­den Geschäf­tes war beschei­den. Es wur­de 1998 durch Micha­el Rich­ter gegrün­det: „Wo, das war nie eine Fra­ge. Ange­fan­gen hat er zu Hau­se in sei­nem Zim­mer“, berich­tet Yvonne Gos­sow. Drei Jah­re zuvor hat­te er sei­ne Meis­ter­prü­fung mit Aus­zeich­nung als Jahr­gangs­bes­ter absol­viert. Anfangs solo, beschäf­tig­te der Jung­un­ter­neh­mer inner­halb eines Jah­res schon einen Gesel­len. Heu­te gehö­ren zur Fir­ma  ins­ge­samt zehn Mit­ar­bei­ter, dar­un­ter ein Lehr­ling und auch ein Flie­sen­le­ger. Am 1. Janu­ar die­ses Jah­res fei­er­ten die „Rich­ters“ ihr 20jähriges Bestehen. „Wir sind ein gutes Team und dank­bar dafür“, betont die Mana­ge­rin. Es sei­en lang­jäh­ri­ge Kol­le­gen dabei, mit denen es gro­ßen Spaß macht zu arbei­ten. 

Regel­mä­ßi­ge Wei­ter­bil­dung und Besu­che von Fach­mes­sen des gesam­ten Teams garan­tie­ren einen hohen Qua­li­täts­stan­dard: „Egal, ob ein Kom­fort­bad oder eine moder­ne Ener­gie spa­ren­de Hei­zung gewünscht wird.“ Die gelern­te Hei­ler­zie­hungs­pfle­ge­rin und stu­dier­te Betriebs­wir­tin enga­giert sich mit ihrem Mann für die Belan­ge ihres Ortes. „Wir sind Ur-Senziger mit Herz­blut und hof­fen, gemein­sam mit ande­ren für die Gemein­de gesell­schaft­lich etwas zu bewe­gen.“ Dafür ste­he auch das Netz­werk für Sen­zig, in dem sich Micha­el Rich­ter und sei­ne Ehe­frau enga­gie­ren. Das Netz­werk ist eine Platt­form für zivil­ge­sell­schaft­li­ches Enga­ge­ment, in der Ver­ei­ne, Fir­men, Insti­tu­tio­nen und Pri­vat­per­so­nen zusam­men­wir­ken.

„Anne“-Chefin liebt Spar­gel in allen Vari­an­ten

Ein Bei­trag aus DEIN Sen­zig Maga­zin, Aus­ga­be 1
Streng nach Rezept ist nicht so ihr Ding. Per­di­ta Schmidt­bau­er, die Che­fin des Restau­rants „Anne“, kocht lie­ber „aus der la mäng“, salopp gesagt. „Außer Schnick­schnack koche ich alles“, sagt die 55-Jährige. Ihre Spei­se­kar­te wird domi­niert von Schnit­zel, Steak, Gulasch und Fisch. Der Kern des Restau­rants ist Haus­manns­kost. „Des­we­gen kom­men die Leu­te hier­her.“ Sie sel­ber sei ein Gemü­se­freak und für Hähn­chen in allen Varia­tio­nen zu haben. „Oder alle Art Nudeln. Das aber bleibt dem Ita­lie­ner vor­be­hal­ten“, ergänzt sie. Beson­ders mag sie die Mona­te April bis Juni: “Spar­gel­zeit ist der Wahn­sinn.“ Zwei­mal in der Woche wird das edle Gemü­se aus Dür­re­hofe im Spree­wald geholt. „Früh wird geschält, jede Por­ti­on gibt’s frisch.“ Jetzt ist die Zeit der Gän­se wie­der da. Die müs­sen vom Gast vor­ab bestellt wer­den, damit der Bra­ten auch frisch auf den Tisch kommt. 

Per­di­ta Schmidt­bau­er ist in einer Gast­wirts­fa­mi­lie auf­ge­wach­sen und von Haus aus Kell­ne­rin. Gelernt hat sie den Beruf gleich um die Ecke im ehe­ma­li­gen „Sen­zi­ger  Hof“, dem heu­ti­gen grie­chi­schen Restau­rant „Kre­ta“. In dem 1981 gekauf­ten Haus in der Werft­stra­ße ging es 1992 zunächst mit einem Café los. Zu Kaf­fee und Kuchen kam der Imbiss hin­zu, der bald über­hand­nahm — aus dem „Café Anne“ wur­de das „Restau­rant Anne“. 

In neun Jah­ren soll Schluss sein

Als ihre Mut­ter 2002 starb, muss­te Per­di­ta Schmidt­bau­er von heu­te auf mor­gen das Geschäft über­neh­men und wur­de selbst­stän­dig.“ Zwei Jah­re spä­ter starb urplötz­lich ihr Koch. „Da  stand ich plötz­lich in der Küche.“ Und sie muss­te zei­gen, was sie in vie­len Jah­ren bei ihrer Mut­ter abge­guckt hat­te. „Wenn Gäs­te zufrie­den raus­ge­hen, freue ich mich, bin aber auch dank­bar für ehr­li­che Kri­tik“, sagt die Restau­rant­che­fin. 

Ohne ihren Ehe­mann Gerd ist das Restau­rant nicht denk­bar. Er steht zumeist hin­ter dem Tre­sen. Wenn Sen­zi­ger ein Bier trin­ken wol­len, heißt es: „Wir gehen zu Gerd­chen.“ 2004 arbei­te­te der heu­te 60-Jährige noch als Fuß­bo­den­le­ger. „Da hab‘ ich zu ihm gesagt, du musst nicht mehr auf dem Boden rumk­rau­chen, du kommst zu mir.“ 

In Sen­zig wol­len die bei­den ihre klei­ne Knei­pe vor­erst wei­ter­füh­ren: „Ich kann mir im Moment nichts ande­res vor­stel­len.“ Es kom­men vie­le Tou­ris­ten und Urlau­ber, vor allem aus Sach­sen, ins „Anne“. Was der För­der­ver­ein Netz­werk Sen­zig für den Ort auf die Bei­ne stel­le, fin­de sie toll, betont Per­di­ta Schmidt­bau­er. Den­noch wol­len sie nicht ewig in Sen­zig blei­ben. „In neun Jah­ren ist Schicht“, bringt es die gebür­ti­ge Ber­li­ne­rin auf den Punkt. Soll hei­ßen, dann zie­hen sie und ihr Mann in die Nähe von Olden­burg zu Toch­ter Anne und Schwie­ger­sohn – auch sie bei­de Gas­tro­no­men. Viel­leicht klappt es dann, noch eine klei­ne Pen­si­on auf­zu­ma­chen. „Das wäre ein Wunsch­traum von uns.“